Joan Laporta i Estruch

Joan Laporta i Estruch
Joan Laporta
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Joan Laporta i Estruch (* 29. Juni 1962 in Barcelona) ist seit dem 16. Juni 2003 Präsident des FC Barcelona. Laporta ist promovierter Jurist.

Laporta sanierte mit seinem Vorstand den heruntergewirtschafteten 18-maligen spanischen Champion. Bei Laportas Amtsantritt 2003 sollen sich die Verbindlichkeiten von Barca auf ca. 180 Mio. € belaufen haben. Er verkleinerte den korrupten 102-köpfigen Vorstand, der teilweise mit mafiösen Methoden den Club herunterwirtschaftete. Dies brachte ihm zunächst viele Feinde innerhalb und außerhalb des Clubs. Mittlerweile gelingt ihm das Kunststück die Konsolidierung des Clubs voranzutreiben, neue teure Transfers zu tätigen und so den sportlichen wie wirtschaftlichen Erfolg des katalanischen Traditions-Clubs voranzutreiben.

Er holte u. a. Superstar Ronaldinho von Paris Saint-Germain (spielt nun beim AC Mailand), Mittelfeld/Sturm-Ass Ludovic Giuly vom AS Monaco (spielt inzwischen für Paris SG), Stürmerstar Samuel Eto'o (zweimal in Folge Torschützenkönig bei Barca) von Real Mallorca (Transferrechte lagen bei Real Madrid), Mittelfeldstar Mark van Bommel vom PSV Eindhoven (spielt inzwischen beim FC Bayern München), Spielmacher Deco vom FC Porto , der inzwischen bei Chelsea spielt.

Zur Saison 2006/2007 wurde das Juve-Abwehr-Duo, bestehend aus dem italienischen Weltmeister Gianluca Zambrotta und dem 98er Weltmeister und aktuellen Vize-Weltmeister Lilian Thuram verpflichtet. Für ca. 19 Mio. € konnten beide verpflichtet werden, möglich wurde dies durch den Zwangsabstieg von Juventus Turin. Zuvor wechselte schon Island-Stürmer Eiður Guðjohnsen vom FC Chelsea.

Laporta gilt neben Trainer Frank Rijkaard als Vater der jüngsten Meisterschaftserfolge in den Jahren 2005 und 2006 und des Gewinns der Champions League 2006.

Durch einen Richterspruch wurden im August 2006 beim FC Barcelona wieder Vorstandswahlen abgehalten, da drei ehemalige Clubmitglieder geklagt hatten. Diese wurden zuvor durch Laporta und seinen Vorstand aus dem Club gedrängt. Laut Barca-Clubstatuten muss alle vier Jahre ein neuer Vorstand gewählt werden, denn ein Präsidentschafts-Jahr bei Barca läuft von Anfang Juli bis Ende Juni, also ca. dem Anfang und Ende einer Saison. Die Klagenden hatten durchgesetzt dass die letzten beiden Juni-Wochen aus 2003, schon als volles Amtsjahr Laportas angerechnet werden. Der Richterspruch hatte für Aufregung und Verwirrung gesorgt. Laporta wurde erfolgreich wiedergewählt. Nicht zuletzt deswegen, weil seine Gegenkandidaten, die laut Club-Statuten erforderlichen ca. 1800 Unterstützer-Unterschriften, die zur Teilnahme an der Präsidentenwahl berechtigen, nicht beibringen konnten. Laporta hingegen hatte mehr als 8000 Unterschriften sammeln können.

Die beiden sportlich erfolglosen Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 zeigten einen sportlichen Abschwung nach dem gewonnenen Championsleaguefinale der Spielzeit 2005/06. Neben dem Trainer Frank Rijkaard, der mittlerweile den Club verließ, kam auch Laporta als verantwortlicher Präsident zunehmend unter Druck. Insbesondere die Niederlagen gegen den ewigen Rivalen Real Madrid ließen Stimmen laut werden, die seine Demission forderten.

Der schwelende Streit mit Sandro Rosell aus den Anfängen seiner Präsidentschaft führte im Sommer 2008 zu einer Mocion de Censura, einer Art Misstrauensvotum, das am 6. Juli 2008 abgehalten wurde. Dieses wurde von Oriol Giralt organisiert. 60% der Mitglieder des FC Barcelona, die mächtigen Socios, erklärten Laporta das Misstrauen. Die gespaltene Situation und die damit einhergehende Amtsniederlegung zahlreicher Direktoriumsmitglieder führten zu einer ernsten Führungskrise beim katalanischen Traditionsclub.

Trotz des verheerenden Ergebnisses entschied sich Laporta, vorerst im Amt zu bleiben und für den September Neuwahlen anzuberaumen. Kritiker vertreten die Ansicht, dass Laporta den Saisonbeginn abwarten will und einen womöglich guten Start der Blaugrana als vertrauensbildendes Element für eine Wiederwahl zu nutzten beabsichtigt.


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