- INLA
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Die Irish National Liberation Army (ir. Arm Saoirse Náisiúnta na hÉireann) entstand am 8. Dezember 1974 als Abspaltung der Official IRA um Seamus Costello (1977, von einem Mitglied der Official IRA, erschossen). Die Mitglieder der INLA empfanden die OIRA als nicht radikal genug und lehnten deren Waffenstillstand ab. Die INLA versteht sich als marxistisch-leninistische Organisation und kämpft für ein vereinigtes Irland in Form einer sozialistischen Republik. Die Gruppierung war berüchtigt für rücksichtslose terroristische Aktionen und blutige interne Auseinandersetzungen, anders als die IRA führte die INLA auch Anschläge in der Republik Irland durch. So zum Beispiel bei einem Angriff auf eine NATO-Radarstation in Cork. Eines ihrer bekanntesten Opfer war Airey Neave, ein enger Vertrauter Margaret Thatchers, der am 30. Mai 1979 bei einem Bombenanschlag in der Nähe des Unterhauses ums Leben kam. Anschläge der INLA, die auch von anderen republikanischen Organisationen einhellig verurteilt worden, war u.a. der Angriff auf die von britischen Soldaten frequentierte Droppin' Well Bar bei Derry (17 Tote, darunter sechs Zivilisten) am 6. Dezember 1982.
Die Zellenstruktur der INLA war bei weitem nicht so rigide wie die der IRA, allzu häufig war sie ein Auffangbecken für jene, die bei der IRA keine Aufnahme fanden. Entsprechend leichter fiel es den britischen Nachrichtendiensten, die INLA zu infiltrieren. Durch daraus resultierende Verhaftungen, durch die inneren Fehden und den Tod oder Austritt fast aller führenden Gründungsmitglieder zwischen 1975 und 1981 geriet die Gruppe an den Rand der Bedeutungslosigkeit. Zeitweise bestanden zwei Organisationen welche sich INLA nannten, zusätzlich eine Abspaltung namens Irish People's Liberation Organisation (IPLO). Die IPLO, welche Anfang der 1990er Jahre den Drogenhandel in einigen katholischen Arbeitervierteln Belfasts kontrollierte wurde im Sommer 1992 von der IRA militärisch zerschlagen. Die derzeitige Mitgliederzahl der INLA wird auf weniger als 50 geschätzt. Auf politischer Ebene wird der Ansatz der INLA von der Irish Republican Socialist Party (IRSP) vertreten.
Im August 1998 erklärte die INLA den Waffenstillstand, ein halbes Jahr zuvor am 27. Dezember 1997 war der Organisation ein spektakulärer Anschlag gelungen, bei dem im Gefängnis Long Kesh inhaftierte Mitglieder den ebenfalls dort gefangenen Anführer der Loyalist Volunteer Force (LVF), Billy "King Rat" Wright erschossen.
Weblinks
- BBC: Irish National Liberation Army (engl.)
- IRSP: INLA Statements (engl.)
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