Ida Hitler

Ida Hitler
Klara Hitler

Klara Hitler (* 12. August 1860 als Klara Pölzl (falsche Schreibweise: Pelzel) in Spital bei Weitra; † 21. Dezember 1907 in Linz) war eine österreichische Hausfrau und die Mutter Adolf Hitlers.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft

Klara Pölzl stammte aus dem Kleinbauerntum des Waldviertels an der böhmisch-mährischen Grenze in Österreich. Geboren wurde sie 1860 als Tochter von Johann Baptist Pölzl und Johanna Hüttler. Sie hatte zwei Schwestern: Theresa, die einen wohlhabenden Bauern namens Johann Schmidt heiratete, und Johanna, die buckelig war, unverheiratet blieb und als streitbar und schwierig galt.

Ehe mit Alois Hitler

Nach dem Pflichtschulbesuch wurde Klara Pölzl Hausangestellte bei Alois Hitler, dessen Cousine[1] sie war. Sie heiratete 1885 den 23 Jahre älteren Hitler, nachdem sie zuvor bereits seine Geliebte gewesen war. Aufgrund des engen Verwandtschaftsverhältnisses musste eigens für die Eheschließung ein kirchlicher Dispens eingeholt werden.

Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, vier Söhne und zwei Töchter:

  • Gustav (* 10. Mai 1885; † 8. Dezember 1887)
  • Ida (* 23. September 1886; † 2. Januar 1888)
  • Otto (* 1887; † 1887)
  • Adolf (* 20. April 1889; † 30. April 1945)
  • Edmund (* 24. März 1894; † 28. Februar 1900)
  • Paula (* 21. Januar 1896; † 1. Juni 1960)

Bis auf Adolf und Paula Hitler starben alle Kinder früh. Die ersten Kinder der Ehe erlagen wahrscheinlich den Folgen einer Diphtherie: Ende 1887 waren der 1885 geborene Gustav und der gerade erst geborene Otto gestorben. Am 2. Januar 1888 starb Ida im Alter von 15 Monaten. Erst der am 20. April 1889 um 6:30 Uhr im Gasthof zum Pommer in Braunau am Inn als Klaras viertes Kind geborene Adolf überlebte.

Nach Adolf gebar Klara noch am 24. März 1894 Edmund, der am 2. Februar 1900 im Alter von nicht ganz sechs Jahren an Masern starb und schließlich 1896 Paula, die den Bruder Adolf als einzige überlebte.

Klara Hitler wird von dem frühen Hitler-Biografen Fritz H. Chelius als „eine schlichte, arbeitsame Hausfrau […]“ geschildert, „deren ganze Sorge dem Werden und Wohlergehen der Kinder galt.“ (Lit.: Chelius, S. 10). Die Ehe Alois Hitlers mit Klara wird von verschiedenen Bekannten, die in Braunau am Inn, Passau, Hafeld, Lambach und Leonding in der Familie verkehrten, als durchaus glücklich bezeichnet.

Tod

Nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1903 verkaufte Klara Hitler das Haus in Leonding und bezog mit ihren Kindern eine Wohnung in Linz. Sie überlebte ihren Gatten nur um wenige Jahre. Nachdem 1907 ein Tumor in ihrer Brust diagnostiziert worden war, wurde sie im Linzer Krankenhaus Die Barmherzigen Schwestern behandelt. Sie starb am 21. Dezember 1907 im Alter von 47 Jahren in Linz an Brustkrebs.[2]

Klara Hitlers jüdischer Arzt Eduard Bloch erinnerte sich später, er habe nach ihrem Tod „nie einen jungen Menschen so schmerzgebrochen und leiderfüllt“ gesehen wie Adolf Hitler.[3]

Literatur

  • Marc Vermeeren: De jeugd van Adolf Hitler 1889-1907 en zijn familie en voorouders. Soesterberg, 2007, 420 blz. Uitgeverij Aspekt, ISBN 978-90-5911-606-1
  • Fritz Heinz Chelius: Aus Adolf Hitlers Jugendland und Jugendzeit. Schaufuß, Leipzig 1933
  • Oliver Halmburger, Thomas Staehler: Familie Hitler – Im Schatten des Diktators. Dokumentarfilm. Unter Mitarbeit von Timothy Ryback u. Florian Beierl. München: Oliver Halmburger Loopfilm GmBH u. Mainz: ZDF-History 2005
  • August Kubizek: Adolf Hitler mein Jugendfreund. Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart 1953
  • Christa Mulack: Klara Hitler – Muttersein im Patriarchat. Göttertverlag, 2005, ISBN 3-922-49980-5
  • Fritz Redlich: Hitler – Diagnose des destruktiven Propheten. Werner Eichbauer Verlag, Wien 1998, ISBN 0-19-505782-1
  • Wolfgang Zdral: Die Hitlers (Die unbekannte Familie des Führers). Campus Verlag, Frankfurt/Main 2005, ISBN 978-3-593-37457-4, bzw. Taschenbuchausgabe: Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-404-61631-2

Einzelnachweise

  1. Vgl. Ian Kershaw: Hitler, 1889–1936, Stuttgart 1998, S. 37
  2. Joachim Fest schreibt, Hitler sei erst nach dem Tod seiner Mutter aus Wien zurückgekehrt: „Selbst als der Zustand der Mutter sich rasch verschlechterte, wagte er sich nicht zurück“ (Hitler. Der Aufstieg. Erstes Buch: Ein zielloses Leben. II. Kapitel: Der gescheiterte Traum, 1973). Werner Maser dagegen behauptet, Hitler sei bereits im November 1907 nach Urfahr zurückgekehrt: „Er führt den Haushalt, überwacht die Schularbeiten seiner Schwester Paula, wäscht, scheuert, kocht das Essen für die Mutter, für seine Schwester und für sich und versieht die Funktion eines Familienvorstands“ (Adolf Hitler. Legende Mytos Wirklichkeit. 2. Kapitel Kindheit und Jugendzeit, 1971, 16. Aufl. 1997)
  3. Bericht von Dr. Eduard Bloch vom 7. November 1938, Bundesarchiv Koblenz (BAK) NS/26/17a

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