Jeremias Wolff

Jeremias Wolff

Jeremias Wolff (* 1663 in Augsburg; † 1724 ebenda) war ein Augsburger Kupferstecher und Verleger.

Aus einer kleinen Kupferstichhandlung baute der gelernte Uhrmacher den größten Kunstverlag der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf und vertrieb populäre Kupferstiche.[1] Die meisten Drucke waren illustrierte Thesenblätter, die in ganz Europa verkauft wurden.[2]

Der Verlag beschäftigte die besten Kupferstecher seiner Zeit. Auf den meisten Stichen wurde jedoch nur der Name des Verlegers Wolff verzeichnet.[3] Auf Wolffs' Betreiben wurde 1710 in Augsburg die Reichsstädtische Kunstakademie gegründet.[4]

Der Verlag wurde von seinem Schüler und Schwiegersohn Johann Balthasar Probst (1673–1750), Kupferstecher und Verleger,[5] und später von dessen Söhnen unter der Bezeichnung Jeremias Wolff Erben weitergeführt.

Einzelnachweise

  1. Wolfram Baer: Augsburger Stadtlexikon. Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Recht, Wirtschaft. Verlag Perlach, Augsburg 1985, ISBN 3-92276-916-0, S. 416, und Werner Faulstich: Die bürgerliche Mediengesellschaft, 1700–1830. (= Die Geschichte der Medien. Band 4), Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-52520-790-5, S. 168.
  2. Betka Matsche-von Wicht: Franz Sigrist, 1727-1803, ein Maler des 18. Jahrhunderts. Verlag Konrad, Weißenhorn 1977, ISBN 3-87437-122-0, S. 35.
  3. Friedrich Wilhelm Riedel, Emmeram Ritter (Hrsg): Musik, Theater, Tanz vom 16. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert in ihren Beziehungen zur Gesellschaft. Ausstellung Stift Göttweig, Niederösterreich, 28. Mai–23. Okt. 1966. Ausstellung des Graphischen Kabinetts des Stiftes. Band 7, Göttweig 1966, S. 65.
  4. Werner Meyer, Josef Jeiter: Augsburg. Verlag Weidlich, Frankfurt am Main 1967, S. 23.
  5. Kurt Jolig: Niederländische Einflüsse in der deutschen Kartographie besonders des 18. Jahrhunderts. Geological pamphlets, Band 1-19, Leipzig 1903, S. 50.

Literatur

  • Werner Schwarz: Vom „simplen“ Uhrmacher zum Kunstverleger. Jeremias Wolff und seine Nachfolger. In: Helmut Gier (Hrsg.): Augsburger Buchdruck und Verlagswesen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Harrassowitz, 1997. ISBN 3-447-03624-9. S. 587–618.
  • Michael Ritter: Die Landkarten von Jeremias Wolff und Johann Friedrich Probst. In: Cartographica Helvetica Heft 35 (2007) S. 21–30 Volltext

Weblinks

 Commons: Jeremias Wolff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolff — Verbreitung des Namens Wolff in Deutschland Wolff ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Wolff ist eine Schreibvariante des Namens Wolf; Näheres zur Etymologie und Verbreitung siehe dort. Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Jeremias Benjamin Richter — (* 10. März 1762 in Hirschberg, Schlesien; † 14. April 1807 in Berlin) war Dr. der Philosophie, Chemiker, Bergbausachverständiger und Privatgelehrter …   Deutsch Wikipedia

  • Jörg Jeremias — (* 15. April 1939 in Göttingen) ist ein deutscher evangelischer Theologe und emeritierter Professor für Altes Testament an der Universität Marburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Bibliographie (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wolff (Heilbronn) — Johann Wolff (* 9. Februar 1595; † 12. Oktober 1635 in Heilbronn) war 1635 Bürgermeister von Heilbronn. Leben Er war 1621 Mitglied des Gerichts und gehörte 1622 dem kleinen, inneren Rat („von den burgern“) an; 1633 war er Steuerherr. Wolff war… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wolff (Bürgermeister) — Johann Wolff (* 9. Februar 1595; † 12. Oktober 1635 in Heilbronn) war 1635 Bürgermeister von Heilbronn. Leben Er war 1621 Mitglied des Gerichts und gehörte 1622 dem kleinen, inneren Rat („von den burgern“) an; 1633 war er Steuerherr. Wolff war… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wo — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Mathias Diesel — Matthias Diesel (auch Matthias Disel, Mathias Disel, Matthias Disel, Matthias Dißl; * 5. Februar 1675 in Bernried am Starnberger See; † 11. März 1752 in München) war ein deutscher Gartenarchitekt und Vedutenzeichner. Diesels Werk dokumentiert… …   Deutsch Wikipedia

  • Mathias Disel — Matthias Diesel (auch Matthias Disel, Mathias Disel, Matthias Disel, Matthias Dißl; * 5. Februar 1675 in Bernried am Starnberger See; † 11. März 1752 in München) war ein deutscher Gartenarchitekt und Vedutenzeichner. Diesels Werk dokumentiert… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Diesel — (auch Matthias Disel, Mathias Disel, Matthias Disel, Matthias Dißl; * 5. Februar 1675 in Bernried am Starnberger See; † 11. März 1752 in München) war ein deutscher Gartenarchitekt und Vedutenzeichner. Diesels Werk dokumentiert Barockgärten, wie… …   Deutsch Wikipedia

  • Salomon Kleiner — (* 4. März 1700 in Augsburg; † 25. März 1761 in Wien) zählte zu den bedeutendsten Architekturzeichnern und stechern Europas. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”