Jean Pierre Barthelemy Rouanet

Jean Pierre Barthelemy Rouanet

Jean Pierre Barthélemy Rouanet (* 31. März 1747 auf dem Gut Septfaux im Languedoc; † 8. Oktober 1837 in Beeskow) war ein französisch-deutscher Soldat, Erzieher, Beamter und Schriftsteller.

Rouanet wurde in der Diözese von St. Pons de Thomières, Hérault, als jüngstes von elf Kindern geboren und von seinen Eltern für die geistliche Laufbahn bestimmt. Er verließ jedoch heimlich die Universität von Toulouse und wurde Soldat, war aber auch in dieser Funktion nicht glücklich. Nach einer Unterbrechung seiner Soldatenkarriere, mehreren Gefängnisaufenthalten und einer Desertion setzte er sich in die Schweiz ab, wo er aber von preußischen Soldatenwerbern aufgegriffen und nach Breslau verschleppt wurde. 1769 wurde er Mitglied der Potsdamer Garde, bald darauf aber Lehrer an der königlichen Pagenschule. 1781 erhielt er nach Fürsprache seines Gönners und Förderers Rhodich eine Stelle als Senator und Kanzlist in Beeskow. Obwohl die Bevölkerung sich gegen die Besetzung dieser Stelle durch einen Franzosen und Katholiken wehrte, blieb Rouanet jahrzehntelang in diesem Amt. Sein Ansehen stieg in der Zeit der napoleonischen Kriege und des Befreiungskriegs, da er sich mit den französischen Truppenkommandanten und Besatzern verständigen konnte. 1813 verhinderte er ein Gefecht zwischen französischen Heeresangehörigen und preußischen Rekruten in Beeskow, das aufgrund der Überlegenheit der Franzosen sicher mit einer Niederlage der Preußen geendet hätte. Erst 1828 wurde Rouanet pensioniert.

Eine Nachfahrin Jean Pierre Barthélemy Rouanets war Emilie Rouanet-Kummer, die spätere Ehefrau Theodor Fontanes. Dessen Tochter Martha gab die Lebenserinnerungen ihres Urgroßvaters unter dem Titel Von Toulouse bis Beeskow heraus. Nach Rouanet ist ein Gymnasium in Beeskow benannt.


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