- Jermolajew DB-240
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Jermolajew Jer-2 Typ: Bombenflugzeug Entwurfsland: Sowjetunion Hersteller: OKB Jermolajew Erstflug: 1940 Produktionszeit: 1940 - 1944 Stückzahl: 447
Die Jermolajew Jer-2 war einer der wenigen Langstreckenbomber, die im zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion entwickelt und eingesetzt wurden.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Robert L. Bartini, ein in der UdSSR lebender italienischer Kommunist, entwickelte 1937 mit seinem Konstruktionsteam das Ganzmetall-Passagierflugzeug Stal-7, das einige sehr erfolgreiche Langstreckenflugtests absolvierte. Aufgrund der hohen Reichweite dieses Typs wurde beschlossen, eine militärische Ausführung zu entwickeln. Die Aeroflot schuf eigens für diese Aufgabe ein Entwicklungsbüro, dessen Leitung Wladimir G. Jermolajew, der auch schon zum Team von Bartini gehört hatte, übernahm.
Ende 1939 wurde mit der Konstruktion begonnen, bereits im Juni 1940 startete der erste Prototyp unter der Bezeichnung DB-240 (Dalnij Bombardirowschtschik = Fernbomber) zu seinem Erstflug. Im Oktober 1940 ging das Muster mit M-105-Reihenmotoren ausgerüstet in die Serienproduktion, so dass bei Beginn des Großen Vaterländischen Krieges zwei Regimenter mit insgesamt 128 Flugzeugen ausgerüstet waren, deren Besatzungen kurioserweise aus Angehörigen der Aeroflot und anderer ziviler Luftfahrtorganisationen bestanden.
In der Anfangsphase der Kämpfe wurde die zum Beginn der Produktion in Jer-2 umbenannte Maschine zu Fernangriffen auf Berlin ebenso eingesetzt wie auch als taktischer Frontbomber, der zur Unterstützung der eigenen Bodentruppen operierte. Ende 1941 mussten die Produktionswerkstätten von Woronesch nach Omsk evakuiert werden, bis dahin waren jedoch schon 144 Flugzeuge an die Luftstreitkräfte geliefert worden.
1942 wurden Versuche unternommen, durch den Einbau von leistungsstärkeren AM-35, AM-37 sowie M-120-Motoren die Zuladung zu erhöhen, was jedoch nur geringe Erfolge brachte. Ende 1943 erschien ein mit Tscharomski ATsch-30B-Dieseltriebwerken ausgerüstetes Serienmodell an der Front, das endlich die ersehnte Steigerung erbrachte und in einer Stückzahl von 300 Maschinen gebaut wurde. Dieses Modell wurde während der bis 1944 laufenden Produktion ständig verbessert und war zugleich die letzte Serienversion der Jer-2; es entstand noch eine Sondervariante für 18 Passagiere unter der Bezeichnung Jer-2ON (Osobogo Nasnatschenija = für spezielle Aufgaben), von der aber nur drei Stück gebaut wurden.
Nach dem Krieg dienten die Flugzeuge oft als Versuchsträger, so wurden beispielsweise an Jer-2 angebrachte V-2-Aggregate als potentielle Antriebe getestet. Als Wladimir Jermolajew am 31. Dezember 1944 starb, wurde sein OKB aufgelöst und die Mitarbeiter in das Konstruktionsbüro Pawel Suchois übernommen.
Technische Beschreibung
Die Jer-2 war ein vollständig in Ganzmetallbauweise hergestelltes Flugzeug in Tiefdeckeranordnung des Hauptflügels; dieser war freitragend und besaß einen Knick ähnlich der deutschen Ju 87.
Das Leitwerk war ebenfalls freitragend und hatte zwei an Endscheiben montierte Seitenleitwerke. Das Hauptfahrwerk konnte in die Triebwerksgondeln eingezogen werden, das Heckrad war starr angebracht.Technische Daten
Kenngröße Jer-2 (1940) Jer-2 (1943) Spannweite 23,00 m Länge 16,40 m Flügelfläche 72,0 m² 73,1 m² Leermasse 7.200 kg ? Startmasse normal 12.520 kg
maximal 14.150 kgnormal 14.850 kg
maximal 18.580 kgAntrieb zwei Reihenmotoren Klimow M-105
(Startleistung je 809 kW)zwei Dieselmotoren Tscharomski ATSch-30B
(Startleistung je 1.103 kW)Höchstgeschwindigkeit 437 km/h in 4.000 m Höhe 420 km/h in 6.000 m Höhe Reisegeschwindigkeit 335 km/h in 4.650 m Höhe 335 km/h in 4.000 m Höhe Landegeschwindigkeit 126 km/h ? Start-/ Landestrecke 600 m / 750 m ? Gipfelhöhe 7.700 m 7.200 m Reichweite 4.000 km 5.000 km Bewaffnung ein 12,7-mm-MG
zwei 7,62-mm-MGeine 20-mm-MK SchWAK
zwei 12,7-mm-MGBombenlast maximal 5.000 kg normal 3.000 kg
maximal 5.000 kg
oder zwei FAB-1000 Bomben externBesatzung 4 5 Siehe auch
- Jermolajew Jer-4
- Liste der Flugzeuge Jermolajew's
Literatur
- Wilfried Kopenhagen: Sowjetische Bombenflugzeuge, transpress Verlag Berlin 1989 ISBN 3-344-00391-7
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