- Johann Braun
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Johann Braun (* 1946 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler und Rechtsphilosoph.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johann Braun studierte Rechtswissenschaften zuerst in Heidelberg und ab 1969 in Mannheim, wo er 1971 das Erste Juristische Staatsexamen ablegte. Im Anschluss daran absolvierte er das Referendariat in Rheinland-Pfalz und schloss es mit der Zweiten Juristischen Staatsprüfung ab. Von 1974 an war er wissenschaftlicher Assistent von Hans-Martin Pawlowski an der Universität Mannheim. Dort promovierte er 1979 und habilitierte 1982 in den Fächern Zivilprozessrecht, Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie und Privatrechtsgeschichte der Neuzeit. Von 1983 bis 1988 war er ordentlicher Professor an der Universität Trier. Seitdem ist er Inhaber des Lehrstuhls für Zivilprozessrecht, Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie in Passau. 1995 lehnte er einen Ruf nach Tübingen ab.
Braun ist verheiratet und Vater dreier Kinder.
Schwerpunkte
Brauns besonderes Interesse gilt der rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung, namentlich in dem Grenzgebiet zwischen Bürgerlichem Recht und Prozessrecht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die rechtswissenschaftliche Aufarbeitung des deutschen Idealismus. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich u.a. intensiv mit Leben und Werk des 1839 verstorbenen Rechtsphilosophen und Universalrechtshistorikers Eduard Gans. Ferner widmet er sich in unkonventioneller Weise dem Arbeitsgebiet "Bildende Kunst und Recht“.
An der Universität Passau ist Braun innerhalb des Schwerpunktbereichs 1 (Grundlagen und internationale Dimensionen des Rechts) für die philosophischen Grundlagen des Rechts sowie allgemeine Rechtsphilosophie zuständig.
2001 wurde Braun in dem Normenkontrollverfahren gegen das Lebenspartnerschaftsgesetz zum Prozessvertreter Thüringens und Sachsens bestellt. Seine Auseinandersetzung mit dieser Thematik fand ihren Niederschlag in einer Reihe engagierter Publikationen (u.a. Zeitschrift für Rechtspolitik 2001, 14; Juristenzeitung 2002, 23 und 294; Juristische Schulung 2003, 21). Darin legte er dar, was seiner Auffassung nach die rechtliche Gleichbehandlung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe für die Gesellschaft bedeutet, und weist auf einen angeblich langjährigen Schulterschluß von Schwulen- und Pädobewegung hin (JuristenZeitung 2002, S. 23 ff). Die Reaktionen darauf hat er in seinem Buch Eingetragene Lebenspartnerschaft und Ehe. Positionen und Argumente beschrieben.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Rechtskraft und Restitution. Erster Teil 1979; Zweiter Teil 1985
- Rechtskraftdurchbrechung von Titeln über sittenwidrige Ratenkreditverträge, 1986
- Freiheit, Gleichheit, Eigentum. Grundfragen des Rechts im Lichte der Philosophie J.G. Fichtes, 1991
- Judentum, Jurisprudenz und Philosophie. Bilder aus dem Leben des Juristen Eduard Gans (1797 - 1839), 1997
- Grundfragen der Abänderungsklage, 1994
- Rechtsphilosophie im 20. Jahrhundert. Die Rückkehr der Gerechtigkeit, 2001
- Ehe und Familie am Scheideweg, 2002
- Eingetragene Lebenspartnerschaft und Ehe. Positionen und Argumente, 2002
- Einführung in die Rechtsphilosophie. Der Gedanke des Rechts, 2006
- Einführung in die Rechtswissenschaft, 3. Aufl. 2007
- Der Zivilrechtsfall, 4. Aufl. 2007
- Wahn und Wirklichkeit. Über die innere Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, 2008
- Kunstprozesse von Menzel bis Beuys, 2. Aufl. 2009
Weblinks
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