- Irakische Turkmenenfront
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Die Irakische Turkmenenfront (Selbstbezeichnung: Irak Türkmen Cephesi) auch kurz ITC genannt, ist eine turkmenische Partei des Irak. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, alle Turkomanen des Irak zu repräsentieren.
Geschichte
Die ITC wurde am 25. April 1995 als Zusammenschluss von mehreren Parteien gegründet:
- Provinzialische Turkmenenpartei
- Irakisch turkmenische nationale Partei
- Bewegung unabhängiger Turkmenen
- Irakisch turkmenische Gerechtigkeitspartei
- Turkmenisch islamische Bewegung des Iraks
Der jetzige Vorsitzender ist Saadettin Ergeç.
Seit dem Sturz von Saddam Hussein 2003 beansprucht die ITC die Kontrolle über Kirkuk und andere Städte mit turkmenischer Bevölkerung. Allerdings liegen diese Gebiete in der Autonomen Region Kurdistan. Auch lehnt die ITC einen föderalen Staat ab, der auf Ethnien aufbaut. Denn das würde bedeuten, dass die Kurden die meisten turkmenischen Gebiete beherrschen würden. Sie befürworten eher eine Aufteilung nach den jetzigen Provinzgrenzen. Allerdings hat die ITC auch den Wunsch nach einer autonomen turkmenischen Region geäußert, die sich von Tal Afar bis quer nach Kirkuk ziehen soll.
Bei der Wahl vom 30. Januar 2005 erhielt die ITC nur 90.000 Stimmen und erreichte damit nur 1,1 Prozent. Die ITC führte dieses schlechte Ergebnis auf Repressionen der kurdischen Seite zurück. Es seien viele Turkmenen an der Wahl gehindert oder aber keine Wahlurnen in turkmenischen Stadtteilen aufgestellt worden. Auch war die ITC dagegen, den Kurden, die nach Kirkuk zurückkehrten, das Wahlrecht zu gewähren. Die ITC ist allerdings nicht die einzige turkmenische Partei. Andere Parteien waren mit schiitischen oder kurdischen Parteien Wahlbündnisse eingegangen.
Die ITC errang drei Sitze im neuen irakischen Parlament. Sie hat sich allerdings der Vereinigten Irakischen Allianz angeschlossen. Die Partei betreibt den Fernsehsender „Türkmeneli TV“, eine Zeitung und eine Website.
Weblinks
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