- Kohlsdorf (Beeskow)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Oder-Spree Höhe: 40 m ü. NN Fläche: 77,15 km² Einwohner: 8314 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner je km² Postleitzahl: 15848 Vorwahl: 03366 Kfz-Kennzeichen: LOS Gemeindeschlüssel: 12 0 67 036 LOCODE: DE BKW Stadtgliederung: Kernstadt und 7 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Berliner Straße 30
15848 BeeskowWebpräsenz: Bürgermeister: Fritz Taschenberger (SPD) Lage der Kreisstadt Beeskow im Landkreis Oder-Spree Beeskow ( anhören?/i) niedersorbisch: Bezkow, ist die in der nördlichen Niederlausitz gelegene Kreisstadt des Landkreises Oder-Spree im Bundesland Brandenburg (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Beeskow liegt im Osten des Landes Brandenburg, circa 80 km süd-östlich von Berlin und etwa 30 km südwestlich von Frankfurt (Oder). Beeskow liegt an der Spree; die Oder ist rund 30 km östlich entfernt. Rund um die Stadt erstrecken sich große Wald- und Wiesengebiete mit vielen kleineren und größeren Seen. Beeskow wird das „Tor der Niederlausitz“ genannt.
Stadtgliederung
Beeskow teilt sich in eine Kernstadt und in sieben Ortsteile:
- Bornow,
- Kohlsdorf,
- Krügersdorf,
- Neuendorf,
- Oegeln,
- Radinkendorf und
- Schneeberg.
Geschichte
Stadtgründer und erste Stadtherren waren im 13. Jahrhundert die Ritter von Strele.[1] Beeskow war Zentrum eines Herrschaftsgebiets, das im Mittelalter zur Niederlausitz gehörte. Auch kirchlich war die Stadt nach Süden orientiert. Sie gehörte zum Bistum Meißen; die Stadtpfarrei stand unter dem Patronat des Klosters Neuzelle. Im späten Mittelalter wechselten Stadt und Herrschaft mehrfach den Besitzer. Sie gehörten unter anderem Angehörigen der Familie von Bieberstein (zuletzt 1512–1551) und an der Schwelle vom 15. zum 16. Jahrhundert den Lebuser Bischöfen, die auf der Beeskower Burg ihre Residenz einrichteten.
Nachdem die Herren von Bieberstein 1551 ausgestorben waren, belehnte der böhmische König Ferdinand I. fünf Jahre später die Markgrafen von Brandenburg mit den Herrschaften Beeskow und Storkow. Offiziell blieb Beeskow zwar böhmisches Lehen und Bestandteil der Niederlausitz, es gelang den Hohenzollern in den folgenden Jahrzehnten, ihre neu gewonnene Herrschaft mehr und mehr von der Niederlausitz zu lösen. Um 1600 war Beeskow schließlich zur Gänze ein Teil Brandenburgs geworden, wenn die Niederlausitzer Landstände dieses Faktum noch lange nicht anerkennen wollten.
Beeskow hatte eine kleine Jüdische Gemeinde mit einer Synagoge, die heute als Wohnhaus dient. Ein jüdischer Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt, wurde in der NS-Zeit nicht zerstört, vorhandene Grabsteine wurden in den 1980er Jahren zu einem Monument zusammengefasst.
Mit Eröffnung der Strecke nach Grunow erhielt Beeskow am 15. Mai 1888 Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz. Es folgten die Strecken nach Königs Wusterhausen (1898), Lübben über die Niederlausitzer Eisenbahn (1901, stillgelegt 1996) und Bad Saarow über die Kreisbahn Beeskow–Fürstenwalde (1911, seit 1998 Schienenersatzverkehr).
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadtkern von Beeskow teilweise zerstört. Die zerstörten Bereiche wurden in den 1950er und 1960er Jahren zum Teil in Zeilenbauweise wiederaufgebaut. Nach 1990 wurde die erhaltene historische Bausubstanz der Altstadt restauriert. Die Stadt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Beeskow besteht aus 18 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister.
(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Wappen
Blasonierung: Das Beeskower Stadtwappen zeigt in einem roten Schild eine silberne Torfassade mit vier Fialen. Die Torfassade ist mit zwei schräg gegeneinander gestellten Schildern belegt. Der vordere (linke) trägt in Rot drei übereinander liegende silberne Sensenklingen, die gestürzt sind (das heißt die Schneiden weisen nach oben) und nach links zeigen. Der hintere (rechte) Schild trägt in Gold eine rote fünfwendige Hirschstange, die nach rechts gebogen ist. Der Schild mit drei Sensen ist das Wappen der ersten Stadtherren, der Ritter von Strele. Die rote Hirschstange im goldenen Grund ist das Wappen der Herren von Biberstein. Die vier Türmchen sind im Laufe der Zeit aus vier Stäben hervorgegangen, die das Schildhaupt des ältesten bekannten Beeskower Stadtwappens überragten. Die Stäbe sollten Bischofstäbe darstellen, da die Herrschaft Beeskow im 16. Jahrhundert dem Bistum Lebus gehörte. Die Torfassade ist ein allgemeines Stadtsymbol und hat keine Beziehung zu einem historischen Bauwerk der Stadt. Belegt wird dieses Wappen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv an besiegelten Urkunden aus den Jahren 1534 und 1540.
Städtepartnerschaften
Beeskow unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Kamen in Nordrhein-Westfalen und zu Sulęcin (bis 1945: Zielenzig) in Polen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmäler in Beeskow stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.
- Die mittelalterliche Burg Beeskow dient heute als Bildungs-, Kultur- und Musikschulzentrum des Landkreises Oder-Spree. Untergebracht in dem Burgkomplex ist unter anderem das Regionalmuseum für die Region Beeskow-Storkow mit Mittelaltermagazin und Folterkeller sowie wechselnden Ausstellungen, insbesondere zur Kunst in der DDR, welche hier im Kunstarchiv Beeskow verwahrt wird.
- Die St.-Marien-Kirche, eine der größten Kirchen der Backsteingotik in der Mark Brandenburg, wurde nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg seit 1990 wieder aufgebaut
- Das älteste Haus von Beeskow, erbaut um 1482
- Die zu weiten Teilen erhaltene Stadtmauer mit ihren sehr gut erhaltenen Türmen, darunter dem Luckauer Torturm, genannt "Dicker Turm", einem Wahrzeichen der Stadt
- Die ehemalige Mönchsherberge, welche unmittelbar an der Stadtmauer liegt, war einst Unterkunft für wandernde Mönche, Theodor Fontane rastete hier.
- Der Fischerkiez
- Der Jüdische Friedhof an der Kohlsdorfer Chaussee
- Gräber von litauischen und polnischen Zwangsarbeitern auf dem Friedhof an der Storkower Straße
- Das Mahnmal für die Opfer des Faschismus (seit 1969) in der Breitscheidstraße
- Kultur:
- Konzertreihe St. Marien (ganzjährig)
- Osterspektaculum (Ostern)
- Altstadtfest (1. Juniwochenende)
- Anglerfest (August)
- Oper Oder/Spree (August)
- Räuberspektakel (September)
- Bauernmarkt mit Erntekronenwettbewerb (September)
- Weihnachtsmarkt (November / Dezember)
Der Schriftsteller Günter de Bruyn wohnt in der Nähe von Beeskow und hat der Landschaft in seinem Buch Abseits. Liebeserklärung an eine Landschaft (Frankfurt 2005) ein literarisches Denkmal gesetzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Beeskow liegt an der Eisenbahnstrecke Berlin-Schöneweide-Königs Wusterhausen-Frankfurt (Oder), auf der die Linie OE 36 der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) verkehrt.
- Durch die Stadt führen die Bundesstraßen B 87, B 168 und B 246.
Medien
- Der OderlandSpiegel
- Märkische Oderzeitung
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Gebhard XXV. von Alvensleben (1618–1681), Staatsmann und Historiker
- Gotthilf Treuer (1632–1711), Dichter
- Max Seiffert (1868-1948), Musikwissenschaftler, Herausgeber Alter Musik
- Pem, eigentl. Paul Marcus (1901–1972), Journalist und Schriftsteller
- Hartmut Böhme (* 1944), Kultur- und Literaturwissenschaftler
- Joachim Mattern (* 1948), Kanute
- Dietmar Schultke (* 1967), Autor
- Judith Zeidler (* 1968), Ruderin, Olympiasiegerin 1988 im Achter
- Ronny Ostwald (* 1974), Sprinter
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Jean Pierre Barthelemy Rouanet (* 1747), ab 1781 Senator und später Stadtkämmerer von Beeskow. Am 8. Oktober 1837 starb er in Beeskow. Seine Tochter Therese Rouanet (1790–1867) war die Mutter von Emilie Rouanet-Kummer, der Gattin von Theodor Fontane.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Rechts- und Verfassungsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 169-179.
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