Jediist

Jediist

Der Jediismus ist eine synkretistische Religion, die ursprünglich der Science-Fiction-Sage Star Wars entstammt, die u. a. die namensgebenden Jedi-Ritter thematisiert.

Der Jediismus subsumiert sich aus einigen spirituellen Inhalten des Christentums, des Buddhismus, des Daoismus und des Shintoismus. Die „Berechtigung“ dies als Jediismus zu bezeichnen leiten Jediisten ab aus der Tatsache, dass die Präsentation der „Macht“ in den Star-Wars-Filmen am besten mit der karmischen lenkbaren Energie der eigenen, ursprünglichen Glaubensrichtung zusammenpasst.[1] Bei Volksbefragungen erreichte die Jedi-Religion im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland 2001 eine so hohe Nennung, dass sie ein eigenes numerisches Kürzel, die 896, für die Eintragung ins Formular bekam. Auch in Neuseeland bekannten sich mehr als 70.000 Menschen bei einer Volksbefragung im gleichen Jahr zum Jediismus.

Inhaltsverzeichnis

Glaubensinhalt

Jediisten glauben an die lebendige Macht.

Im Gegensatz zur Filmserie stellt die Macht jedoch keinen intelligenten „Kleinbewohner“ dar, sondern eine karmische Energie, die allgegenwärtig ist.

Jedi glauben an folgenden Kodex:[2]

"Die Jedi sind die Friedenswächter.
Sie nutzen ihre Kraft zur Verteidigung und zum Schutz anderer,
nie jedoch zum Angriff.
Die Jedi achten alles Leben, in jeder Form.
Die Jedi dienen, anstatt zu herrschen,
zum Wohle der Menschheit.
Die Jedi streben nach Vervollkommnung durch Wissen und Ausbildung.
Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.
Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen.
Es gibt keine Leidenschaft, es gibt Gelassenheit.
Es gibt kein Chaos, es gibt Harmonie.
Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht.
Die Jedi sind Teil der Gemeinschaft und stärken diese durch ihr eigenes Tun.
Niemals schädigen sie den Orden, nie lassen sie einen Jedi im Stich."

Aufgrund dieses Kodex leiten Jediisten folgende grundlegende Pflichten ab:

  • Umfassende Bildung (Philosophie, Wissenschaften, Literatur)
  • Kampfkünste (bewaffnet und unbewaffnet)
  • körperliches Training (Kraft, Ausdauer)
  • Meditation

Entstehung

Der Jediismus geht anhand der britischen Wurzeln zurück bis in die Mitte der 80er Jahre. Zur damaligen Zeit haben die britischen Interessierten eine passende Bezeichnung für deren Glaubensrichtung gesucht, sind aber nicht fündig geworden.

Erst durch die Filme, die seinerzeit sehr populär waren kam man vergleichend zu der Erkenntnis, das der Jediismus die am besten geeignete Form der Bezeichnung war. Da man Inhalte des Christentums, des Buddhismus, des Daoismus sowie des Shintoismus aufgegriffen hatte, aber an die karmische Energie glaubte identifizierte man sich mit keiner der vorhandenen Religionen völlig. Die Filme brachten hierfür die Lösung.

Kurz vor der Volkszählung am 6. März 2001 empfingen Tausende Neuseeländer eine E-Mail unbekannten Absenders. Sofern sich die Menschen mit keinem anderen Glaubensbekenntnis identifizieren könnten, sollten sie nach Aufforderung der E-Mail „Jedi“ als Religion angeben. In dieser E-Mail hieß es, dass bei mindestens 8.000 Stimmen der Jediismus in Neuseeland offiziell als Religion anerkannt werden würde. Der Leiter des neuseeländischen Zensusamtes, John Struik, drohte daraufhin, Falschaussagen mit einem Bußgeld von umgerechnet 570 Euro zu ahnden. Da die Angabe der Religionszugehörigkeit aber bei allen Zählungen auf freiwilliger Basis geschieht, war eine strafrechtliche Verfolgung unwahrscheinlich.

Dabei schätzt Chris Brennan, der Präsident von Star Walkin Inc., dass lediglich fünftausend Menschen dieser Religion tatsächlich angehören. 50.000 Stimmen stammen dagegen von Fans und die restlichen 15.000 Bürger hätten aus Protest zum Staat den Jediismus als ihre Religion angegeben. Diese Protestwähler und „Funzirkel“ stellen auch das eigentliche Problem der Akzeptanz der Jediisten dar.

Die Presse berichtete von der Einführung einer neuen neuseeländischen Religion aus Protest gegen die dortige Regierung. Als Nachahmer erwiesen sich die Einwohner Englands und Wales, wo man allerdings 10.000 Wahlstimmen einer Volkszählung braucht, um eine neue Religion einzuführen. Zuständigen Behörden waren die Proteste der Einwohner bereits bekannt, als die ihren Fußballverein auf die Fragebögen schrieben.

Allerdings teilte das englische Office for National Statistics im Gegensatz zu den neuseeländischen Behörden dem Jediismus einen eigenen Nummerncode zu. Sie betonten jedoch, dass ein offizieller Status damit keinesfalls verbunden sei, sondern ihre Erhebung lediglich einen statistischen Wert habe.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://templeofthejediorder.org/index.php
  2. Temple of the Jedi Order abgerufen 25. August 2008

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