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Ami – go home! (deutsch: Amerikaner, geh nach Hause!) war ein besonders in europäischen und östlichen Ländern verbreitetes politisches Schlagwort, mit dem man die Streitkräfte der Vereinigten Staaten bei Militärinvasionen häufig zum Verlassen des Landes demonstrativ aufforderte. Im Nachkriegsdeutschland wurde der Slogan durch ein gleichnamiges Lied von Ernst Busch (zu der Melodie von Tramp! Tramp! Tramp!, arrangiert von Hanns Eisler) bekannt[1], er fand sich auch auf frühen Propagandaplakaten der DDR wieder.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon seit 1950[3] hatten verschiedene europäische Kommunistische Parteien und ihre Anhänger den Slogan gegen die US-Besatzer verwendet: So hatten 1951 „Störtrupps der SED und FDJ“ auf Bahnhöfen des Berliner Westsektors neben Transparenten auch Klebestreifen mit dem Slogan „Ami go home!“ angebracht. Diese wurden jedoch von der Westberliner Ordnungspolizei für „polizeiwidrig“ erklärt.[4]
Vor allem in den 1960er Jahren wurde der Slogan als Reaktion auf den Vietnamkrieg von der Außerparlamentarischen Opposition verwendet[5] und blieb während der Zeit der Friedensbewegung in den 1970er Jahren aktuell. Danach verschwand er zunehmend aus der öffentlichen Wahrnehmung, ging aber mit ironischem Unterton teils in den allgemeinen Sprachgebrauch über.[6] Der Irakkrieg verschaffte dem Slogan ab 2003 neue Popularität in politischen Forderungen.
Der Slogan im Film
In Billy Wilders Film „Eins, Zwei, Drei“ - der im geteilten Berlin kurz vor dem Bau der Berliner Mauer spielt - wird der abgeänderte Slogan „Yankee go home“ auf Luftballons geschrieben. Begründung der Schreiberin, die im Film aus den amerikanischen Südstaaten stammt, wo die Bezeichnung „Yankee“ für US-Amerikaner aus nördlichen Bundesstaaten verwendet wird: „Da steht ja nicht 'Ami go home', sondern 'Yankee go home', und die mag doch niemand!“[7]
Der Monty Python-Film „Das Leben des Brian“ parodiert den Slogan: In einer Szene wird eine Wand mit dem lateinischen Slogan „Romani ite domum“ (engl. „Romans go home“, dt. „Römer, geht nach Hause“) bemalt.
Der Slogan in der Literatur
Eine Auswahl von Schriften in deutscher Sprache mit den Worten „Ami go home“ im Titel:
- Amt für Information der Regierung der DDR (Hrsg.): Ami go home. Warum die Amis heimgehen sollen (=Die Wahrheit dem Volke, Heft 7), Deutscher Zentralverlag, Berlin, 1950
- Ernst Busch, Hanns Eisler: Ami – go home! (Ernst Busch [Hrsg]: Friedenslieder. Heft 2), Verlag Lied der Zeit, Berlin o.J. [1952]
- James Wakefield Burke: Ami go home. Ein Roman aus unseren Tagen, Amsel, Berlin 1954
- Reinhard Federmann: Ami go home. Stück in 25 Szenen [Als unverkäufliches Manuskript vervielfältigt], Sessler, Pfarrkirchen, München o. J. [um 1983]
- Rolf Winter: Ami go home : Plädoyer für den Abschied von einem gewalttätigen Land, Rasch u. Röhring, Hamburg 1989, ISBN 3-89136-288-9
- Ingrid Bauer: Welcome Ami go home (=Roland Floimair [Hrsg.]: Lesebücher zur Geschichte Salzburgs, Band 3), Pustet, Salzburg 1998
- Wilhelm Langthaler und Werner Pirker: Ami go home. Zwölf gute Gründe für einen Antiamerikanismus, Promedia, Wien 2003 ISBN 9783853712047
Einzelbelege
- ↑ http://www.erinnerungsort.de/Ami-2C-go-home-21-_88.html
- ↑ http://www.dhm.de/sammlungen/plakate/p94_874.html
- ↑ Zusatz. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1950 (online).
- ↑ Im S-Bahn-Schacht verschütt. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1951 (online).
- ↑ Wiesbadener Tagblatt: Ami go home - Pfiffe für die Befreier, 23. Juni 2010
- ↑ vgl. z:B. Spiegel Online: "Ami go home" (Artikel zu US-Studenten an britischen Universitäten), 12. April 2002
- ↑ http://web.archive.org/web/20050517041512/http://www.geocities.com/films4/reisefilme.htm
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