Indianerkasino

Indianerkasino
Foxwood Casino des Mashantucket Pequot Stammes

Die Indianerkasinos sind Kasinos, die von den Indianern unabhängig von der Kontrolle der Regierung der USA betrieben werden.

1979 begannen die Seminolen in Florida erstmals Glücksspiel zu betreiben. In der Folge erkannten viele weitere Indianerstämme die Einnahmemöglichkeiten des Glücksspiels. In den folgenden Jahren entstand eine Debatte darüber, ob die Indianerreservate den gesetzlichen Restriktionen bezüglich des Glücksspiels unterliegen. Diese Debatte endete 1988 mit der Verabschiedung des Indian Gaming Regulatory Act (Indianisches Glücksspielregulationsgesetz) durch den US-Kongress, der es den von der Regierung anerkannten "Indian Nations" erlaubte, auf ihrem Stammesterritorium Kasinos zu betreiben.

Mit Unterstützung von Investoren wurden bis 2005 408 Kasinos (Stand: Ende 2005) errichtet, in denen etwa 400.000 Menschen beschäftigt sind. Im Jahr 2005 erwirtschafteten sie insgesamt 22,6 Milliarden US-Dollar[1]. Von den 408 Kasinos sind 161 nur mit kleineren Automaten wie Slot-Maschinen, Bingo oder Video-Poker ausgerüstet. 2006 waren 223 Indianervölker (von insgesamt 562 registrierten Völkern) in 28 US-Bundesstaaten am Kasinogeschäft beteiligt[2].

Im Jahr 2007 betrieben 230 Stämme insgesamt 425 Einrichtungen in 28 Bundesstaaten, und nahmen dabei 26,5 Milliarden Dollar ein, was eine Steigerung um 5 % gegenüber dem Vorjahr darstellt, als sie 25,3 Milliarden umsetzten, alle anderen nicht-indigenen Kasinos setzten rund 32 Milliarden Dollar um. In den Indianerkasinos steigt der Anteil der nicht mit dem Glücksspiel verbundenen Aktivitäten schneller, und er erreicht inzwischen 3,1 Milliarden Dollar.[3]

Eines der größten und modernsten Kasinos mit riesigem mondänen Hotelkomplex wird von den Mashantucket-Pequot-Indianern in Connecticut betrieben. Sie finanzieren mit den Einnahmen unter anderem indianische Kulturprojekte und betreiben ein Museum, das die Stammesgeschichte präsentiert.

Quellen

  1. Magazin für Amerikanistik, Heft 3, 2006, S. 39
  2. Magazin für Amerikanistik, Heft 3, 2006, S. 39
  3. Kathy Helms, Economist: Indian gaming slowdown is ‘artificial’, in: Gallup Independent, 20. August 2008.

Literatur

  • Steven Andrew Light und Kathryn R.L. Rand: Indian Gaming and Tribal Sovereignty: The Casino Compromise, University Press of Kansas, 2005, ISBN 0-7006-1406-0
  • Kathryn R.L. Rand und Steven Andrew Light: Indian Gaming Law and Policy, Carolina Academic Press, 2006, ISBN 1-59460-046-5
  • Brett Duval Fromson: Hitting the Jackpot - The Inside Story of the Richest Indian Tribe in History, Atlantic Monthly Press, September, 2003, ISBN 0-87113-904-9

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