Johann Albert Dinnies

Johann Albert Dinnies

Johann Albert Dinnies (* 9. Juli 1727 in Stralsund; † 21. September 1801 in Stralsund) war ein deutscher Politiker, Bürgermeister und Chronist Stralsunds.

Dinnies war der Sohn des aus einer alten Anklamer Familie stammenden Lorenz Dinnies, der in Stralsund ein Handelsgeschäft betrieb. Sein Vater unterrichtete ihn bis zu seinem zehnten Lebensjahr selbst. Anschließend besuchte Dinnies achteinhalb Jahre das im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen untergebrachte Gymnasium der Stadt und studierte ab 1743 in Greifswald Jurisprudenz bei Augustin von Balthasar und Philosophie und Geschichte bei Albert Georg von Schwartz. Er vollendete seine Studien in Göttingen, wo er Jurisprudenz bei Justus Claproth, Böhmer, Gebauer und Schmauß und Geschichte bei Köhler studierte. Er studierte auch die klassische sowie die französische und englische Literatur.

Nach Aufenthalten in Sachsen und Brandenburg kehrte er nach Stralsund zurück, wo er ab 1748 als Rechtsanwalt tätig war. 1749 starben seine Eltern und er übernahm, gerade 22 Jahre alt, das Handelsgeschäft des Vaters und kümmerte sich um seine Geschwister. Er stiftete mit Freunden die „Arkadische Gesellschaft“, die sich der französischen Literatur widmete, später auch die „Englische Gesellschaft“ zur Pflege der englischen Literatur. Deren Bestände gingen 1780 nach Auflösung des Vereins in die Ratsbibliothek über.

Dinnies wurde 1753 in den Rat der Stadt gewählt. Er war von 1761 bis 1764 Beisitzer und Direktor des Stadt- und Waisengerichts. 1778 wurde er zum Bürgermeister der Hansestadt gewählt, 1787 zum Landrat der Stände.

Er widmete sich beruflich der Rechtspflege und Verwaltung sowie der Förderung der Kirchen und Schulen Stralsunds und einiger Stiftungen. Zudem katalogisierte er die Ratsbibliothek, die damals 6.600 Werke und 3.000 Dissertationen enthielt und später in das Stadtarchiv Stralsund überging. Auch besaß er die größte und bedeutendste Privatbibliothek der Stadt. Er verfasste Chroniken und andere Werke.

Dinnies starb 1801 in Stralsund.

Werke

  • Stemmata Sundensia
  • Genealogische Stammtafel aller rügens-pommerschen Geschlechter
  • Sammlung aller für die städtischen Gewerke gelötenden Verordnungen
  • Diplomatorien der Stralsunder Klöster und Kirchen in 10 Bänden

Literatur

Weblinks


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