- Johann Ludwig Böhner
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Johann Ludwig Böhner (* 8. Januar 1787 in Töttelstädt; † 28. März 1860 in Gotha), den Zeitgenossen als den „Thüringer Mozart“ bezeichneten, war ein hochbegabter Komponist, ein gefeierter Klavier- und Orgelvirtuose sowie ein Meister musikalischer Improvisation.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Böhner wurde 1787 im thüringischen, zum Herzogtum Gotha gehörenden Töttelstädt geboren. Als Sohn des Kantors und Organisten seines Heimatortes, Johann Matthias Böhner, kam er bereits als Kind mit Musik in Berührung. Während seiner Gymnasialzeit in Erfurt erhielt er Kompositionsunterreicht bei Michael Gotthard Fischer. Ab 1805 war er in Gotha als Klavierlehrer tätig und lernte dort Ludwig Spohr kennen, dessen Kompositionsstil ihn hörbar beeinflusste. Böhner verfügte über eine beachtliche pianistische und kompositorische Begabung, die ihm später den Beinamen „Thüringer Mozart“ eintrug.
In den Jahren zwischen 1811 und 1814 hielt er sich überwiegend in Nürnberg auf. In dieser kurzen Zeit entstanden hier die meisten seiner wichtigen Kompositionen, darunter drei der fünf vielbeachteten Klavierkonzerte, die Fantasie für Klarinette und Orchester op.21, sowie die Fantasie für Fagott und Orchester op.1.
Nach 1815 bereiste er weite Teile Süddeutschlands und der Schweiz. Charakterliche Schwächen, zu denen auch Betrügereien gehörten, ließen ihn jedoch nirgends Fuß fassen, sodass er 1819 in Hamburg einen psychischen Zusammenbruch erlitt. Seine nicht ganz unbegründeten Plagiatsvorwürfe gegenüber anderen Komponisten (C. M. v. Weber) führten ihn zu der Überzeugung, um seinen Erfolg betrogen worden zu sein.
Die restlichen Lebensjahre verbrachte Böhner vereinsamt und in ärmlichsten Verhältnissen in Gotha. Nur noch gelegentlich blitzte sein Können auf, so 1844 in seiner einzigen Sinfonie d-moll op. 130. Die Gothaische Zeitung vermerkt am 29. März 1860:
„In der vergangenen Nacht ist der einst in den weitesten Kreisen hochgefeierte Componist Ludwig Böhner nach wechselvollem Leben in hohem aber leider freudlosem Alter verstorben.“
Werke auf Tonträgern
Das Landessinfonieorchester Thüringen [1] (jetzt Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl) hat unter der Leitung von Hermann Breuer folgende Werke von Ludwig Böhner für das Label Es-Dur auf CD eingespielt:
- Fantasie für Fagott und Orchester op. 1 (Solist: Klaus Thunemann)
- Serenade F-Dur für Orchester op. 9
- Große Ouvertüre für Orchester op. 16
- Introduktion und Variationen für Fagott und Orchester op. 27 (Solist: Klaus Thunemann)
- Ouvertüre zur Oper Der Dreiherrenstein
- Fantasie und Variationen über ein Originalthema für Violine und Orchester e-moll op. 94 (Solist: Viktor Barschewitsch)
- Große Sinfonie d-moll op. 130.
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ Weitere Informationen: http://www.thueringen-philharmonie.de
Literatur
- August Beck: Böhner, Johann Louis. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 82 f.
Weblinks
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