- Joe Carroll
-
Joe Carroll, eigentlich Joseph Carroll, genannt „Bebop“ (* 25. November 1919 in Philadelphia; † 1. Februar 1981 in New York City), war ein US-amerikanischer Jazzsänger. Bekannt ist er durch seine Aktivität in der Big Band von Dizzy Gillespie um 1950.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Joe Carroll orientierte sich mit seinem Gesangsstil am Bing Crosby Stil der frühen 30er, wie beim Standard „I′ll Remember April“ mit dem Orchester von Charlie Barnet im Jahr 1941. Er trat zuerst in Kindersendungen auf und wirkte 1943 in dem Film Stormy Weather mit, sang später im Orchester Paul Bascomb und arbeitete 1949 bis 1953 in der Band von Dizzy Gillespie, bei dem er das Publikum mit Novelty Songs wie Mary Lou Williams´ „In the Land of Oo-Ba-De (The Bop Fairy Tale)“ (1949) oder „Lady Be Good“ unterhielt und dabei eine übertriebene Parodie des gewohnten Outfits des Boppers trug.
Der Autor Will Friedwald schrieb über Carroll: er „sah sich selbst als op-Pendant des großen Leo Watson, und er erreichte einiges von Watsons Feeling, niemals jedoch seine wahnsinnige Genialität“.[1] Seine Stärke waren Up-Tempo-Nummern mit Scat-Einlagen, wie auf seinem bekanntesten Album Joe Carroll with the Ray Bryant Trio von 1956 zu hören.Mit Gillespie war er auch 1953 auf Europa Tournee; danach arbeitete er mit eigenen kleineren Formationen. 1964/5 war er mit Woody Herman auf Tournee.
Carrolls Bop-Gesang hat eine starke humoristische Note und zeigt Einflüsse des Gesangstils von Leo Watson. Dies zeigt sich bei den Scat-Einlagen auf Titeln wie Jump-Did-Le-Ba von 1949. Um 1945 entstanden noch Aufnahmen mit der Formation Musical Madcaps.
Tadd Damerons Song „A Be Bop Carroll“ (1947), der von Fats Navarro eingespielt wurde, enthält Anspielungen auf ihn.
Diskografie
- Joe Carroll with the Ray Bryant Trio: Joe Carroll (Epic, 1956)
- Dizzy Gillespie: The Champ (Savoy, 1951-52)[2]
- Dizzy Gillespie: 1949-1950 (Classics); Pleyel Concert 1953 (Vogue, 1953)
- Dizzy Gillespie: Gillespiana / Carnegie Hall Concert (Verve, 1960-61)
- Musicals Madcaps: (Auf der LP:) Harlem Roots - Jazz On Film: Jivin´ Time (Storyville, 1944-45)
Literatur
- Bielefelder Katalog Jazz 1988, und 2001
- Richard Cook & Morton, Brian: The Penguin Guide To Jazz on CD, 6th Edition, London, Penguin, 2002 ISBN 0-14-017949-6.
- Carlo Bohländer: Reclams Jazzführer 1989
- Will Friedwald: Swinging Voices of America - Ein Kompendium großer Stimmen. Hannibal, St. Andrä-Wördern, 1992. ISBN 3-85445-075-3
Anmerkung
Kategorien:- Jazz-Sänger
- US-amerikanischer Musiker
- Geboren 1919
- Gestorben 1981
- Mann
Wikimedia Foundation.