- Immunescape
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Der Begriff Immunescape (ɪˈmjuːnɪˌskeɪ̯p) ist ein Kofferwort aus immune und escape (vom lateinischen immunis für „verschont“, „unberührt“; und vom englischen escape für „Entkommen“). Der Begriff beschreibt Mechanismen und Strategien von Krankheitserregern und Tumoren, das Immunsystem zu täuschen und Immunreaktionen zu umgehen.
Krankheitserreger, ebenso entartete Zellen, konkurrieren mit dem Immunsystem ihres Wirtsorganismus. Im Laufe der Evolution sind ausgefeilte Abwehrstrategien entstanden; allerdings entwickeln sich auch pathogene Viren, Bakterien und Pilze weiter.
Beispiele
- Veränderung von bakteriellen Strukturen, die durch Mustererkennungsrezeptoren erkannt werden.
- zum Beispiel Stopp der Flagellin-Synthese bei Umgebungstemperatur von 37°C (Salmonellen)
- Schwächung von Lymphozytenfunktionen
- zum Beispiel Induktion der Bildung von IL-10 und nachfolgende Erniedrigung der Aktivität von Fresszellen durch Mycobacterium tuberculosis
- Veränderung der Hüllstrukturen, keine Erkennung mehr durch bereits vorhandene Antikörper.
- zum Beispiel hohe Variabilität des Genoms bei RNA-Viren
- Kombinatorische Varianten (Reassortment) verschiedener Oberflächenproteine, keine Erkennung mehr durch bereits vorhandene Antikörper.
- zum Beispiel Influenzavirus
- Stummschalten von Genen, deren Produkte Zellen in Apoptose treiben.
- einige Tumoren
- Unsichtbarmachen vor T-Zellen durch Abschaltung der MHC-I-Produktion.
- einige Tumoren
Quellen
- Janeway, Travers: Immunobiology in Health and Disease, 6. edition, Garland Science 2005
- Vorlesung: Immunologie für Mediziner, Prof. Dr. B. Seliger und PD Dr. D. Riemann, Institut für Immunologie der Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg
- Veränderung von bakteriellen Strukturen, die durch Mustererkennungsrezeptoren erkannt werden.
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