Irina Antonowa

Irina Antonowa

Irina Alexandrowna Antonowa (russisch Ирина Александровна Антонова; * 20. März 1922 in Moskau) ist eine russische Kunsthistorikerin und seit 1961 die Direktorin des Moskauer Puschkin-Museums. Sie wurde für ihre Tätigkeiten vom französischem Kulturministerium mit dem Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet.

Leben

Irina Antonowa studierte an der Universität Moskau unter Boris Vipper und machte 1945 ihren Abschluss. Danach fing sie als Angestellte im Puschkin-Museum zu arbeiten an. Dort wurde sie beim Ausladen der aus Deutschland ankommenden Beutekunst eingesetzt. So half sie auch beim Auspacken und mit Inventarnummern versehen des Schatz des Priamos und der Sammlung der Dresdener Gemäldegalerie Alter Meister.[1]

1961 wurde Antonowa von Nikita Chruschtschow zur Direktorin des Museums berufen. In dieser Position begründete sie 1981 das Musikfestival Svyatoslav Richter's December Nights, das jährlich abgehalten wird. Antonowa hielt die Existenz des Goldes von Troja und anderer Beutekunst in ihrem Museum lange Zeit geheim und reagierte wütend auf betreffende Veröffentlichungen Ende der 1980er-, zu Beginn der 1990er-Jahre. Sie lehnt die Rückgabe der Kulturschätze ab und spricht in dem Zusammenhang davon, dass es keine Ansprüche mehr gäbe.[2] In einer auf 3sat und im ZDF ausgestrahlten Fernsehdokumentation mit dem Titel Die verlorenen Schätze der Museumsinsel gab Irina Antonowa auf die Frage, warum sie so lange zu den Beutekunstdepots geschwiegen habe, die Antwort: „Ihr Journalisten habt mich doch nicht ein einziges Mal gefragt!“[3] Trotz ihrer rigiden Haltung zur Rückführung der Kulturgüter machte sie die Objekte in Ausstellungen wieder der Öffentlichkeit zugänglich.

Einzelnachweise

  1. Konstatin Akinscha, Grigori Koslow: Beutekunst. Auf Schatzsuche in russischen Geheimdepots. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. Seite 333
  2. Interview mit Martin Roth vom 30. August 2007 im Deutschlandradio, Zugriff am 17. März 2007 auf dradio.de
  3. Besprechund der Dokumentation auf welt.de, Zugriff am 17. März 2008

Weblinks


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