Industriepark Zeitz

Industriepark Zeitz

Der Industriepark in Zeitz befindet sich südlichen Sachsen-Anhalt im Dreiländereck zu Thüringen und Sachsen. Die ZSG Zeitzer Standortgesellschaft mbH hat den alten Industriestandort seit Mitte der 90er Jahre zu einem Chemie- und Industriepark ausgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Standortes

Im Jahr 1938 wurde auf dem Gelände durch die Braunkohlen-Benzin-AG das Hydrierwerk Zeitz in Betrieb genommen. In dem Hydrierwerk wurden aus Braunkohle Treibstoffe, Schmieröle, Paraffin, Schwefel, Phenole und Treibgas hergestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hydrierwerk durch zahlreiche Bombenangriffe zerstört. Dabei gelangten große Mengen an Mineralölkohlenwasserstoffe und Benzol in den Untergrund. Die Folge ist ein wirtschaftlich nicht behebbarer Grundwasserschaden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk wieder aufgebaut und 1974 durch eine Ölraffinerie erweitert. Nach der Wende wurde die Produktion auf Grund des TED-Vertrages zwischen der Kohl-Regierung und ELF zum Jahresende 1995 an dem Standort eingestellt. Am 30. Juni 1996 erfolgte schließlich die komplette Stilllegung.

Altlasten des Standortes

Die durch die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg in den Untergrund gelangten Mineralölkohlenwasserstoffe und Benzol haben das Grundwasser nachhaltig kontaminiert. Nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes sind dabei alle Grundwasserleiter in dem Gebiet betroffen. Auf 40% der alten Werkfläche wird die Geringfügigkeitsschwelle für Benzol und MKW-Konzentrationen von 1 µl/l um mehr als das 100-fache überschritten. Die durchschnittliche Benzolkonzentration der Grundwasserbrunnen beträgt rund 35 ml/l. Die Grundwasserkontamination hat sich leicht ausgebreitet. Die nordöstliche und östliche Werksgrenze ist bereits erreicht und auch teilweise überschritten. Ein Grund der bisher geringen Schadstoffausbreitung könnten die aktuellen grundwasserhydraulischen Verhältnisse sowie biologischer Abbau im Abstrombereich sein. Die Sanierung der Grundwasserkontamination ist mit verhältnismäßigen Mitteln nicht möglich. Daher empfiehlt das Umweltbundesamt Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen.

Forschung am Standort

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ betreibt an diesem Standort drei Versuchsanlangen zur Dekontamination von Böden mit leicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Dies wären Bodenerwärmung mit Wasserdampf oder Radiowellen, sowie eine Anlage zum biologischen Abbau der Schadstoffe.

Literatur

51.0724712.193151150

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