- International Union of Psychological Science
-
Die International Union of Psychological Science (IUPsyS) ist der internationale Dachverband nationaler Psychologieverbände, eine Vereinigung zur Förderung der wissenschaftlichen Psychologie.
Inhaltsverzeichnis
Organisation und Aufgaben
Mitglieder der IUPsyS sind 73 nationale Psychologieverbände[1], für Deutschland die Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen, für die Schweiz die Schweizerische Gesellschaft für Psychologie und für Österreich die Föderation Österreichischer Psychologenvereinigungen. Dazu kommen 18 regionale bzw. überregionale wissenschaftliche Organisationen, die in der IUPsyS Zweitmitglied sind ("Affiliates")[2].
Seit 1952 ist sie Mitglied des Dachverbandes "International Council for Science (ICSU)". Sie ist ebenfalls Mitglied des "International Social Science Council".
Die Ziele der IUPsyS sind nach Artikel 6 des Statuts:
- Verbessern und fördern der Entwicklung der Wissenschaft Psychologie und des Berufs des Psychologen.
- Austausch von Ideen und wissenschaftlichen Informationen zwischen Psychologen aus verschiedenen Ländern.
- Organisieren der Internationalen Kongresse für Psychologie und anderen Veranstaltungen zu Themen mit allgemeinem oder besonderem Interesse an der Psychologie.
- psychologisches Wissen durch publizistische Tätigkeit zu verbreiten.
- den Austausch von Publikationen und andere Kommunikationen zwischen den verschiedenen Ländern zu fördern.
- Fördern von Spitzenleistungen in der Standards für die Bildung, Ausbildung, Forschung und Anwendungen der Psychologie.
- Fördern der Entwicklung von psychologischen Wissenschaftlern und nationalen Verbänden über Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau.
- Fördern des internationalen Austauschs, vor allem unter Studenten und jungen Forschern.
- Zusammenarbeit mit anderen internationalen, regionalen und nationalen Organisationen in Fragen von beiderseitigem Interesse.
Die IUPsyS gibt eine Zeitschrift, "The International Journal of Psychology" (IJP) [3]heraus, welche 1966 gegründet wurde.
Exekutivkomitee 2008 bis 2012
- Rainer K. Silbereisen, Präsident, Deutschland
- J. Bruce Overmier, Past-Präsident, USA
- Kan Zhang, Vizepräsident, China
- Pierre L.-J. Ritchie, Generalsekretär, Kanada
- Michel Sabourin, Schatzmeister Canada
- Merry Bullock, Deputy Secretary-General, USA (2008-2010)
- Ann D. Watts, Deputy Secretary-General, South Africa (2010-2012)
als Vorstand sowie 10 weitere Personen. 7 Personen sind Ehrenmitglieder des Exekutivkomitees: David Belanger, Kanada; Michel Denis, Frankreich; Gery d'Ydewalle, Belgien; Quincheng Jing†, China; Kurt Pawlik, Deutschland, Mark Rosenzweig†, USA; Wayne Holtzman, USA.
Geschichte[4]
Die Gesellschaft entstand aus den Internationalen Kongressen für Psychologie, die seit 1889 regelmäßig stattfinden. Anfangs gab es ein ständiges Komitee, welches Ausrichtung und Programmgestaltung der Kongresse koordinierte. 1905 zählte das Komitee bereits 16 Mitgliedsländer und 76 Vertreter. Ab 1932 (X. Kongress) wurde ein Exekutivkommitee mit 7 Mitgliedern und einem Sekretär als Gesamtvertreter bestimmt. Dessen erster Sekretär war der Schweizer Édouard Claparède bis zu seinem Tode 1940, danach übernahm diese Funktion der US-Amerikaner Herbert S. Langfeld. 1948 wurde der Beschluss zur Gründung der Gesellschaft gefasst, 1951 zum 13. Kongress wurden die Statuten verabschiedet - 11 Länder waren Gründungsmitglieder. Der Name war bis 1965 International Union of Scientific Psychology.
Internationale Psychologie-Kongresse
Der erste Kongress ging auf eine Initiative von Julian Ochorowicz (Privatdozent als Lemberg) zurück, der 1881 in der von Théodule A. Ribot herausgegebenen Zeitschrift dazu aufrief [5]
Kongresse vor Gründung einer internationalen Gesellschaft [6]
- I. Paris 1889 (Jean Martin Charcot, Théodule A. Ribot)
- II. London 1892 (Henry Sidgwick)
- III. München 1896 (Carl Stumpf)
- IV. Paris 1900 (Théodule A. Ribot)
- V. Rome 1905 (Giuseppe Sergi, Ehrenpräsident Leonardo Bianchi)
- VI. Geneva 1909 (Théodore Flournoy)
- VII. Oxford 1923 (Charles S. Myers)
- VIII. Groningen 1926 (Gerardus Heymans)
- IX. New Haven 1929 (James McKeen Cattell)
- X. Copenhagen 1932 (Harald Höffding, Edgar Rubin)
- XI. Paris 1937 (Henri Piéron, Ehrenpräsident: Pierre Janet)
- XII. Edinburgh 1948 (James Drever Sr.) Beschluss zur Gründung der internationalen Gesellschaft
- XIII. Stockholm 1951 (David Katz) Statuten der internationalen Gesellschaft verabschiedet
Kongresse der International Union of Scientific Psychology - ab 1965 International Union of Psychological Science
- XIV. Montréal 1954 (Edward A. Bott, Edward C. Tolman)
- XV. Brussels 1957 (Albert Michotte)
- XVI. Bonn 1960 (Wolfgang Metzger, Ehrenpräsident: Karl Bühler)
- XVII. Washington 1963 (Otto Klineberg, Ehrenpräsident: Edwin G. Boring)
- XVIII. Moscow 1966 (Alexej N. Leontjew)
- XIX. London 1969 (George C. Drew)
- XX. Tokyo 1972 (Moriji Sagara)
- XXI. Paris 1976 (Paul Fraisse)
- XXII. Leipzig 1980 (Friedhart Klix)
- XXIII. Acapulco 1984 (Rogelio Diaz-Guerrero)
- XXIV. Sydney 1988 (Peter Sheehan)
- XXV. Brussels 1992 (Paul Bertelson und Géry d'Ydewalle)
- XXVI. Montréal 1996 (David Bélanger)
- XXVII. Stockholm 2000 (Lars-Göran Nilsson)
- XXVIII. Beijing 2004 (Quicheng Jing)
- XXIX. Berlin 2008 (Peter A. Frensch)
- XXX. Cape Town 2012 (Saths Cooper)
- XXXI. Yokohama 2016 (Kazuo Shigemasu)
Weblinks
Andere internationale Organisationen (Psychologie)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.iupsys.net/index.php/members/national-members
- ↑ http://www.iupsys.net/index.php/members/affiliates
- ↑ http://www.psypress.com/international-journal-of-psychology-0020-7594 Homepage des IJP
- ↑ Rosenzweig, M. R., Holtzman, W., Sabourin, M., & Bélanger, D. History of the International Union of Psychological Science. Psycholgoy Press.
- ↑ Ochorowicz, Julian (1881). Pour un congrès international de psychologie. Revue Philosophique, 12, 1-17
- ↑ Schönpflug, W., Lüer, G (2011): Psychologie in der DDR: Wissenschaft zwischen Ideologie und Pragmatismus.
Wikimedia Foundation.