- Jerry Brown
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Edmund Brown Jr. genannt Jerry Brown (* 7. April 1938 in San Francisco, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei). Er war von 1975 bis 1983 Gouverneur von Kalifornien und bekleidet dieses Amt seit Januar 2011 wieder. Während seiner ersten Amtszeit war Brown der bisher sechstjüngste Gouverneur Kaliforniens, durch die Übernahme des Amtes am 3. Januar 2011 von Arnold Schwarzenegger, 28 Jahre nach seiner letzten Amtszeit, ist er der bis dato älteste Gouverneur Kaliforniens.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des früheren kalifornischen Gouverneurs Pat Brown besuchte die St. Ignatius High School und die Santa Clara University. 1956 trat er dem Sacred Heart Novitiate bei, ein Jesuitenseminar, mit der Absicht katholischer Priester zu werden. Brown verließ jedoch das Seminar um an der University of California, Berkeley einen Bachelor of Arts in Classics zu erwerben (1961). Er entschied sich für eine juristische Laufbahn und studierte unter anderem an der Law School in Yale, die er 1964 mit dem Juris Doctor (J.D.) abschloss. Danach verbrachte er seine Zeit als Referendar für Mathew Tobriner, Richter am Obersten Gerichtshof Kaliforniens. Im zweiten Anlauf bestand er die Zulassungsprüfung der kalifornischen Anwaltskammer und trat in Los Angeles in die renommierte Anwaltskanzlei Tuttle & Taylor ein.
Politische Anfänge
Seit Ende der 1960er Jahre ist Jerry Brown politisch aktiv. Er schloss sich der Bewegung gegen den Vietnamkrieg an. 1970 wurde er Secretary of State in der kalifornischen Staatsregierung. In dieser Eigenschaft reichte er Klagen gegen die großen Konzerne wegen illegaler Wahlkampfspenden vor dem Obersten Gerichtshof Kaliforniens ein und vertrat dort persönlich die Anklage. Damit wurde Brown einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Gouverneur von Kalifornien
Brown wurde Ende 1974 als Nachfolger von Ronald Reagan zum Gouverneur von Kalifornien gewählt. Als bekennender Gegner des Vietnamkrieges hatte er eine breite Unterstützung der jungen Liberalen, die zu dieser Zeit die politische Szene dominierten. Er verzichtete darauf, in der Gouverneursvilla zu wohnen, die 1983 verkauft wurde, und bevorzugte ein bescheideneres Apartment. Anstelle eines teuren Dienstwagens ließ er sich mit einem Plymouth aus der Fahrbereitschaft chauffieren. Er kümmerte sich um Energieeinsparungen und initiierte die ersten Arbeitsgesetze für Farmarbeiter in den USA, bei Neueinstellungen wurden Minderheiten und Frauen bevorzugt. Brown berief den ersten Schwarzen (Wiley Manuel), die erste Frau (Rose Bird) und den ersten Latino (Cruz Reynoso) an den Obersten Gerichtshof (California Supreme Court). 1976, 1980 und 1992 bewarb er sich um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten, schied aber jeweils in den Vorwahlen aus. 1982 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur als Gouverneur.
Nach dem Gouverneursamt
Brown blieb auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Gouverneurs politisch aktiv. Von 1989 bis 1991 war er demokratischer Parteiführer der kalifornischen Demokraten. 1992 unternahm er einen weiteren vergeblichen Versuch die Nominierung seiner Partei für die Präsidentschaft zu erringen. Von 1998 bis 2006 war er Bürgermeister von Oakland. Anschließend war er von 2007 bis 2010 Attorney General von Kalifornien.
Rückkehr ins Gouverneursamt
Am 2. März 2010 gab er seine Kandidatur für die Gouverneurswahl im US-Westküstenstaat bekannt und gewann am 8. Juni 2010 mit 84,1 % der abgegebenen Stimmen die Vorwahlen der Demokraten deutlich.[1] Bei der Gouverneurswahl am 2. November 2010 konnte er die Republikanerin Meg Whitman, ehemals CEO von eBay, besiegen. Der amtierende Gouverneur Arnold Schwarzenegger durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren.
Quellennachweise
- ↑ Election Results (California Secretary of State)
Weblinks
- Biografien der Gouverneure von Kalifornien, Library of California
- National Governors Association
- Jerry Brown 2010 (Kampagnensite zur Gouverneurswahl 2010)
Militärgouverneure (1846–1849):
Sloat | Stockton | Frémont | Kearny | Mason | Smith | RileyBundesstaat Kalifornien (seit 1849):
Burnett | McDougall | Bigler | J. Johnson | Weller | Latham | Downey | Stanford | Low | Haight | Booth | Pacheco | Irwin | Perkins | Stoneman | Bartlett | Waterman | Markham | Budd | Gage | Pardee | Gillett | H. Johnson | Stephens | Richardson | Young | Rolph | Merriam | Olson | Warren | Knight | P. Brown | Reagan | J. Brown | Deukmejian | Wilson | Davis | Schwarzenegger | J. Brown
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