Immigration Act von 1924

Immigration Act von 1924
Präsident Coolidge unterzeichnet das Gesetz vor dem Weißen Haus. John J. Pershing steht links vom Präsidenten.

Der Immigration Act of 1924, auch als National Origins Act, Asian Exclusion Act oder Johnson-Reed Act bekannt, war ein Bundesgesetz der USA, das die Anzahl der Immigranten, die aus jedem Land in die USA jährlich einwandern durften, auf 2% der bereits aus diesem Land stammenden Bevölkerung begrenzte.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt und Bedeutung

Als Datengrundlage wurde die Volkszählung von 1890 zugrunde gelegt. Es schloss asiatische Arbeiter von der Einwanderung aus[1], insbesondere chinesische Immigranten, die nicht bereit wären zu arbeiten, sowie chinesische Prostituierte [2] und verstärkte den Effekt der Alien Land Acts einiger westlicher Bundesstaaten, die japanische Amerikaner daran hinderten, legal Land zu besitzen[3] Es löste den Emergency Quota Act von 1921 ab. Das Gesetz zielte darauf ab, die Immigration von Südeuropäern und Osteuropäern, die seit den 1890er zahlreich eingewandert waren, weiter einzuschränken und untersagte Ostasiaten und Indern die Immigration völlig. Für die Einwanderung aus Lateinamerika wurden keine Grenzen beschlossen.

Das Gesetz wurde nach intensiver Lobbyarbeit mit starker Unterstützung des Kongresses beschlossen. [4] Es gab nur 6 Gegenstimmen im Senat und eine Handvoll Gegner im Repräsentantenhaus. Am entschiedensten wandte sich der frisch gewählte Vertreter von Brooklyn Emanuel Celler gegen das Gesetz. Über die nächsten 4 Jahrzehnte hinweg machte Celler, der dem Haus fast ein halbes Jahrhundert angehörte, die Aufhebung des Gesetzes zum Gegenstand eines persönlichen Kreuzzugs.

Einige der entschiedensten Anhänger des Gesetzes waren von Madison Grant und seinem 1916 erschienenen Buch The Passing of the Great Race beeinflusst. Grant war ein Eugeniker und ein Anhänger der Rassenhygiene. Er versuchte die Überlegenheit der nordeuropäischen Rassen zu beweisen. Aber die meisten Verfechter des Gesetzes wollten vor allem den ethnischen status quo aufrechterhalten und die Konkurrenz fremder Arbeiter vermeiden.[5]

Relative Anteile der Immigranten aus dem Norden und Westen Europas (rot) und aus dem Süden und Osten Europas (blau) in den Jahrzehnten vor und nach der die Einwanderung begrenzenden Gesetzgebung

Das Gesetz stoppte ‚unerwünschte‘ Immigration mit Quoten. Es schloss bestimmte Herkunftsländer aus dem asiatisch-pazifischen Dreieck wie Japan, China, die Philippinen, Laos, Siam (Thailand), Kambodscha, Singapur (damals eine britische Kolonie), Korea, Vietnam, Indonesien, Burma (Myanmar), Indien, Ceylon (Sri Lanka) und Malaysien aus.[6] Es schloss Immigranten aus, die, wie man meinte, eine unerwünschte „Rasse“ hatten.[6]

Den Effekt illustrieren einige Beispiele: In den zehn Jahren nach 1900 wanderten jährlich etwa 200.000 Italiener ein. Mit der Durchsetzung der Quoten von 1921 durften nur noch 4.000 pro Jahr kommen. Die Quote für Deutschland betrug dagegen über 57.000. 86% der 165.000 Einreisen entfielen auf die Britischen Inseln, Frankreich, Deutschland und andere nord- bzw. westeuropäische Länder.

Mit geringen Modifikationen blieben die Quoten bis zum Immigration Act von 1965 in Kraft.

Weblinks

Bibliographie

  • Roger Daniels: The Politics of Prejudice. The Anti-Japanese Movement in California and the Struggle for Japanese Exclusion. University of California Press, Berkley CA u. a. 1977, ISBN 0-520-03411-2, (University of California Publications in history 71), (behandelt die Entwicklung der antijapanischen Bewegung in Kalifornien vom späten 19. Jh. bis zur Verabschiedung des Immigration Act von 1924).
  • Michael Robert Lemay (Hrsg.): U.S. Immigration and Naturalization Laws and Issues. A Documentary History. Greenwood Press, Westport CT u. a. 1999, ISBN 0-313-30156-5, (Primary Documents in American History and contemporary Issues).
  • Aristide R. Zolberg: A Nation by Design. Immigration Policy in the Fashioning of America. Russell Sage Foundation u. a., New York NY 2006, ISBN 0-674-02218-1.

Quellen

  1. Leung, George. University of Massachusetts Dartmoth. 1989. January 28, 2007. [1]
  2. The Library of Congress. American Memory. “An act supplementary to the acts in relation to immigration,” ch. 141, section 3, 18 Stat. 477 (1875).
  3. Japanese American Citizens League Anti-Hate Program. “When Hate Hits.” 2003. January 29, 2007. [2]
  4. John B. Trevor Sr. An Analysis of the American Immigration Act of 1924.
  5. Eckerson, Helen F. (1966) “Immigration and National Origins” Annals of the American Academy of Political and Social Science 367(The New Immigration): pp. 4-14, p.6
  6. a b Guisepi, Robert A. World History International. “Asian Americans.” 2007. January 29, 2007. [3]

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