- Interimsprothese
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Eine Interimsprothese (von lat. interim „unterdessen, einstweilen“)[1] - auch Übergangsprothese oder provisorische Prothese genannt - ist eine Zwischen-Prothese zum Ersatz fehlender Zähne. Sie soll den Zeitraum zwischen der Zahnentfernung und der endgültigen Versorgung überbrücken. Diese Zeit ist zur Wundheilung bzw. der Einheilung von Zahnimplantaten und Herstellung des Zahnersatzes erforderlich. Sie zielt eher auf eine Verbesserung der Kosmetik und Sprachbildung ab als auf den Erhalt des Kauvermögens - können aber auch dazu dienen, entstandene Zahnlücken offen zu halten, also ein Kippen der Nachbarzähne zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Konstruktion
Eine Interimsprothese ist in aller Regel einfach konstruiert und besteht im Wesentlichen aus einer Kunststoffbasis, den zu ersetzenden Zähnen und einfachen aus Stahldraht gebogenen Haltelementen (Klammern).
Eine Interimsprothese wird nornmalerweise nach dem chirurgischen Eingriff auf einem vom Zahntechniker hergestellten Gipsmodell hergestellt, das auf einer Kieferabformung basiert.
Unterschied: Interimsprothese - Immediatprothese
Eine Interimsprothese darf zunächst einmal nicht mit einer Immediatprothese (Sofortprothese) verwechselt werden. Allerdings kann eine Interimsprothese gleichzeitig auch eine Immediatprothese sein, nämlich dann, wenn sie schon vor der Zahnentfernung hergestellt wurde. Ebenso kann eine Immediatprothese auch eine Interimsprothese sein, wenn vorgesehen ist, sie nach der Wundheilung durch eine endgültige Prothese zu ersetzen.
Tragedauer
Eine Interimsprothese sollte nicht länger als nötig (ca. 6 bis 8 Wochen) getragen werden, weil ihre einfache, nicht abgestützte Konstruktion bei längerer Tragedauer den Kieferknochen schädigen kann (Atrophie) und die einfachen Halteelemente zu Schädigungen der Haltezähne führen können.
Quellen/Literatur
- ↑ Der kleine Stowasser: Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch
Walter Hoffmann-Axthelm: Lexikon der Zahnmedizin, Qintessenz-Verlag, Berlin
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