- Impresario
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Ein Impresario (von italienisch impresa: Unternehmen) war insbesondere im 17.–19. Jahrhundert der Leiter (unter Umständen auch Besitzer) eines Opernhauses oder Theaters bzw. eines Opern- oder Theaterunternehmens.
Seine Funktion war vergleichbar mit der des heutigen Intendanten – er war Geschäftsführer und damit verantwortlich für die finanzielle Lage sowie für die Reputation des Hauses. Einer der bekanntesten Impresarios war der Komponist Georg Friedrich Händel, der in London seine Opern im eigenen Haus aufführte und somit künstlerischer Leiter und Geschäftsführer in Personalunion war. Üblich war eine solche Personalunion allerdings nicht. Oftmals war der Impresario ein Mäzen, der aus eigenem Vermögen nicht wenig Geldmittel beisteuerte.
Ein weiterer sehr bekannter Impresario war Sergei Djagilew, der Gründer und Leiter der Ballets Russes.
Als Impresario wurden auch Künstleragenten oder -manager bezeichnet, insbesondere in den Bereichen Film und (Musik-)Theater, die sich um Engagements kümmern, bis hin zur kompletten Karriereplanung. Die Bezeichnung wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum unüblich, heute ist sie nicht mehr gebräuchlich.
Im englischen Sprachraum werden freie Theaterproduzenten noch heute als Impresario bezeichnet (z. B. Florenz Ziegfeld Jr., dessen Ziegfeld Follies Anfang des 20. Jahrhunderts große Erfolge am Broadway feierten, oder auch der Musicalkomponist und -produzent Andrew Lloyd Webber). Der Filmemacher Jacques-Yves Cousteau bezeichnete sich in einem Interview als „impresario of scientists“, weil er systematisch Wissenschaftler in seine Unterwasser-Dokumentationen einbezog.[1]
Literatur
- Jutta Toelle: Oper als Geschäft. Impresari an italienischen Opernhäusern 1860–1900. Bärenreiter, Kassel 2007, ISBN 978-3-7618-1365-2 (Rezension)
Quellangaben
Kategorien:- Historischer Beruf
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