- Amsinck
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Amsinck ist der Name einer niederländischen Familie, die erstmals Ende des 15. Jahrhunderts in Oldenzaal nachweisbar ist und mit Willem Amsinck 1576 in Hamburg einwanderte. Das Geschlecht zählt zu den Hanseaten, der bis 1918 auf verfassungsmäßige Privilegien gegründeten Oberschicht in den Freien Reichs- und Hansestädten Hamburg, Bremen und Lübeck.
Inhaltsverzeichnis
Die Anfänge
Willem Amsinck (* 1542 in Deventer, † 1618 in Hamburg) [1] kam als Glaubensflüchtling aus den Niederlanden nach Hamburg. Er war Händler für Tuch und Laken. Daraus lässt sich schließen, dass er schon vermögend in die Stadt kam [2]. Schnell fasste die Familie in Hamburg Fuß. Schon der Sohn, Kaufmann Rudolf Amsinck (* 9. November 1577 in Hamburg, † 1. Dezember 1636 ebenda)[3], wurde in den Hamburger Senat gewählt.[4] Er ist ein Vorfahre der Hamburger Linie der Familie Jenisch.
18. bis 20. Jahrhundert
Im ausgehenden 18. Jahrhundert stellte die Familie den Bürgermeister. Wilhelm Amsinck (1752–1831) bekleidete ab 1802 dieses Amt. Er war vorher schon ab 1786 als Ratsherr tätig.
Johannes Amsinck konnte am Anfang des 19. Jahrhunderts durch Handel mit damals unabhängig werdenden Staaten Südamerikas zu weiterem Reichtum kommen. Die Familie war unter anderem an der Gründung der Vereinsbank Hamburg und der HAPAG beteiligt [5]. Seine Enkelin Clara Amsinck heiratete den späteren Bürgermeister Max Predöhl.
In der Weimarer Republik und während der Inflation verlor die Familie den Großteil ihres Vermögens.[5]
Sonstiges
- Die Hamburger Amsinckstraße ist als Teil der Bundesstraße 4 die wichtigste Verbindung in die Hamburger City aus Richtung Süden.
- Viele Hamburger Familienmitglieder sind auf dem Alten Niendorfer Friedhof in Hamburg bestattet. Dort findet man einige Familiengrüfte, darunter die von Johannes und von Wilhelm Amsinck.
Nachfahren
In Hamburg und in Deutschland verteilt, leben noch Nachfahren der Familie Amsinck Kinder des Familien Mitglieds Reinhard Amsincks (Bruder von Johanna Amsinck) leben heute in Amerika.
Siehe auch
- Hamburger Hallig (Amsinck-Koog)
- Drahtmühle von Grönwohld
Literatur
- Caesar Amsinck, Otto Hintze: Die niederländische und hamburgische Familie Amsinck: ein Versuch einer Familiengeschichte. 3 Bände: 1. Von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts (1886), 2. Vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn der französischen Revolution (1891), 3. Kein spezieller Name
- Klessmann: Geschichte der Stadt Hamburg. Hamburg 2002
- Arne Cornelius Wasmuth: Hanseatische Dynastien. Alte Hamburger Familien öffnen ihre Alben. Hamburg 2001
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag und Lebensdaten zu Willem Amsinck
- ↑ Wasmuth: Hanseatische Dynastien, S. 13.
- ↑ Eintrag und Lebensdaten zu Rudolf Amsinck
- ↑ Klessmann: Geschichte der Stadt.
- ↑ a b Wasmuth: Hanseatische Dynastien, S. 17.
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