Issei

Issei

Japanische Amerikaner sind die Einwohner Nordamerikas mit japanischer Abstammung. Dieser Begriff umfasst hauptsächlich Einwanderer in den Vereinigten Staaten (aber auch Kanadas) und deren Nachkommen. Heute wird auch das Wort Nikkei verwendet, welches auf Japanisch japanische Abstammung bedeutet. Die erste Generation kennt man auch als Issei (一世), bestehend aus den Schriftzeichen für die Zahl „Eins“ und „Generation“. Folgerichtig ist die zweite dann Nisei (二世), die dritte Sansei (三世), die vierte Yonsei (四世) und die fünfte Gosei(五世). Allerdings sprechen die Menschen oft schon in der Nisei oder Sansei kein Japanisch mehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Unter dem Tokugawa-Shōgunat, das von 1603 bis 1868 währte, wurde die sogenannte Politik der Landesabschließung verfolgt, welche den Japanern nicht erlaubte, das Land zu verlassen. Die Geschichte der japanischen Amerikaner geht daher auf die Auswanderung nach Hawaii am Ende des 19. Jahrhunderts und des frühen 20. Jahrhunderts zurück. 1868 wurde noch vom Shōgun den ersten Japanern (141 Männer, sechs Frauen und ein Kind) die Erlaubnis zur Auswanderung erteilt und sie wurden als Gastarbeiter auf hawaiische Zuckerplantagen geschickt. Diese Auswanderer galten allerdings bereits kurze Zeit später als illegal, denn die neue Meiji-Regierung erkannte diese Erlaubnis nicht an.

1871 wurde ein Freundschafts- und Handelsvertrag zwischen Japan und Hawaii geschlossen, in dem die Beschäftigung von Japanern in Hawaii unbeschränkt freigegeben wurde. Allerdings durften die nächsten 14 Jahre trotzdem keine Japaner auswandern. Danach wurden offizielle Auswanderer im Jahre 1885 im Vertrag mit dem derzeit unabhängigen Königreich Hawaii geschickt. Die japanischen Auswanderer nahmen diese Auswanderungswelle zum Anlass, vermehrt nach Hawaii und in die Vereinigten Staaten zu emigrieren.

Anfang des 20. Jahrhunderts unterlagen japanische Einwanderer in den westlichen Bundesstaaten verstärkt Beschränkungen: Im Californian Alien Land Law von 1913 (auch: Webb-Heney Bill, verschärft 1920) wurde ihnen z.B. der Kauf von Land untersagt, da sie auf Grundlage des Naturalization Act (1790: „free white citizens“) nicht die Staatsbürgerschaft erwerben konnten. In einigen Gebieten gab es auch Versuche, segregierte Bildungssysteme zu schaffen oder Ehen zwischen japanischstämmigen Einwanderern und Weißen zu verbieten. Mit dem Einwanderungsgesetz von 1924 wurde dann Ost- und Südasiaten der Erwerb der Staatsbürgerschaft explizit untersagt und weitere Einwanderung verboten.[1][2]Die japanische Regierung und Öffentlichkeit reagierte ablehnend auf die Beschränkungen.[3]

Japanische Amerikaner in Internment Camps während des Zweiten Weltkrieges

Hauptartikel: Internierung japanischstämmiger Amerikaner

Eines der dunklen Kapitel der amerikanischen Geschichte waren die „Japanese American internment camps“; schätzungsweise 120.000 Japaner und japanische Amerikaner wurden in elf verschiedenen Lagern in den Vereinigten Staaten, zumeist im Westen, verteilt.[4] Während des Zweiten Weltkrieges wurden japanische Amerikaner in besonderen Lagern interniert. Amerikaner japanischer Abstammung, die im Westen der Vereinigten Staaten wohnten, wurden gewaltsam mit ihren Eltern und Kindern interniert. Trotzdem dienten viele japanische Amerikaner mit Auszeichnung während des Zweiten Weltkrieges in den U.S.-amerikanischen Streitkräften. Das 442nd Regimental Combat Team/100th Infantry Bataillon ist die am höchsten dekorierte Einheit in der US-Militärgeschichte. Diese Einheit bestand aus japanischen Amerikanern, kämpfte auf vielen europäischen Kriegsschauplätzen, trotzdem blieben ihre Familien im Internierungslager. Das 100th Infantry Bataillon war eine der ersten Einheiten, die die Gefangenen des Konzentrationslagers bei Dachau befreiten.

Daniel K. Inouye, der erste japanischstämmige Amerikaner im Kongress und im Senat, ist ein Veteran vom 442nd Regimental Combat Team. Zusätzlich waren im Military Intelligence Service auch japanische Amerikaner, die an der pazifischen Front dienten.[5] [6][7]

Bevölkerung

Hawaii und Kalifornien sind US-amerikanischen Bundesstaaten, in denen zahlreiche japanische Amerikaner wohnen. Washington, Nevada, Illinois und New York haben auch eine relativ hohe Anzahl.

Weblinks

Quellen

  1. John B. Trevor Sr., 1924: An Analysis of the American Immigration Act of 1924.
  2. Originaltext des Immigration Act von 1924
  3. Japan Times and Mail, April 19, 1924, 4: The Senate’s Declaration of War.
  4. Part I, Chapter 6: The Relocation Centers aus Personal Justice Denied. Report of the Commission on Wartime Relocation and Internment of Civilians, Washington D.C. 1982
  5. Norman Mineta, The Japanese Americans: The War at Home. Retrieved on 2007-05-01.
  6. Semiannual Report of the War Relocation Authority, for the period January 1 to June 30, 1946, not dated. Papers of Dillon S. Myer. Scanned image at trumanlibrary.org. Accessed 18. Sept. 2006.
  7. "The War Relocation Authority and The Incarceration of Japanese Americans During World War II: 1948 Chronology," Web page at www.trumanlibrary.org, accessed 11 Sep 2006

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Issei — (, first generation) is a Japanese language term used in countries in North America, South America and Australia to specify the Japanese people first to immigrate. Their children born in the new country are referred to as Nisei (second… …   Wikipedia

  • issei — adj. 2 g. s. 2 g. [Brasil] Que ou quem é japonês e emigrou para o estrangeiro. = ISEI   ‣ Etimologia: japonês issei, de is, primeira + sei, geração …   Dicionário da Língua Portuguesa

  • issei — ☆ issei [ē′sā΄ ] n. pl. issei or isseis [Jpn, lit., first generation] [also I ] a Japanese immigrant to North America, esp. one coming to the U.S. after 1907 and ineligible until 1952 to become a U.S. citizen: cf. KIBEI, NISEI, SANSEI …   English World dictionary

  • Issei — c.1930s, term used among Japanese immigrants for first generation immigrants, in Japanese, lit. first generation, related to ichi one …   Etymology dictionary

  • Issei — Termes désignant les émigrés japonais On trouve différents termes désignant les émigrés japonais selon les pays. Au Japon : Nikkeijin (日系人, Nikkeijin? littéralement « personnes d origine japonaise ») désigne de façon générale les… …   Wikipédia en Français

  • Issei — /ees say /, n., pl. Issei. 1. a Japanese who immigrated to the U.S. or Canada after 1907 and was not eligible until 1952 for citizenship. 2. any Japanese immigrant to the U.S. Also, issei. Cf. Kibei, Nisei, Sansei. [1935 40; < Japn, equiv. to is… …   Universalium

  • issei — noun (plural issei) Usage: often capitalized Etymology: Japanese, literally, first generation Date: 1937 a Japanese immigrant especially to the United States …   New Collegiate Dictionary

  • issei — (ˈ)ē|sā noun (plural issei also isseis) Usage: often capitalized Etymology: Japanese, literally, first generation, from is first + …   Useful english dictionary

  • Issei Sagawa — Nacimiento 11 de junio de 1949 Kōbe, Prefectura de Hyōgo, Japón Cargo(s) Homicidio Condena Prisión Situación actual En libertad …   Wikipedia Español

  • Issei Sagawa — (佐川 一政, Sagawa Issei?, né le 11 juin 1949) est un Japonais qui s est rendu célèbre en France et dans le monde sous le nom de « Japonais cannibale »[1 …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”