Igniscum

Igniscum
Igniscum
Igniscum in der Blüte

Igniscum in der Blüte

Systematik
Ordnung: Caryophyllales
Familie: Polygonaceae
Gattung: Fallopia
Art: Fallopia sachalinensis
Igniscum

Igniscum ist aus einer 20-jährigen Züchtung des Sachalin-Staudenknöterichs entstanden und zählt damit zu der Familie der Flügelknöteriche (Fallopia). Durch die Standorttreue und den Massenwuchs unterscheidet es sich vom Wildtyp. Igniscum ist eine Dauerkultur, die aufgrund ihrer großen Biomasseproduktion und ihrer Eigenschaften als Rohstoffpflanze genutzt werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Igniscum ist eine perennierende Staude. Es erreicht eine Wuchshöhe von drei bis vier Metern und bildet dabei dichte Bestände oberirdischer Biomasse. Die Stängel haben einen Durchmesser von ca. 3- 5 cm und sind hellgrün mit schwachen rötlichen Verfärbungen (Anthocyane). Die Blätter sind ungefiedert und wechselständig, mit drei Zentimeter langem Stiel. Die Blattfläche ist oval bis herzförmig und bis zu 21 cm lang und 14 cm breit. Die Blattfärbung reicht von hellgrün bis zu rötlichem Lila, die Pflanze blüht Ende August. Der traubige Blütenstand ist unscheinbar, die Blütenblätter weißlich.

Landwirtschaft

Das in Deutschland gezüchtete Igniscum ist eine winterharte, mehrjährige Pflanze. Im Herbst sterben die oberirdischen Organe wie Stängel und Blätter ab. Im Frühjahr treibt die Pflanze neu aus und erreicht den gleichen Biomassewuchs wie im Vorjahr. Igniscum kann pro Tag bis zu 10 cm Höhenwachstum aufweisen. Nach 3 Jahren hat die Pflanze ihren Höchstertrag erreicht, der in den Folgejahren stetig bleibt. Als Dauerkultur angelegt kann Igniscum 20 Jahre in Folge genutzt werden. Zur Pflanzung und zur Ernte können gängige landwirtschaftliche Maschinen eingesetzt werden. Igniscum ist eine lichtbedürftige Pflanze, die sowohl auf trockenen als auch auf feuchten Standorten, sowohl auf leichten, als auf schweren Böden wächst. Prinzipiell eignen sich alle ackerbaulich nutzbaren Standorte, einzig staunasse Böden verträgt Igniscum nicht. 400 mm Jahresniederschlag sind ausreichend. Die Pflanze verträgt Höhenlagen bis zu 750m über NN. Die Jungpflanze wird zumeist als Ballenware mit herkömmlichen Forst- oder Gemüsepflanzmaschinen gepflanzt. Die Kultur benötigt nur eine geringe Düngung und kaum Schädlingsbekämpfung.[1]

Ökologische Aspekte

Der Anbau von Dauerkulturen wie Igniscum bringt ökologische Vorteile gegenüber konventionellen, landwirtschaftlichen Kulturen. Der Boden wird weniger beansprucht, da die Ansaat und deren Vorbereitung nur einmalig stattfinden. Dies schont die Bodenstruktur und den darin enthaltenen Humus. Außerdem ist dadurch ein geringerer Einsatz von Pestiziden erforderlich. Durch das große Wurzelwerk binden Dauerkulturen darüber hinaus mehr Kohlendioxid als einjährige Kulturen. Die Flügelknöteriche können sich vegetativ sehr stark verbreiten (Invasivität). Das beruht darauf, dass Pflanzenteile (Wurzel- / Stängelstücke) die Fähigkeit besitzen neu auszutreiben und eine neue Pflanze zu bilden. Dadurch ist eine große Vorsicht im Umgang mit der Pflanze und den Pflanzenteilen geboten.

Igniscumfeld

Nutzung als Energiepflanze

Seit einigen Jahren wird Igniscum als Energiepflanze in Deutschland angebaut. Es gibt verschiedene Varianten der Pflanze, die sich in ihrer Verwendung unterscheiden, sich optisch jedoch stark ähneln.

Brennstoff

Die oberirdische Biomasse der Pflanze stirbt im Winter ab (Seneszenz). Dann können vor dem Wiederaustrieb im folgenden Frühjahr die oberirdischen Stängel als Trockenmasse geerntet und zur Verbrennung verwendet werden. Sie besitzt einen Brennwert der vergleichbar ist mit Holz, es entsteht weniger Asche als bei der Verbrennung von Stroh.[2]

Biogas

Während der Vegetationsperiode im Sommer kann die oberirdische Frischmasse mehrmals geerntet werden. Nach der Ernte treibt die Pflanze aus der Wurzel erneut aus. Die geerntete Biomasse kann als Silage gelagert werden und dient später der Vergärung in Biogasanlagen.

Einzelnachweise

  1. Michael Pankratius: Igniscum Nachwachsende Rohstoffe - Die Zukunft vom Acker.
  2. J. Rumpler, I. Reinhardt: Neue Kulturen für die Bioenergie (Vortragsskript).

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