Jenisch (Familie)

Jenisch (Familie)

Jenisch ist der Name einer weit verbreiteten Kaufmannsfamilie, deren Zweige im 16. und 17. Jahrhundert in Augsburg und Kempten sowie vom 18. bis 20. Jahrhundert in Hamburg großen Einfluss hatten.

Der Name Jenisch ist erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts in Augsburg nachweisbar (Bartolomäus Jenisch, geb. 1349). Joachim (1505-1575) war Bürgermeister von Augsburg. Einer seiner Enkel, Zimbert Jenisch (1587-1645), wanderte nach Hamburg aus, heiratete dort eine Tochter der Kaufmannsfamilie Amsinck und erschloss sich so den Zugang in hanseatische Kreise. Die Nachkommen schlossen Ehebündnisse mit allen einflussreichen Hamburger Kaufmannsfamilien und stellten wiederholt Mitglieder des Senats (Paul Jenisch (1680 - 1745), Emanuel Jenisch (1725 - 1783), Martin Johann Jenisch der Ältere, Martin Johann Jenisch der Jüngere).

In Kempten bekleideten Vertreter eines älteren Zweiges der Familie über mehrere Generationen in der Zeit von 1646 bis 1763 das Amt des Bürgermeisters.

Adelserhebungen

  • Der Kemptener Zweig wurde 1746 in den Erblichen Reichsritterstand als Ritter von Jenisch Edle von Lauberzell erhoben.
  • In den preußischen Adels- und Freiherrnstand gelangte 1906 Martin Rücker Jenisch. Der jeweilige Fideikommissbesitzer von Blumendorf und Fresenburg (bei Bad Oldesloe) war berechtigt zur Führung des Freiherrntitels, sonst untituliert.

Wappen

  • Laut kaiserlichem Wappenbrief Antwerpen 18. Februar 1503: Im gevierten Schild in 1 und 4 im gold-schwarz geteilten Feld eine schwarz-gold gespiegelte Lilie, in 2 und 3 ein weißes Schwert in rotem Feld. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-weißen Decken zwischen einem rechts rot-weißen, links gold-schwarzen Flug eine schwarz-gold gespiegelte Lilie.
  • Wappenvermehrung von 1746 für die in den erblichen Reichsritterstand erhobenen Ritter von Jenisch Edle von Lauberzell: Im gevierten Schild in 1 und 4 im gold-schwarz geteilten Feld eine schwarz-gold gespiegelte Lilie, in 2 und 3 ein weißes Schwert in rotem Feld. 3 und 4 gespalten durch eine eingebogene blaue Spitze mit einem aus Schilf wachsenden weißen schlagenden Schwan. Auf den gekrönten Helmen mit rechts schwarz-goldenen, links rot-weißen Decken auf dem rechten Helm zwischen einem gold-schwarzen Flug eine schwarz-gold gespiegelte Lilie, auf dem linken Helm zwischen einem rot-weißen Flug ein goldenes Füllhorn.

Literatur

  • Hans Carl Jenisch und Uwe Jenisch (Hg.): Paul Jenisch (1558-1647) Seine Vorfahren und Nachkommen oder Lebensbilder aus acht Jahrhunderten Familiengeschichte Jenisch. Selbstverlag, Frankfurt am Main 2009.
  • Eckart Klessmann: Geschichte der Stadt Hamburg. Verlag Die Hanse, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52596-3.
  • Arne C. Wasmuth: Hanseatische Dynastien. Alte Hamburger Familien öffnen ihre Alben. Verlag Die Hanse, Hamburg 2001, ISBN 3-434-52589-0.
  • Gerhard Nebinger: Die Jenisch in Kempten in: Allgäuer Geschichtsfreund, Nr. 83/84, ohne Jahrgang.

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