- Israelites
-
The Israelites war der erste weltweite Reggae-Hit. 1968, in der Frühphase des Genres (Early Reggae), wird er vom Jamaikaner Desmond Dekker aufgenommen, der ihn gemeinsam mit dem Produzenten Leslie Kong auch geschrieben hat. Er erreicht 1969 Chart-Position 1 in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Jamaika, Südafrika, Kanada und Schweden. In den USA kommt er in die Top 10.
Vorgetragen wird der Song im Jamaika-Kreolisch, dem jamaikanischen Englisch-Dialekt. Der Titel verweist auf die Leidensgeschichte der Israeliten, insbesondere in der Babylonischen Gefangenschaft und vor dem Auszug aus Ägypten, meint jedoch eigentlich das Schicksal der schwarzen Sklaven in Amerika bzw. auf Jamaika. Dieses Thema ist auch im Rastafari-Glauben weit verbreitet, Desmond Dekker war jedoch kein Rasta. Der Ich-Erzähler im Liedtext ist von Frau und Kindern verlassen worden, weil er nicht für sie sorgen konnte. Da er sich nun als Rude boy durch Kleinkriminalität am Leben erhält, fürchtet er sich davor, so zu enden wie Bonnie und Clyde, das berühmte Gangsterpärchen der dreißiger Jahre, das von der Polizei erschossen wurde. Die Geschichte war durch den 1967 entstandenen Film "Bonnie und Clyde" weltweit bekannt geworden.
Das Tempo des Songs beträgt bei alla breve-Zählweise 148 bpm. Die Tonart ist B-Dur (amerikanisch Bb major). Harmonisch beruht das Lied auf einer einfachen Dur-Kadenz. Ungewöhnlich ist jedoch die Verwendung des nicht-leitereigenen Akkordes Des-Dur am Ende jeder Phrase (also im Turnaround). Diese Stelle wird zusätzlich besonders akzentuiert durch die von Lead-Gitarre und E-Bass als schneller unisono-Lauf gespielte Des-Dur-Tonleiter aufwärts.
Wikimedia Foundation.