Johann Muskata

Johann Muskata

Johann Muskata (auch Jan Mustaka) (* um 1250 in Breslau; † 7. Februar 1320) war ab 1294 Bischof von Krakau.

Der deutschstämmige[1] Geistliche war Sohn eines Breslauer Kaufmanns, der mit exotischen Gewürzen handelte, woraus sich der Beinamen Muskat ableitete. Als Bischof unterstützte er die Ansprüche der böhmischen Könige Ottokar II. Přemysl und dann Wenzel II., dem er 1301 als Vize-Kanzler diente. Muskata opponierte gegen den Seniorherzog Władysław I. Ellenlang, der 1306 die Kontrolle über die Stadt Krakau errungen hatte, worauf Muskata 1308 eingekerkert und nach einem Papst-Appell 1309 freigelassen wurde. Nach der Niederschlagung des Krakauer Aufstand des Vogtes Albert von 1311 blieb er weitgehend wirkungslos. Sein innerkirchlicher Gegenspieler war der Erzbischof von Gnesen, Jakub Świnka, der Muskata vor einem Kirchengericht als „Feind des polnischen Volkes“[2][3] anklagte. Kurz vor seinem Tode wohnte er der Krönung seines einstigen Gegners Władysław I. Ellenlang zum König von Polen bei. Sein Nachfolger auf dem Krakauer Bischofsstuhl wurde Nanker.

Einzelnachweise

  1. Jerzy Jan Lerski, Piotr Wróbel, Richard J. Kozicki: Historical Dictionary of Poland, 966-1945 [1]
  2. A revolt by the Germans of Cracow, headed by one Albert, and by Bishop Jan Muskata, who thought of returning to their earlier Bohemian allegiance, was suppressed after a year-long siege. In this struggle, the first signs of Polish chauvinism appear. The Czechs were denounced as foreigners, serving the 'German' Emperor, allies of the 'German' knights in Prussia, and of the 'German' Piasts of Silesia. The Archbishop of Gniezno, Jakub Swinka, brought Bishop Muskata, the 'enemy of the Polish people', before an ecclesiastical court. He excommunicated the princes of Glogau, who 'were turning Silesia into a new Saxony' and had resigned their claim to Pomerania in favour of the Teutonic Order. Investigations into the Cracovian revolt were assisted by a simple language test. Any suspect who could repeat and correctly pronounce soczewica, koło, miele, młyn was judged loyal; he who faltered was guilty. The knights who took to the field in Lokietek's cause, and were duly rewarded with grants of land, developed the first hesitant notions of a corporate 'Polish' estate." S. 77, Norman Davies: God’s Playground, Oxford University Press, 2005, ISBN 0199253390, 9780199253395
  3. "At Cracow there raged a creature of the Waclaws, Bishop Jan Muskata, breathing unparalleled and unconcealed hatred against the Poles and all that was Polish." S. 137 - Zygmunt Wojciechowski, Maria Kiełczewska-Zaleska: Poland's place in Europe, übersetzt von Bernard Wilfrid Arbuthnot Massey, Instytut Zachodni, 1947

Weblinks

  • Tomasz Pietras[2]: "Krwawy wilk z pastorałem. Biskup krakowski Jan zwany Muskatą" (Wolfsblut am Hirtenstab. Der Krakauer Bischof Johann, genannt Muskat), 2001, ISBN 83-86951-95-8 [3] (polnisch)
  • Maciej Maciejewski: "Ostanie lata biskupa krakowskiego Jana Muskaty (1317-1320)" (Die letzten Jahre des Krakauer Bischofs Jan Muskata), in "Biskupi, lennicy i zeglarze", 2003, Danzig


Vorgänger Amt Nachfolger
Prokop Bischof von Krakau
12941320
Nanker

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