Jack Gardner

Jack Gardner
Jack Gardner Boxing pictogram.svg
Daten
Geburtsname Jack Gardner
Gewichtsklasse Schwergewicht
Nationalität britisch
Geburtstag 6. November 1926
Geburtsort Market Harborough, England
Todestag 11. November 1978
Stil Linksausleger
Größe 1,86 m
Kampfstatistik
Kämpfe 34
Siege 28
K.-o.-Siege 23
Niederlagen 6

Jack Gardner (* 6. November 1926 in Market Harborough, Harborough, England; † 11. November 1978) war ein britischer Boxer. Er war zu Beginn der 1950er Jahre Europameister der Berufsboxer im Schwergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Amateurlaufbahn

Jack Gardner war der Sohn eines Farmers und begann als Jugendlicher in seinem Heimatort Market Harborough mit dem Boxen. Sein erster Trainer war sein Vater Len. Nach dem Eintritt in die britische Armee bei den Grenadier Guards verstärkte er sein Training und erzielte schnelle Fortschritte. Er war zu einem stattlichen jungen Mann von 1,86 m Größe bei einem Gewicht von ca. 90 kg herangewachsen. Im Jahre 1948 gewann er nacheinander die Meisterschaft der Armee, des Imperial Services und die der britischen Amateur Boxing Association. Bei der britischen Meisterschaft siegte er im Halbfinale über Frank Bell durch Disqualifikation in der 3. Runde und schlug im Finale Johnny Morkus in der 1. Runde k.o.. In der kurz nach der britischen Meisterschaft durchgeführten Olympiaausscheidung für die Olympischen Spiele 1948 in London gewann er gegen Ken Wyatt durch k.o. in der 2. Runde und hatte sich somit für die Spiele qualifiziert.

In London gewann er in einem Vorrundenkampf gegen den Österreicher Karl Ameisbichler durch k.o. in der 2. Runde und unterlag im Viertelfinale gegen den Schweizer Hans Müller nach Punkten. Er blieb deswegen ohne olympische Medaille.

Nach den Olympischen Spielen besiegte er bei Länderkämpfen in Skandinavien am 1. Oktober 1948 in Kopenhagen den Dänen L. Petersen durch k.o. in der 2. Runde und am 6. Oktober 1948 in Stockholm den Schweden Gunnar Nilsson nach Punkten.

Dies waren seine letzten Starts als Amateur.

Profilaufbahn

Anfang Dezember 1948 unterschrieb Jack Gardner einen Profivertrag bei Manager John Simpsson. Bereits am 6. Dezember 1948 startete er dann bei einem Anfängerturnier für Profis in der Harringay Arena in London, das von dem bekannten Promoter Jack Solomons veranstaltet wurde. Jack Gardner gewann dieses Turnier durch drei K.o.-Siege hintereinander, erzielt jeweils in der 1. Runde.

Im Jahre 1949 gewann er dann seine nächsten zehn Kämpfe in England alle kurzrundig durch k.o.. Diese Kämpfe waren alle Aufbaukämpfe. Es war mit Ausnahme von Johnny Morkus, seinem Gegner von 1948 bei den britischen Amateurmeisterschaften, keine bekannten Namen darunter. Am 5. Juli 1949 erlitt er dann in London gegen den Kanadier Vern Escoe seine erste Niederlage, weil er wegen einer Augenbrauenverletzung in der 5. Runde aus dem Ring genommen werden musste.

Am 31. Oktober 1949 wurde Jack Gardner auch europaweit bekannt, als er in Leicester den französischen Schwergewichtsmeister Stefan Olek über 8 Runden klar nach Punkten besiegte. Am 13. Februar 1950 fand dann, wieder in Leicester, die Revanche gegen Verne Escoe statt, gegen den einzigen Boxer, gegen den er in seiner bisherigen Laufbahn verloren hatte. Überraschenderweise verlor Jack Gardner erneut. Der von dem erfahrenen ehemaligen Weltklasseboxer Larry Gains hervorragend eingestellte Escoe wich durch seine Schnelligkeit allen Angriffen Gardners aus und erzielte durch Konter einige Wirkungstreffer bei Gardner, so dass sein Punkterfolg nach 8 Runden verdient war.

Jack Gardner ging trotz dieser Niederlage seinen Weg. Er schlug am 17. Juli 1950 den jungen Johnny Williams in der Endausscheidung für einen Meisterschaftskampf um den British Empire Title über 12 Runden nach Punkten und schlug am 14. November 1950 in London Bruce Woodcock im Kampf um die Britische Schwergewichtsmeisterschaft und den British Empire Title durch techn. k.o. in der 11. Runde. Schliesslich gewann Jack Gardner am 27. März 1951 in der Earls Court Empress Hall in Kensington, London durch einen Punktsieg nach 15. Runden über den österreichischen Titelverteidiger Joe Weidin, eigentlich Josef Weidinger, auch den europäischen Meistertitel im Schwergewicht.

Am 5. Mai 1951 erlitt Jack Gardner bei dem Versuch sich in der Weltrangliste nach oben zu boxen, um zu einem Kampf um die Weltmeisterschaft zu kommen, einen schweren Rückschlag. Er verlor in London gegen den Argentinier Cesar Brion klar nach Punkten.

Am 23. September 1951 verteidigte Jack Gardner dann, erstmals im Ausland boxend, in der Berliner Waldbühne vor 25.000 Zuschauern seinen Europameistertitel gegen den deutschen Meister Hein ten Hoff. Hein ten Hoff war Jack Gardner in aller Belangen überlegen und gewann diesen Kampf, der über 15 Runden ging, klar nach Punkten. Am 11. März 1952 verlor Jack Gardner dann gegen Johnny Williams durch eine Punktniederlage nach 15 Runden auch den British Empire Title und die britische Schwergewichtsmeisterschaft.

In den folgenden Jahren bestritt Jack Gardner bis zu seinem Karriereende 1956 nur mehr sieben Kämpfe. Am 6. Juni 1955 gelang ihm dabei die Revanche gegen Johnny Williams, den er in der 5. Runde ausknockte. Nach einer K.o.-Niederlage in der 2. Runde gegen seinen aufstrebenden Landsmann Joe Bygraves am 24. April 1956 beendete er seine Laufbahn.

Jack Gardner widmete sich nach dem Boxen der von seinen Eltern geerbten Farm. Er verstarb im Alter von 52 Jahren im Jahre 1978.

Literatur

  • Box Sport. Nr. 35/1951, S. 16; Nr. 39/1951, S. 3–6.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jack Gardner — may refer to:*Jack Gardner (basketball), college basketball coach *Jack Gardner (general), general in the United States Army *Jack Gardner (musician), American jazz musician *Jack Gardner (actor) (1902 1977), American film actor in The Secret… …   Wikipedia

  • Jack Gardner (musician) — Francis Henry Jack Gardner August 14, 1903, Joliet, Illinois – November 26, 1957, Dallas, Texas) was an American jazz pianist.Gardner played locally in Denver in the early 1920s, including with Doc Becker s Blue Devils and Boyd Senter s band. He… …   Wikipedia

  • Jack Gardner (basketball) — James H. Jack Gardner (b. March 29, 1910 in Texico, New Mexico, United States ndash; d. April 9, 2000 in Salt Lake City, Utah, United States) was a Hall of Fame college men s basketball coach.Gardner, a native of New Mexico and a graduate of the… …   Wikipedia

  • Gardner (surname) — Gardner is a surname. Some sources claim that it is an occupational surname that comes from the word gardener. [ [http://www.thinkbabynames.com/meaning/0/Gardner Baby Name Gardner Origin and Meaning of Gardner ] ] Other sources claim that it is… …   Wikipedia

  • Gardner (Familienname) — Gardner ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Gardner Boultbee — Jack Gardner Boultbee (April 23, 1907 ndash; August 2, 1980) was a Canadian sailor who competed in the 1932 Summer Olympics.In 1932 he was a crew member of the Canadian boat Caprice which won the bronze medal in the 6 metre class.External links*… …   Wikipedia

  • Gardner R. Dozois — Gardner Dozois, 1998 Gardner Dozois (* 23. Juli 1947, USA) ist ein US amerikanischer Science Fiction Autor und Herausgeber. Er war von 1984 bis 2004 Redakteur der Zeitschrift Asimov s Science Fiction. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Gardner Dozois — Gardner Dozois, 1998 Gardner Dozois (* 23. Juli 1947, USA) ist ein US amerikanischer Science Fiction Autor und Herausgeber. Er war von 1984 bis 2004 Redakteur der Zeitschrift Asimov s Science Fiction. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Jack Dann — Born February 15, 1945 (1945 02 15) (age 66) Johnson City, New York Residence Victoria, Australia …   Wikipedia

  • Jack Dann and Gardner Dozois Ace anthology series — Jack Dann and Gardner Dozois have jointly edited a series of themed science fiction and fantasy anthologies, published by Ace Books. The series has been published since 1982, usually with one or two volumes per year, with 35 volumes as of 2007.… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”