Johanna Sickinghe

Johanna Sickinghe (voller Name Johanna Ignatia Jacobia Sickinghe-Nepveu tot Ameijde; * 19. Dezember 1858 in Groningen; † 3. März 1942) war nach Edith Baird die zweite^[1] weibliche Komponistin von Schachstudien^[2]. Sie hatte den Adelstitel „Jonkvrouw “.

Sickinghe publizierte unter dem Pseudonym Jowes Studien. Ihre erste Studie erschien am 16. Januar 1916, laut Sachbearbeiter Gustav Adolf Olland vermutlich inspiriert von einer Studie von Carel Mann, im linkspolitischen De Groene Amsterdammer, in welchem später noch zwei weitere Studien und Dreizüger von ihr erschienen. Sie wurde häufig unter der Abkürzung J. S. als erfolgreiche Löserin der Schachkolumne gelistet. John Selman lüftete ihre Identität 1942, jedoch erst nach ihrem Tod.

Carel Christiaan Wilhelm Mann
De Groene Amsterdammer, 1915

a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h

Weiß am Zug gewinnt

Lösung:

1. De4+ Kd2 2. De2+ Kc1 3. Dd1+ Kb2 4. Db1+ Ka3 5. Da2+ Kb4 6. Sd5+ Kb5 7. Sc7+ Kb6 8. Df2+ Kb7 9. Db2+ Ka7 10. Dd4+ Kb8 11. Dh8+ Kb7 12. Dh1+ Kb8 13. Db1+ Ka7 14. Kc8 und Matt folgt. Auch der Dual 8. Db3+ führt zum Gewinn.

Mrs. Jowes of Zeist

(Johanna Sickinghe)
De Groene Amsterdammer,
16. Januar 1916

a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h

Weiß am Zug gewinnt

Lösung:

1. Se4 mit drei Hauptvarianten:
1. ... Dh6 2. Sf6+ Kh4 3. Kf3 Dg6 4. Dh2+ Kg5 5. Df4 matt.
1. ... Kh3 2. Sf2+ Kg2 3. Dd5+ Kg1 4. Dg8+ Kh2 5. Kf1 nebst Matt, wie bei Carel Mann
1. ... Dd8 2. Sf6+ Kh3 3. De3+ Kh3 4. Df4+ Kg1 5. Dg3+ Kh1 6. Se4 De8 7. Dh4+ Kg2 8. Dg5+ Kh2 9. Dh6+ Kg2 10. Dg7+ Kh2 11. Kf2 nebst Matt
Die dritte Variante enthält mehrere Duale, etwa 3. Df5+, die jedoch nur Zeit verlieren.

Privates

Johanna Sickinghe war mit Onno Joost Sickinghe (1853-1948) verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, dessen Sohn Feijo Onno Joost Sickinghe beinahe 35 Jahre lang im Ausschuss der Firma Stork tätig war. Feijos Sickinghes Sohn wiederum ist der erfolgreiche belgische Manager Duco Wilhelm Sickinghe.

Quelle

1. ↑ Quelle: Harold van der Heijden: Mrs. Baird & Mrs. Jowes, in: EG 169, S.97. ISSN 0221-7671
2. ↑ Quelle: Harold van der Heijden: Mrs. Jowes, in: EG 168. ISSN 0221-7671