- Jakob Joos
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Jakob Christoph Georg Joos (* 25. Mai 1894 in Urach; † 20. Mai 1959 in München) war ein deutscher Physiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Joos, der bereits 1922/23 Mitglied der NSDAP war, wurde 1924 apl. Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.[1] Von 1927 bis 1935 war Joos als Nachfolger von Felix Auerbach Professor für Theoretische Physik und Direktor der Physikalischen Instituts der Universität Jena. Am 1. April 1935 übernahm er eine Professur an der Universität Göttingen, nachdem dort der Nobelpreisträger James Franck von den Nationalsozialisten vertrieben worden war. In Göttingen hielt er 1935 die Vorlesung Die Physik als Waffe im Daseinskampf. 1941 wechselte Joos in die Geschäftsführung der Carl-Zeiss-Werke in Jena; 1946 erhielt er eine Professur für Experimentalphysik an der TH München, wurde jedoch von 1947 bis 1949 wegen seiner Verstrickung in den Nationalsozialismus „beurlaubt“.[1]
Joos arbeitete erfolgreich in der Theoretischen und in der Experimentalphysik. Bekannt wurde er u.a. durch seine Arbeiten zur Relativitätstheorie: 1930 wiederholte er das berühmte Michelson-Morley-Experiment und bestätigte dabei erneut die Einsteinsche Spezielle Relativitätstheorie (Konstanz der Lichtgeschwindigkeit). Das von Joos verfasste "Lehrbuch der Theoretischen Physik" prägte Generationen von Physikstudierenden.
Werke
- Georg Joos: Lehrbuch der theoretischen Physik, Akademische Verlagsgesellschaft, Frankfurt am Main, 15. Auflage 1989, englische Übersetzung Theoretical Physics (Hafner, 1934, 1950, 1957, 1958) (Blackie and Son, 1942, 1946, 1947, 1951, 1953, 1958) (Dover, 1986, 1987)
- Georg Joos, Ernst Angerer, and Johannes Stark Anregung der Spektren Spektroskopische Apparate und Starkeffekt (Akademische Verlagsgesellschaft mbH, 1927)
- Georg Joos Sammelband mit 3 Sonderdrucken aus dem Hb. der Experimentalphysik. (Akademische Verlagsgesellschaft, 1928-29)
- Georg Joos Atome und Weltall. Ein Vortrag. (Student und Leben, Heft 3). (Jena, 1931)
- Georg Joos and Theodor Kaluza Höhere Mathematik für den Praktiker (Barth, 1947, 1951, 1952, 1954, 1956, 1958, 1964)
- Geog Joos, Herausgeber Physik der festen Körper. I, II (Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, 1947, 1948), englisch Physics of Solids. Part I, II, FIAT Review of German Science 1939-1946, Physics of Solids (Office of Military Government for Germany Field Information Agencies, Technical, 1947, 1948)
Weblinks
- Literatur von und über Georg Joos im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schlaglichter 1933-1945
Einzelnachweise
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 289.
Personendaten NAME Joos, Georg KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker GEBURTSDATUM 25. Mai 1894 GEBURTSORT Bad Urach STERBEDATUM 20. Mai 1959 STERBEORT München
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