Jodel-Diplom

Jodel-Diplom

Das Jodeldiplom ist ein fiktiver Bildungsabschluss (Jodeln mit Jodel-Diplom-Abschluss), den Loriot für einen Sketch erfunden hat. Der Begriff ging in die deutsche Umgangssprache ein und wird metaphorisch für überflüssige oder wertlose Bildungsabschlüsse verwendet.

Der Sketch mit dem Titel „Jodelschule“ wurde erstmals am 7. Dezember 1978 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt und spielt im Institut für modernes Jodeln, wo die erwachsenen Schüler die korrekte Aussprache von Jodlern lernen (beispielsweise: „Holleri du dödl di, diri diri dudl dö.“). Dabei tritt zunächst Jodellehrer Dr. Vogler (Hans Kircher) auf, der seinen Schülern einen Jodler mit äußerster Akribie in einem Diktat beibringt. Auf eine falsche Antwort („Dö dudl dö“) von Frau Hoppenstedt (Evelyn Hamann) antwortet der Lehrer, dieses sei „zweites Futur bei Sonnenaufgang“.

Eine Teilnehmerin des Kurses – eben jene Frau Hoppenstedt – wird nach dem Kurs von Reporter Viktor Schmoller (Loriot) für das Frauenjournal von Radio Bremen interviewt. In dem Gespräch begründet Frau Hoppenstedt ihre Teilnahme an dem Kurs damit, dass sie als Hausfrau und Mutter für den Zeitpunkt, wenn die Kinder mal aus dem Haus sind, das Gefühl haben wolle, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie habe dann „was Eigenes“, ihr Jodeldiplom. Zum Sketch gehört auch das Auftauchen von Herrn Hoppenstedt (Heinz Meier) nach dem Interview, der gegenüber dem Reporter ungefragt exakt die gleichen Phrasen wiederholt, mit denen seine Frau bereits ihre Teilnahme an dem Kurs begründete. Im Sketch Kosakenzipfel der gleichen Sendung wird das Jodeldiplom samt Begründung nochmals aufgenommen; er gipfelt in der Beschimpfung Frau Hoppenstedts als „Jodelschnepfe“.

Mit dem Jodelschul-Sketch spielt Loriot auf die zahlreichen Titel von Volkshochschulen und Universitäten an, die den gesellschaftlichen Status von Absolventen erhöhen, ohne dass das für ihre Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle spielt.

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