Indische Narde

Indische Narde
Indische Narde
Indische Narde (Valeriana jatamansi)

Indische Narde (Valeriana jatamansi)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Gattung: Baldrian (Valeriana)
Art: Indische Narde
Wissenschaftlicher Name
Valeriana jatamansi
Jones

Die Indische Narde oder Nardenähre (Valeriana jatamansi, Syn.: Nardostachys jatamansi (Jones) DC., Patrinia jatamansi (Jones) D.Don, Valeriana wallichii DC.) (griech.: nárdos, altpers.: nárda, von sanskr. nálada = die Wohlriechende) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Baldrian. Sie ist eine Nutz- und Heilpflanze aus dem Himalaya, die schon in der Antike bis in den Mittelmeerraum exportiert und zur Zubereitung kostbarer Öle und Salben verwendet wurde (Erwähnung z.B. im Hohelied 1,12 und 4,13f.).

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Die Pflanze wächst wild im Himalaya bis auf 5.500 m Seehöhe[1], kommt aber auch in Afghanistan und in anderen Teilen Chinas (Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Shaanxi, Sichuan, Xizang, Yunnan) und in Myanmar vor. Durch unkontrollierte Wildsammlung ist sie mittlerweile vom Aussterben bedroht[2] und darf z.B. aus Nepal nicht mehr als Rohware exportiert werden[3]. In Nordindien und Nepal gibt es Versuche, die Pflanze zu kultivieren.

Verwendung

In der Medizin

Nardostychis jatamansi ist eine der klassischen Extraktpflanzen im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunde. Sie wird im Sanskrit Jatamansi genannt und findet – ähnlich wie der Baldrian in der europäischen Pflanzenheilkunde – Anwendung als Beruhigungsmittel bzw. für vatagene Nervenstörungen. Darüber hinaus hat sie auch eine den Geist stärkende und das Bewusstsein fördernde Wirkung[4]. Verwendet wird die Wurzel.

Kulturgeschichte

Im Periplus Maris Erythraei wird die Narde als Handelsgut aus dem indischen Hafen Barbarikon genannt. Ovid berichtet von Männern, die ihre Haare mit Nardenöl salben.

Dem abendländischen Publikum dürfte Nardenöl vor allem durch seine Erwähnung im Neuen Testament bekannt sein, aus der biblischen Erzählung von Jesu Salbung in Bethanien. Maria, die Schwester Marthas rieb Jesus die Füße mit kostbarem Nardenöl ein und als einer seiner Jünger, Judas Iskariot, dies kritisierte, wies Jesus ihn zurecht (Evangelium nach Johannes 12, 1-7). Zur Darstellung des Nardenöls in der christlichen Kunst siehe Echter Baldrian.

Einzelnachweise

  1. Rhyner, Hans-Heinrich, u. Birgit Frohn: Heilpflanzen im Ayurveda, Baden u. München 2006, S. 186.
  2. ebd., S. 187.
  3. http: [1], S. 9.
  4. Lad, Vasant u. David Frawley: Die Ayurweda Pflanzen-Heilkunde. Das Yoga der Kräuter, übers. v. Chr. Baker, Haldenwang 1987, S. 156.

Weitere Quellen

  • Encke/Buchheim/Seybold: Zander, Handwörterbuch der Pflanzennamen, 15. Auflage, ISBN 3-8001-5072-7
  • Lionel Casson, The Periplus Maris Erythraei: text, translation, and commentary (Princeton, Princeton University Press 1989).
  • Eintrag bei GRIN.

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