- Johann Josef Couven
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Johann Joseph Couven (* 10. November 1701 in Aachen; † 12. September 1763 ebenda) war ein deutscher Architekt und Baumeister des Barock. Er wirkte hauptsächlich im Städtedreieck Aachen, Lüttich, Maastricht.
Seine Familie stammte aus dem 20 km von Aachen entfernten belgischen Clermont, ursprünglicher Familienname war de Couves. Sein Vater war Notar und erster Sekretär in Aachen. Johann Joseph Couven stand unter dem Einfluss von Johann Conrad Schlaun, unter dem er an mehreren Bauten, unter anderem im Raum Gulpen (NL), maßgeblich mitwirkte.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Erste Zeichnungen aus seiner Feder stammen aus dem Jahr 1722, erste Bauten von 1727. Couven war bei der Stadt Aachen als Architekt, Sekretär und Ingenieur angestellt und führte in deren Auftrag z. B. die barocke Umgestaltung des Aachener Rathauses durch.
Der Fürstbischof von Lüttich ernannte ihn 1752 zu seinem Architekten. Zu seinen Auftraggebern zählten auch die Äbtissinnen von Burtscheid, Teuven und Münsterbilzen sowie zahlreiche Adelsfamilien und Patrizier aus dem Bereich Maasfranken.
Couvens Werk fand in der Auseinandersetzung zwischen französischem Régence und süddeutschem Spätbarock zu einer persönlichen Ausdrucksweise.
Beachtenswert ist die Vielfalt des Meisters: Kirchliche Aufträge, Fabriken, Bergwerke, Möbel und Dekorationskunst zeichnen sein Werk aus. Zu seinen bekanntesten Bauwerken zählen das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Wespienhaus in Aachen, das Haus Vercken in Eupen, die Abteikirche St. Johann sowie die Pfarrkirche St. Michael in Aachen-Burtscheid, das Kloster Sinnich in Teuven, das Abteigebäude in Münsterbilzen und das Abteigebäude St. Gerlach in Houthem (Niederlande).
Durch Kriegseinwirkung wurden 1944 die meisten Couvenbauten Aachens zerstört. Das dortige Couven-Museum gewährt einen informativen Einblick in sein Schaffen und in das häusliche Ambiente des 18. Jahrhunderts sowie in das einer zeitgenössischen Apotheke.
Nach seinem Tod setzte sein Sohn Jakob Couven sein Werk fort.
Bauwerke
Erhaltene Bauwerke im Aachener Raum
- Gut Kalkofen
- Haus Heusch in Aachen
- die Annakirche in Aachen
- die Pfarrkirchen St. Johann und St. Michael in Burtscheid
- der Couvensche Pavillon im Burtscheider Kurpark
- der Kerstensche Pavillon am Lousberg
- das Wespienhaus (die Reste der Fassade sind heute an der Turnhalle des Kaiser-Karls-Gymnasiums angebracht
- Verschiedene Altäre und Portale überdauerten das Bombardement im 2. Weltkrieg.
- Die Gestaltung des Innenraums der Theresienkirche in Aachen erfolgte durch Couven.
- Hochaltar und Kanzel der Katholischen Pfarrkirche St. Katharina, Langerwehe-Wenau (1750)
Erhaltene Bauwerke in Eupen
Im benachbarten Eupen gibt es noch zahlreiche gut erhaltene Bauwerke.
- der Hochaltar der St.-Nikolaus-Kirche von 1744
- rer Hochaltar in Kettenis (Eupen)
- Haus de Grand Ry (Regierungssitz der deutschsprachigen Gemeinschaft)
- Haus Fettweiss in Nispert mit angegliederter Privatkapelle
- Haus Vercken (Klösterchen) auf dem Marktplatz
- Haus Signon auf den Werthplatz in Eupen
Bauten in der Umgebung
- Kloster Sinnich in Teuven (B)
- Manufaktur Clermont in Vaals (NL)
- Lutherische Kirche "Copermolen" in Vaals (NL)
- Das Stadtpalais (Museum) d'Ansembourg in Lüttich (B)
- Rathaus in Düsseldorf (D)
- Schloss Jägerhof in Düsseldorf (D)
- Alt Valkenburg (NL)
- Ein Kloster in Münsterbilzen
- Stift St. Gerlach in Houthem bei Valkenburg (NL) (seit 1998 Hotel-Restaurant)
Siehe auch
Ein weiterer großer Aachener Barockbaumeister war Laurenz Mefferdatis.
Literatur
- Paul Schoenen: Johann Joseph Couven. Schwann, Düsseldorf 1964.
- Marcel Bauer: Johann Joseph Couven – Mythos und Erbe eines großen Meisters. Grenz-Echo-Verlag, Eupen 2001, ISBN 90-5433-134-8
Weblinks
Personendaten NAME Couven, Johann Joseph ALTERNATIVNAMEN Johann Joseph de Couves KURZBESCHREIBUNG Barock-Baumeister GEBURTSDATUM 10. November 1701 GEBURTSORT Aachen STERBEDATUM 12. September 1763 STERBEORT Aachen
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