- Ich geh und suche mit Verlangen
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Bachkantate Ich geh und suche mit Verlangen BWV: 49 Anlass: 20. Sonntag nach Trinitatis Entstehungsjahr: 1726 Entstehungsort: Leipzig Gattung: Solo: S B Chor: Instr: Ob d'am; Str; Vc picc; Org obl; Bc
AD: ca. 29 min Text Unbekannter Verfasser; Philipp Nicolai Ich geh und suche mit Verlangen (BWV 49) ist eine geistliche Kantate von Johann Sebastian Bach.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Das Werk wurde für den 3. November 1726 in Leipzig komponiert. Die einleitende Sinfonie mit ihrem virtuosen Solo-Orgelspiel wurde von Bach der Urform des Finales eines Instrumentalkonzerts entnommen, das wahrscheinlich aus seiner Köthener Zeit stammt und die Urform des Cembalo-Konzerts BWV 1053 darstellt.
Thematik
Das Werk ist die Vertonung eines Zwiegesprächs Jesu (Bass) mit der den gläubigen Christen symbolisierenden Seele (Sopran), wie sie etwa auch das Leitmotiv der Kantate BWV 140 bildet. Dabei wird vornehmlich auf Bilder des Hohenliedes Salomons angespielt, wobei die Liebesdichtung im Barock auf eine Hochzeit zwischen Jesu und der gläubigen Seele umgedeutet wurde.
Besetzung
- Orchester: Orgel, Violoncello piccolo, Oboe d’amore, Violine I/II, Viola, Basso continuo
Besonderheiten
Ungewöhnlich ist der dem Stück innewohnende fröhlich-konzertante Charakter, dem die Orgel besondere Festlichkeit verleiht und der eher an eine bürgerliche Hochzeitsgesellschaft als an eine Kirchenkantate denken lässt. Im Autographen ist das Werk als „Dialogus“ bezeichnet, und so fehlen neben Solo-Alt und -Tenor auch der sonst übliche Chor. Weiterhin ist es eine der wenigen Bachkantaten, bei denen das Violoncello piccolo Verwendung findet. Auffällig ist ebenfalls der aufwändig gestaltete Schlusschoral: Während die Orgel ein Ritornell spielt, entspinnt sich ein reizvoller Dialog zwischen der ariosen Basspartie und der durch den Sopran als Cantus firmus vorgetragenen Chroralmelodie, der 7. Strophe des Liedes Wie schön leuchtet der Morgenstern von Philipp Nicolai (1599).
Literatur
- Alfred Dürr: Johann Sebastian Bach: Die Kantaten. Bärenreiter, Kassel 1999, ISBN 3-7618-1476-3
- Werner Neumann: Handbuch der Kantaten J.S.Bachs, 1947, 5. Aufl. 1984, ISBN 3-7651-0054-4
- Hans-Joachim Schulze: Die Bach-Kantaten: Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs. Leipzig: Evangelische Verlags-Anstalt; Stuttgart: Carus-Verlag 2006 (Edition Bach-Archiv Leipzig) ISBN 3-374-02390-8 (Evang. Verl.-Anst.), ISBN 3-89948-073-2 (Carus-Verl.)
- Christoph Wolff, Ton Koopman: Die Welt der Bach-Kantaten. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar 2006, ISBN 978-3-476-02127-4
Weblinks
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