- Informix Dynamic Server
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Informix ist der Produktname für ein bekanntes Datenbankmanagementsystem (DBMS). Die gleichlautende Datenbankfirma wurde 2001 von IBM übernommen, die Software wird seitdem von IBM weiterentwickelt und liegt aktuell in der Version 11.5 vor[1].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das ehemalige Unternehmen Informix spielte bei der Verbreitung relationaler Datenbanken (RDBMS) unter Unix eine bedeutende Rolle – als stärkster Wettbewerber von Oracle.
Die zugehörige, ebenfalls auf UNIX und auf Terminalbetrieb ausgerichtete Integrierte Entwicklungsumgebung Informix 4GL war in den frühen 1990er-Jahren das vermutlich verbreitetste 4GL-Entwicklungswerkzeug überhaupt. In Deutschland wurden die Informix-Produkte zunächst durch den Distributor und Systemintegrator Garmhausen und Partner, dann durch die BYTEC GmbH sowie Siemens bekanntgemacht und etabliert.
Während der Datenbankserver Informix Dynamic Server (IDS) auch heute noch weit verbreitet ist, gelang es dem Unternehmen nicht, ein ähnlich erfolgreiches Nachfolgeprodukt für die inzwischen veraltete 4GL-Entwicklungsumgebung auf den Markt zu bringen.
Neben dem eigentlichen Informix-Datenbankserver hat auch das von Informix entwickelte Datenzugriffstool C-ISAM (eine C-Schnittstelle für ISAM-Dateien) eine weite Verbreitung (vor allem auf UNIX-Systemen) gefunden. Die neueren Versionen der Informix IDS können mittels des C-ISAM Datablades auf die Daten zugreifen, die im alten C-ISAM Format abgelegt wurden.
Mit der Übernahme von Garmhausen und Partner wurde Mitte der 1990er-Jahre versucht, die Position des Unternehmens in Deutschland weiter zu stärken. In den Folgejahren jedoch verlor Informix, ausgelöst durch einen Bilanzierungsskandal und einige zweifelhafte Akquisitionen, an Börsenwert. Im Jahr 2000 kaufte Informix die Firma Ardent (ETL-Anbieter) dazu und benannte sich wenig später in Ascential um, um zu verdeutlichen, dass das Softwareportfolio nun aus mehr Produkten als nur dem Datenbankserver bestand. Nach einem Managementwechsel wurde die Datenbanksparte Informix inklusive Mitarbeiter an die IBM für 1 Milliarde Dollar verkauft.[2] Mittlerweile wurde auch Ascential für eine weitere Milliarde Dollar von der IBM übernommen.
Nach dem Aufkauf durch die IBM gab es kurzzeitig den Plan, Informix mit DB2 zusammenzuführen, was eine gewisse Verunsicherung der Informix-Kunden verursachte. Dieser Plan wurde aber verworfen, und Informix und DB2 wurden parallel mit unterschiedlichem Fokus weiterentwickelt, wobei aber häufig neue Technologien in das jeweils andere System einflossen. Der Datenbankserver Informix Dynamic Server (IDS) wurde von IBM als strategisches Datenbanksystem bezeichnet und wieder verstärkt im Markt (vor allem für OLTP, Integrated Applications, embedded systems, spatial applications und SMB) etabliert. Dies ist wohl auch der Grund, dass das Informix-Geschäft seit mehreren Quartalen wieder mit zweistelligen Zuwachsraten wächst.
Eigenschaften
Die aktuelle Version von Informix IDS (11.5, Codename: Cheetah II) wurde am 28. April 2008 vorgestellt[1]. Dies ist die erste Informix IDS Version, die Mac OS X unterstützt. Die neueste Version ist damit verfügbar[3] auf AIX, HP-UX, Linux, Mac OS X, Solaris und Windows.
Als besondere Stärken des Produkts Informix gelten:
- Zuverlässigkeit
- geringer Administrationsaufwand
- gute Performance
Die Stärken der Version 11 sind: [4]
- bessere System-Verfügbarkeit (weniger geplante oder ungeplante Downtime)
- schnellere und leichtere Administration
- neue GUI-Oberfläche für die Datenbankadministration
- erweiterte Replikationsfeatures, die eine Cluster-Architektur auch ohne teure Hardware zulassen
- Performance-Verbesserung für konkurrierende Zugriffe
- Web Feature Service API
- bessere Unterstützung von XML-Daten-Verarbeitung
Quellen
- ↑ a b IBM Deutschland: Presseinfo
- ↑ Heise: IBM kauft Informix
- ↑ System Requirements (englisch)
- ↑ Die Stärken der Version 11
Weblinks
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