- James Somerset
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James Somerset (auch Somersett) war ein afrikanischer Sklave, der von einem gewissen Charles Stuart 1749 in jungen Jahren in Virginia (USA) erworben wurde. Stuart war englischer Regierungsangestellter und reiste in dieser Eigenschaft gemeinsam mit Somerset, der zu dieser Zeit noch keinen Vornamen hatte, 1769 nach England. Dort kam Somerset in Kontakt mit Mitgliedern der englischen Anti-Sklavereibewegung, darunter der bekannte Aktivist Granville Sharp. Weiterhin wurde er in dieser Zeit christlich getauft.
1771 entlief Somerset. Sein Besitzer setzte eine Belohnung aus, und er wurde gefasst. Stuart brachte Somerset auf ein Schiff Richtung Jamaika, wo Somerset verkauft werden sollte. Seine Taufpaten erfuhren von seiner Lage, zogen unter Berufung auf die Habeas Corpus-Urkunde vor Gericht und erwirkten, dass der Kapitän des Jamaikafahrers Somerset selbigem übergeben musste.
Die öffentliche Meinung war überwiegend gegen die Sklaverei eingestellt und die Zeit war reif für eine Entscheidung, ob die Sklaverei in England zulässig sei oder nicht. Somerset klagte vor dem King's Bench, dem höchsten Gericht Englands gegen Stuart auf Freilassung. Unterstützt wurde er dabei von Anti-Sklaverei-Aktivisten. Stuart wiederum wurde unterstützt von Pflanzern aus Westindien, die ein Eigeninteresse am Fortbestehen der Sklaverei hatten.
In dem wegweisenden Somerset-Urteil entschied der Richter Lord Mansfield auf Freilassung des James Somerset, da die Institution der Sklaverei weder moralisch noch politisch zu rechtfertigen sei und auch nie per Gesetz erlaubt werden konnte:
“...The state of slavery is of such a nature, that it is incapable of being introduced on any reasons, moral or political; but only positive law, which preserves its force long after the reasons, occasion, and time itself from whence it was created, is erased from memory: it's so odious, that nothing can be suffered to support it, but positive law. Whatever inconveniences, therefore, may follow from a decision, I cannot say this case is allowed or approved by the law of England; and therefore the black must be discharged.”
Durch dieses Somerset-Urteil wurde der Status der Sklaverei in England selbst als ungesetzlich festgelegt. Die Sklaverei in anderen Teilen des britischen Weltreichs und die Beteiligung britischer Bürger am Sklavenhandel war davon jedoch unberührt und dauerte fort bis 1807, als das Britische Parlament die Bekämpfung des Sklavenhandels beschloss. Die Abschaffung der Sklaverei in sämtlichen Teilen des Empire erfolgte erst 1833, das von James Somerset angestrengte Gerichtsverfahren war jedoch der erste Schritt in diese Richtung.
Gleichzeitig führte die darin gegebene Begründung dazu, dass in Großbritannien nie ein Gesetz zur Abschaffung der Sklaverei in England erlassen wurde: Das Urteil hielt fest, dass Sklaverei in England nie legal gewesen war.
Literatur
- Alfred W. Blumrosen und Ruth G. Blumrosen: Slave nation: how slavery united the colonies and sparked the American Revolution. Sourcebooks, 2005.
- Steven M. Wise: Though the Heavens May Fall. Perseus Books, Cambridge, MA, 2005.
Weblinks
- The Newsworthy Somerset Case (englisch)
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