Johannes Heisig

Johannes Heisig
Johannes Heisig – Foto von Axel Küstner (Ausschnitt) 2007

Johannes Heisig (* 23. April 1953 in Leipzig) ist ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker in der sozialkritischen Tradition des Realismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heisig stammt aus einer Künstlerfamilie. Sein Großvater Walter Heisig, sein Vater Bernhard Heisig und sein Bruder Walter Eisler waren bzw. sind ebenfalls Maler und Grafiker. Von 1973 bis 1977 studierte er Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und schloss mit Diplom ab. Zeitgleich arbeitete er in der Werkstatt seines Vaters mit. Von 1978 bis 1980 war er Meisterschüler bei Gerhard Kettner an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK). Von 1979 bis 1980 war er als Stipendiat an der F+F Schule für Kunst und experimentelle Gestaltung Zürich.

Von 1980 bis 1991 lehrte Heisig an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, seit 1988 als Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Malerei und Grafik. Von 1989 bis 1991 war er Rektor dieser Hochschule. Im Jahr 2000 entstand das Filmporträt "Ende der großen Belehrung" (arte/zdf), ein psychologisches Porträt der Vater-Sohn-Beziehung zwischen Bernhard und Johannes Heisig. Heisig übersiedelte nach Berlin. Von 2003 bis 2004 hatte er eine Professur an der Universität Dortmund inne. Im Jahr 2004 war Johannes Heisig "Stadtgast" der Stadt Eisenach. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden im Juni 2005 in der Ausstellung "Ich geh und suche mit Verlangen..." präsentiert. Heisigs Arbeiten befinden sich in namhaften Museen.

Seit 1992 ist er mit der Malerin ANTOINETTE verheiratet.

Im Jahre 2008 schuf er den bedeutenden Werkzyklus "Es war einmal. Bilder vom Erinnern, den Erinnerungen und dem Innern", in dem er sich mit dem Thema der deutschen Teilung aus öffentlicher und privater Sicht künstlerisch auseinandersetzt. "Lange hatte er künstlerische Distanz zu der Mauer-Thematik gewahrt, bis er, angeregt von der Galeristin der Berliner galerie son, 2007 Kontakt mit der Gedenkstätte aufnahm." [1] Schließlich wurde - in einer Kooperation von Berliner Pressekonferenz, galerie son und der Gedenkstätte Berliner Mauer - diese Serie erstmals der Öffentlichkeit in einer Ausstellung im Abgeordnetenhaus von Berlin gezeigt, die am 13. August 2008, dem Jahrestag des Mauerbaus, eröffnet wurde.

Werke (Auswahl)

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1988 Galerie der Stadt Esslingen am Neckar; Galerie der Universität Dortmund
  • 1994 Kunstverein Wilhelmshaven, Kunsthalle
  • 1995 Kunst- und Kunstgewerbeverein Pforzheim, Reuchlinhaus
  • 1996 "Caput mortuum", Kunstverein Aschaffenburg, Jesuitenkirche
  • 1997 Museum Kunstscheune Bergsdorf; COMPTOIR Kunstmagazin, Städtische Kunstgalerie, Sonneberg
  • 1999 Galerie Rothamel, Erfurt, Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
  • 2000 Kulturspeicher Oldenburg
  • 2001 Kunstverein Bautzen
  • 2003 "Land in Sicht", Thüringer Museum im Marstall des Stadtschlosses Eisenach
  • 2005 "Ich geh und suche mit Verlangen", Präsentation der Arbeit als "Stadtgast" Eisenach, Thüringer Museum Eisenach
  • 2006 Werkretrospektive: Städtische Galerie ADA, Meiningen und Kunststation Kleinsassen
  • 2007 "Sichtverhältnisse", Kunst-Kontor Sehmsdorf, Potsdam; Kunstverein Südsauerland, Olpe
  • 2008 "es war einmal", Abgeordnetenhaus von Berlin
  • 2009 "3 berliner", Deutsche Botschaft London
  • 2011 "ÜBERGÄNGE" Ausstellungstriptychon in Willy-Brandt-Haus, galerie son und SEZ, Berlin

Filme

  • 2000 Filmporträt „Ende der großen Belehrung“ arte/zdf
  • 2002 Film „Dorfbild mit Aposteln“ arte/NDR
  • 2008 DVD "Es war einmal" Ein Film von Ingo Steinbach, Musik Ulrich Gumpert, Text Jochen Berg

Literatur

  • Hasso von Poser (Hrsg.): Das Gelliehäuser Altarbild von Johannes Heisig. Braun, Karlsruhe 2003, ISBN 3-7650-8295-3.
  • Stadtverwaltung Eisenach (Hrsg.): Ich geh und suche mit Verlangen .... Stadtverwaltung, Eisenach 2005, ISBN 3-00-016517-7.
  • Georg Trakl: Gedichte. In: Die graphischen Bücher. Bd. 34, Faber & Faber, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86730-079-7 (Mit zehn Zeichnungen und vier Originallithografien von Johannes Heisig).
  • Blaise Pascal, Arnd Brummer (Hrsg.): Gedanken. Faber & Faber, Leipzig 2007 (Originaltitel: Pensées, übersetzt von Ulrich Kunzmann), ISBN 978-3-86730-023-0.
  • Ulrike Damm (Hrsg.): Johannes Heisig. Nicolai, Berlin 1996, ISBN 3-87584-981-7 (Ausstellungskatalog erschien anläßlich der Ausstellung "Johannes Heisig - Neue Arbeiten" in der Galerie Tammen & Busch, Berlin, 1996; IG-Metall-Galerie, Frankfurt am Main, 1996).
  • Mihyun Son (Hrsg.): Johannes Heisig "es war einmal". galerie son, Berlin 2008 (Katalog erschien anlässlich der Ausstellung "Johannes Heisig - es war einmal" im Abgeordnetenhaus von Berlin und zur Vorstellung der gleichnamigen Werkreihe, 2008; galerie son, Berlin, 2008).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Webseite der Bundesregierung: Bilder des Erinnerns

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