Illimani

Illimani
Illimani
Ausflug 066.jpg
Höhe 6.439 m
Lage Bolivien
Gebirge Cordillera Real, Anden
Geographische Lage 16° 39′ 14″ S, 67° 47′ 5″ W-16.653888888889-67.7847222222226439Koordinaten: 16° 39′ 14″ S, 67° 47′ 5″ W
Illimani (Bolivien)
Illimani
Typ Schichtvulkan, erloschen
Erstbesteigung 1898 durch den Briten William Martin Conway
Normalweg Hochtour von der Westseite über Nido de Condores (Kondornest)
Zeichnung des Illimani von E. T. Compton

Der Illimani in den Anden in Bolivien ist mit 6.439 Metern der zweithöchste Berg Boliviens und der höchste der Cordillera Real. Der Berg hat vier Gipfel über 6.000 Metern, deren höchster der Pico Sur ist. 1898 gelang dem Briten William Martin Conway die Erstbesteigung. Im Rahmen der deutschen Bolivien-Expedition 1950 bestieg Hans Ertl den Illimani-Nordgipfel im Alleingang. Hans Ertl und dem Geologen Gert Schröder gelang anschließend die Erstbesteigung des Illimani-Südgipfels. 1972 erfolgte durch Ernesto Sanchez und Alain Mesili in sechs Tagen die erste Überschreitung des Illimani-Massivs.

Für die Einwohner von La Paz ist der Illimani ein Wahrzeichen. Die Aymara nennen ihn „Illemana“, „wo die Sonne geboren wurde“ oder „Jilir Mamani“, „der älteste Sohn“. Der linke Gipfel ist auch bekannt als „Khunu Urucuncu“, Schneebär[1]. Der indianischen Legende nach soll der Berg (Apu) Mururata versucht haben, den Illimani an Größe zu übertrumpfen, worauf der Illimani erzürnt diesem das schneebedeckte Haupt abschlug. Der abgetrennte Kopf soll sich seither 200 km weiter westlich in Gestalt des erloschenen Vulkans Sajama befinden.

Die chilenische Musikgruppe Inti-Illimani ist nach diesem Berg benannt.

Inhaltsverzeichnis

Gipfel

Der Illimani hat vier Gipfel, die über 6.000 Meter hoch sind. Der Pico del Indio oder Pico Sur hat eine Höhe von 6.462 m und ist damit der höchste Gipfel des Illimani-Massivs. Er befindet sich im Süden des Massivs. Der Pico La Paz oder Pico Central ist 6.362 m hoch, der Pico Kuhm oder Norte 6.380 m und der Pico París 6.043 m. Von La Paz aus sind der Pico del Indio (rechts) und der Pico Kuhm (links) zu sehen.

Ausgangspunkt für die Besteigung aller vier Gipfel ist das Dörfchen Pinaya. Von hier kann mit Eseln in ca. zwei Stunden zum Basislager aufgestiegen werden. Der Weiterweg zum Hochlager Nido de los Condores führt durch felsiges Gelände und dauert etwa fünf Stunden.

Illimani Südwand

Durch das eigene Mikroklima an der Südwand, kann das Wetter sehr speziell sein und schnell umschlagen. Wegen ihrer Exponiertheit in Richtung Amazonien, hat die Illimani Südwand ihr eigenes Wetter: Auf der Westseite kann die Sonne scheinen, während sich an der Südseite ein Schneesturm austobt. Im Jahre 1952 notierte der französische Alpinist Lionel Terray, überwältigt vom Anblick der Illimani-Südwand: „Derjenige, der die furchterregende und gewaltige Südwand des Illimani durchsteigt, der muss erst noch geboren werden“. Wahrscheinlich hatte die Südwand vor ihm noch nie ein Weißer zu Gesicht bekommen. In den Jahren danach wurden bahnbrechende Neuerungen im Bereich alpiner Ausrüstung erfunden. Dennoch dauerte es 20 Jahre lang, bis sich der Franzose Alain Mesili zusammen mit Xavier Jaquier 1972 die Erstbegehung der Südwand holten. Bis heute ist die Illimani Südwand für Andisten schärferer Richtung ein Superlativ geblieben. Vom 24. bis 30 Juli 2010 gelang es den deutsch-österreichischen Alpinisten Florian Hill und Robert Rauch eine völlig neue Route an der Illimani Südwand zu eröffnen und weitere Teile das Massivs zu überschreiten.

Flugzeugunglück am Illimani

Am 1. Jan 1985 [2] verunglückt die Maschine 980 Eastern Air Lines vom Typ Boeing 727-200 auf dem Flug von Asunción nach La Paz am Illimani. Die Crew versuchte vermutlich, eine Schlechtwetterfront zu umfliegen und kam dabei vom Kurs ab.

Es gab keine Überlebenden und bis heute wurden weder die Leichen der 29 Passagiere noch der Flugschreiber gefunden, lediglich einige Teile des Flugzeugs konnten gefunden und fotografisch dokumentiert werden. [3]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Nevado Illimani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alain Mesili: "The Andes of Bolivia", Producciones CIMA, La Paz, Bolivia, 2004, ISBN 99905-79-08-3
  2. Artikel in der NYT
  3. Beschreibung des Unfalls auf Aviation Safety

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