Johann Karl Konrad Oelrichs

Johann Karl Konrad Oelrichs

Johann Carl Conrad Oelrichs (* 12. August 1722 in Berlin; † 10. Januar 1799 in Berlin; auch Johann Karl Konrad Oelrichs) war ein deutscher Historiker und Rechtsgelehrter.

Leben und Werk

Er war der Sohn des Friedrich Oelrichs, der als Prediger der reformierten Gemeinde von Bremen nach Berlin gegangen war. Nach dem Tod der Mutter 1724 und des Vaters 1732 kam er am 20. Oktober 1732 auf das Joachimsthaler Gymnasium in Berlin. Ab 1740 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt (Oder). 1748 beendete er sein Studium mit einer Dissertation. Er ging nach Berlin, wo er wahrscheinlich seit schon 1743 juristische Praxis ausübte und nebenher Privatunterricht erteilte. 1750 promovierte er in Frankfurt (Oder) zum „Doktor beider Rechte“. Anschließend unternahm er eine Bildungsreise durch Sachsen und Niedersachsen. Nachdem mehrere Versuche erfolglos blieben, eine Anstellung als Professor der Rechte an einer Universität zu bekommen, wurde er 1752 an das Akademische Gymnasium in Stettin berufen. Dort war er 21 Jahre lang als Gymnasialprofessor tätig.

Neben seiner Lehrtätigkeit verfasste er zahlreiche Schriften zu juristischen, historischen und literarischen Themen überwiegend mit Bezug auf Pommern. Zahlreiche Gelehrtengesellschaften ernannten ihn zu ihrem Mitglied. Professuren, die ihm von verschiedenen europäischen Universitäten angeboten wurden, lehnte er jedoch ab. Besonderen Verdienst erwarb er sich durch die Wiederentdeckung der Druckplatten für die Lubinsche Karte und die Neuausgabe einer bearbeiteten Fassung des „Codex diplomaticus Pomeraniae“ des Friedrich von Dreger. Am 23. Mai 1755 wurde er auf Betreiben des Grafen Gustav Adolf von Gotter zum Kaiserlichen Hof- und Pfalzgrafen ernannt. 1773 nahm er in Stettin seinen Abschied und ließ sich wieder in Berlin nieder. Hier widmete er sich vor allem seiner Tätigkeit als Autor. 1784 wurde er zum Geheimen Legationsrat und zweibrückischen und badischen Residenten am preußischen Hof ernannt.

Einen großen Teil seiner Bibliothek sowie 16.000 Taler Bargeld vermachte er testamentarisch dem Joachimsthaler Gymnasium. Seine Schriften und Sammlungen zur brandenburgischen und pommerschen Geschichte gingen an die Universität Frankfurt (Oder).

Oelrichs war verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

Schriften (Auswahl)

  • De bonis nobilium juri detractus obnoxiis. Dissertation, Frankfurt (Oder) 1748
  • De botding et lodding iudiciis Germaniae. Dissertation, Frankfurt (Oder) 1750
  • Entwurf einer Geschichte der königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin 1751
  • Entwurf einer Bibliothek zur Geschichte der Gelahrtheit in Pommern. Stettin 1765
  • Historisch-diplomatische Beiträge zur Geschichte der Gelahrheit, besonders im Herzogthum Pommern. Stettin 1767
  • Hern. Friedr. von Dreger Codex Pomeraniae vicinarumque terrarum diplomaticus, oder Urkunden, so die Pomerisch-Rügianisch und Caminischen, auch die benachbarten Länder Brandenburg, Mecklenburg, Preussen und Polen angehen…. Berlin 1768
  • Zuverlässige historisch-geographische Nachrichten vom Herzogthum Pommern und Fürstenthum Rügen…. Berlin 1771
  • Verzeichnis der von Dregerischen übrigen Sammlung pommerischer Urkunden. Stettin 1795

Literatur

  • Gottfried von Bülow: Oelrichs, Johann Karl Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 318 f.
  • Johann Georg Meusel: Oelrichs (Johann Karl Konrad). In: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Bd. 10, Gerhard Fleischer der Jüngere, Leipzig 1810, S. 171–186

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