Martin Rücker von Jenisch

Martin Rücker Freiherr von Jenisch

Martin Johann Rücker Freiherr von Jenisch (* 8. Juni 1861 in Hamburg; † 22. September 1924 auf Schloss Blumendorf bei Bad Oldesloe) war ein deutscher Diplomat.

Leben

Nachdem die Hamburger Linie der Jenisch im Mannesstamme ausgestorben war, vererbte ihm 1881 seine kinderlose Großtante Fanny Jenisch das „Martin Johan Jenisch'sche Fideikommiss“, zu dem neben dem damaligen Mustergut Flottbek auch die Güter Blumendorf und Fresenburg bei Bad Oldesloe gehörten. An das Erbe war die Annahme des Familiennamens Jenisch geknüpft. Auf seinen entsprechenden Antrag hin bekam Martin Rücker das Recht durch Hamburger Senatsdekret zuerkannt, den Familiennamen Jenisch zu führen, unter Beibehaltung des Namens Rücker als Mittelnamen. ^[1] In Bonn studierte Martin Rücker Jenisch Rechtswissenschaften und war bis zu seiner Promotion aktiv im Corps Borussia. Seit 1886 stand Martin Rücker Jenisch im Dienste des Auswärtigen Amts und gehörte bald als Vortragender Rat im Gefolge des Kaisers und Königs von Preußen zum engeren Zirkel Kaiser Wilhelm II.. 1906 wurde er in den Preußischen Adels- und Freiherrnstand erhoben, dessen Vererbung an den Familienfideikommiss Blumendorf–Fresenburg gebunden war. 1912 wurde er zum Kaiserlich Deutschen Botschafter in Rom ernannt. Noch im selben Jahr nahm er, jedoch ohne die Stelle angetreten zu haben, aus gesundheitlichen Gründen seinen Abschied.^[2]

Familie

Martin Rücker Jenisch war der Sohn des Hamburgischen Senators Alfred Rücker, der Enkel von Emilie Rücker, geborener Jenisch, und Urenkel von Senator Martin Johann Jenisch dem Älteren. Seine Frau Thyra, Enkelin eines Großonkels, war die Tochter von Adolf Graf Grote und dessen Frau Marie, geborener Jenisch. Sein Vetter ersten Grades war der Deutsche Reichskanzler Fürst Bernhard von Bülow. Seine Tochter Marie-Izabel heiratete den Forschungsreisenden Victor Baron von Plessen.

Einzelnachweise

1. ↑ Reinhard Crusius, Paul Ziegler, Peter Klein: Chronologische Daten zu Caspar Voght, zu seinem Mustergut und zum Jenisch–Park und seiner Umgebung bis heute. 2008, S. 9 (PDF)
2. ↑ Peter Winzen: Das Kaiserreich am Abgrund – Die Daily-Telegraph-Affäre und das Hale-Interview von 1908. In: Historische Mitteilungen; Beiheft 43. 2002, S. 102.

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