Ida-Ehre-Schule

Ida-Ehre-Schule
Ida-Ehre-Schule
Schulform Stadtteilschule
Gründung 1934
Ort Hamburg
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 34′ 27,2″ N, 9° 58′ 25,1″ O53.5742249.973637Koordinaten: 53° 34′ 27,2″ N, 9° 58′ 25,1″ O
Schüler 1.250
Leitung Helga Wendland
Website http://www.idaehregesamtschule.de/

Die Ida-Ehre-Schule (früher Jahn-Schule, Ida Ehre Gesamtschule) ist eine neunstufige Stadtteilschule im Hamburger Stadtteil Harvestehude. Das Oberstufenhaus für die Jahrgänge 11 bis 13 befindet sich am Lehmweg im Stadtteil Hoheluft-Ost.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Volksschule in der Bogenstraße wurde 1934 nach Plänen von Fritz Schumacher erbaut und nach Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) benannt, der das Turnen in Deutschland eingeführt hat. Die Nationalsozialisten hatten einen Teil von Friedrich Ludwig Jahns völkisch-nationalem Gedankengut in ihrer Propaganda verwendet. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Schulhof zur Versammlung der Hitler-Jugend benutzt.

Nach dem Krieg wurde die Jahnschule zur Haupt- und Realschule. Im Jahr 1979 wurde sie zur Integrierten Gesamtschule umgewandelt.

Von 1984 bis 2006 feierte die Schule jährlich das sogenannte „Nicaragua-Fest“, bei dem die Schüler einen Sponsorenlauf um die Schule machten (rund 500 Meter). Hierbei erhielten sie pro Runde Geld von ihren Sponsoren, das an die Partnerschule der nicaraguanischen Stadt León ausgeschüttet wurde. Seit 2006 findet das Nicaragua-Fest nicht mehr statt.

Im Jahr 1996 gab es Aufregungen in der ehemaligen Jahn-Schule, weil ein Jungfunktionär der Neonazis sein Abitur machen wollte und zwei Lehrer ihn nicht prüfen wollten. Aus diesem Anlass wurde ein pädagogisches Forum mit dem Historiker Matthias Heyl zum Thema: Faschismus und Schule berufen. Eltern und Lehrer organisierten diverse Veranstaltung zu den Themen: „Spuren suchen, Zeichen setzen, Mut machen“. Das Projekt „Die Kommandeuse“ von Johannes Kaetler und der Schauspielerin Gilla Crema wurde erfolgreich auf Kampnagel gezeigt. Es gab Lesungen von Uwe Storjohann und Ursula Randt aus dem Buch „Untergetaucht“ von Gerd Koppel. Uwe Storjohann und Ursula Randt hatten enge Beziehungen zu der Jahnschule. Im Oktober 1997 stellte die Hamburger Historikerin Barbara Vogel die provokante Frage, warum diese Schule immer noch diesen Namen tragen würde. Das Hamburger Staatsarchiv hat Dokumente, die belegen, wie sehr der „Begründer der Turnbewegung“, der sogenannte „Turnvater Jahn“, Vorbild für die Nazis war. Jüdische Kinder waren ab 1935 – wie an allen staatlichen Hamburger Schulen – nicht mehr zugelassen. Die Nazis nannten Jahn den ersten Vorkämpfer der „reinen Rasse“ für ein größeres Deutsches Reich. Im Jahr 1997 stellte die Schulleitung einen Antrag auf Umbenennung der Schule, der mit großer Mehrheit angenommen wurde. Schüler, Lehrer und Eltern sammelten nun mögliche Namen für Ihre Schule. Zunächst wurde der Name „Gesamtschule am Grindel“ bevorzugt,[1] aber 1999 fand die Abstimmung über den neuen Namen statt, wobei die Umbenennung auf den Namen von Ida Ehre gewann. Jedoch kam es zu Verfahrensfehlern, und die Wahl wurde am 7. Dezember 2000 wiederholt und mit Zustimmung der Schulbehörde abgeschlossen. Am 15. Juli 2001 wurde die Schule dann offiziell in Ida-Ehre-Gesamtschule umbenannt. Im Rahmen der Schulreform wurde die Schule zum Schuljahr 2011/2012 in Ida-Ehre-Schule umbenannt.

Bekannte Absolventen

Einzelnachweise

  1. "Ida-Ehre-Gesamtschule" Mopo 27. Juni 2000

Weblinks


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