- Jesus Lizard
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The Jesus Lizard Gründung 1989 Auflösung 1999 Genre Noise-Rock Gründungsmitglieder Gesang David Yow Bass David Wm. Sims Gitarre Duane Denison Letzte Besetzung vor der Auflösung Gesang David Yow Bass David Wm. Sims Gitarre Duane Denison Ehemalige Mitglieder Schlagzeug Mac McNeilly Schlagzeug James Kimball Schlagzeug Brendan Murphy The Jesus Lizard waren eine U.S.-amerikanische Rock-Band, gegründet 1989 in Chicago. Benannt nach dem Basilisken, einer Eidechsenart, die in der Lage ist, über Wasser zu laufen, formierten sich Sänger David Yow, Sohn eines Kampfjet-Piloten, und Bassist David Wm. Sims (beides Veteranen der texanischen Post-Punk-Band Scratch Acid) mit dem Gitarristen und Songwriter Duane Denison und einem Drumcomputer zu einer der einflussreichsten Noise-Rock-Bands der Neunziger.
Inhaltsverzeichnis
Die Musik
Denisons Kompositionen waren peitschende, theatralisch-dramatische Dreiminuten-Songs, die durch sein rhythmisches, sägendes und klirrendes Gitarrenspiel, sowie dem tiefen, wummernden Bass Sims und dem halb gesprochenen, halb geschrienen Gesang Yows an Tiefe und Intensität gewannen. Vor allem aber Yows Texte, die sich mit Absurditäten und den Abgründen der menschlichen Seele befassten, hoben die Musik der Jesus Lizard auf eine weitere Stufe.
Steve Albini, welcher die ersten Alben der Band aufnahm und ein bekennender Fan der Band ist, ist bekannt dafür, Bands nicht zu produzieren, sondern mit Mikrofonen in akustisch angemessener Umgebung so aufzunehmen, wie die Bands tatsächlich klingen. Für The Jesus Lizard bedeutete das einen treibenden, wütenden, wahnwitzigen Sound, bei dem der Gesang durch Wände von prä-industriellem Klang hindurch in Richtung Mikrofon geschrien und gekreischt wurde, in Symbiose mit Texten, die sich häufig um Gewaltphantasien psychisch Kranker drehten. Damit wiederum korrespondierend waren die mit Kultstatus versehenen Live-Auftritte der Band, zu denen Sänger Yow selten mehr als eine Hose trug, die er häufig während der Performance auszog, um Fäkalien und Onanie zum Bestandteil der Show zu machen. Gelegentlich betrat er die Bühne auch in Verkleidung, etwa als Jesus, Hitler, Dorothy aus dem „Zauberer von Oz“ oder nackter Napoleon, bekleidet nur mit einem Zweispitz.
Bandgeschichte
Nach Veröffentlichung des Debütalbums Pure 1989 auf dem Chicagoer Label Touch and Go, das später mehrere Bewerbungen der Band Nirvana ablehnen würde, schloss sich der Ausnahmeschlagzeuger Mac McNeilly der Band an. Durch den Alternative-Boom der Neunziger hindurch veröffentlichten The Jesus Lizard die Alben Head, Goat, Liar und Down, die allesamt von Steve Albini aufgenommen wurden. Nach Veröffentlichung des Live-Albums Show und der Split-Single Puss/Oh, the guilt mit Nirvana 1994 wechselte die Band 1996 von Touch and Go zum Major-Label Capitol, was ihr ausreichendes Budget für zwei weitere herausragende Alben, nämlich Shot und Blue, jedoch auch einen großen Verlust an Fan-Basis einbrachte. Shot entstand mit dem Metal-Produzenten Garth Richardson, Blue unter der Regie von Gang of Four-Gründer und Red Hot Chili Peppers-Produzenten Andy Gill, dessen Einfluss auf das Ergebnis so groß war, dass die Band das Album ihm zu ehren und unter Achtung der Tradition vom vierbuchstabigen Albumtitel zunächst Gill nennen wollte. Nach Veröffentlichung des Albums verließ Schlagzeuger McNeilly die Band. Nach einer Tour mit den Drummern James Kimball (Ex-Mule, Ex-Laughing Hyaenas) und Brendan Murphy, gab die Band am 25. März 1999 auf dem Umea Open Air in Schweden ihre Auflösung bekannt.
Nach der Auflösung
Denison veröffentlicht Musik mit dem Denison/Kimball Trio (das nur aus ihm und James Kimball besteht) und der Band Tomahawk, die klanglich an alte Jesus Lizard-Kompositionen erinnert und aus Denison, Kevin Rutmanis (Ex-Cows, Ex-Melvins), John Stanier (Ex-Helmet) und Mike Patton (Ex-Mr. Bungle, Ex-Faith No More, Fantômas, Tomahawk) besteht. David Yow verdingt sich als Internet-Grafiker und Regisseur für Musikvideos (z.B. All I Want von The Offspring) und ist zudem wieder als Frontmann der Band "Qui" dabei, die Bühnen dieser Welt zu erobern.
Diskografie
- 1989 Pure (Touch and Go Records)
- 1990 Head (Touch and Go Records)
- 1991 Goat (Touch and Go Records)
- 1992 Liar (Touch and Go Records)
- 1993 PUSS/Oh, the Guilt – Split-Single mit Nirvana (Touch and Go Records, 100.000 Kopien weltweit)
- 1993 Lash (Touch and Go Records)
- 1994 Show (Collision Arts)
- 1994 Down (Touch and Go Records)
- 1996 Shot (Capitol)
- 1997 Self-Titled EP (JetSet)
- 1998 Blue (Capitol)
- 2000 Bang (Touch and Go Records)
Weblinks
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