Johannes Rulle von Münster

Johannes Rulle von Münster

Johannes Rulle (* 1642 in Münster; † 15. Oktober 1713) war Priester und Abt des Klosters Marienfeld.

Leben

Im Alter von 21 Jahren trat Johannes Rulle in den Orden der Zisterzienser in Marienfeld ein. 1687 übernahm Rulle das Amt des Dechanten in Harsewinkel und übte es 18 Jahre lang aus. Der Marienfelder Konvent wählte unter der Leitung des Hardehausener Abtes Stephan Overgaer Johannes Rulle dann 1705 zum 40. Abt. Die Weihe empfing er durch Weihbischof Johann Peter von Quentel aus Münster. Es assistierten die Bischofs-Äbte Stephan Overgaer aus Hardehausen und Gregor Waldmann aus Liesborn. Der Legende nach wurde Abt Rulle am 15. Oktober 1713 ermordet. Im Kapitelshaus neben seinen Vorgängern und Mitnovizen fand er seine letzte Ruhestätte.

Sagengeschichten

Abt Rulle ist der Marienfelder Abt, der im Volksmund weiterlebt. Eine Sage berichtet: Als 1705 sein Vorgänger, Abt Cuelmann, verstorben war, konnten die Mönche sich für keinen neuen Abt entscheiden. Sie wollten einen milden Abt. Als Abt Rulle zum Abt gewählt wurde, ließ er doch Strenge walten. Auf einem Kolonat wurde er daraufhin 1713 hinterrücks ermordet. Nach der Beisetzung fand er jedoch keine Ruhe im Grab. Die Mönche beklagten sich beim neuen Abt Gallenkamp, dass sie beim Gebet vom verstorbenen Abt gestört würden. Abt Rulle wurde daraufhin vor eine außen liegende Kreuzigungsgruppe umgebettet, was aber keine Besserung brachte. Er störte nun die Leute, die sonntagsmorgens in die Kapelle gingen. Daraufhin wurde Rulle noch einmal in die Heide umgebettet und treibt nun dort sein Unwesen.

Eine andere Geschichte berichtet, dass der Leichnam des Abts Rulle auf einem Wagen mit sechs Pferden in der so genannten Teufelskuhle (Überreste von ehemaligen Fischteichen) verschwunden sei. Grauenhafte Spukgestalten entstiegen seitdem nachts der Grube. Ein Versuch, die Kuhle danach einzuzäunen, zeigte keine Wirkung; am anderen Morgen lag alles zerbrochen da.

Literatur

  • Rudolf Böhmer / Paul Leidinger: Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185 - 1803. Selbstverlag der Pfarrgemeinde, Marienfeld 1998, ISBN 3-921961-09-8 (formal falsche ISBN).
  • Walter Werland: Marienfelder Chronik. Herausgegeben im Auftrag der Gemeinde Marienfeld, Marienfeld 1981.



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johannes Rulle — Johannes Rulle, 40. Abt von Marienfeld Johannes Rulle (* 1642 in Münster; † 15. Oktober 1713) war Priester und Abt des Klosters Marienfeld. Leben Im Alter von 21 Jahren trat Johannes Rulle in den Orden der Zi …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Albert von Rudloff — (* 24. Januar 1897 in Wetzlar; † 26. Juni 1978 in Hamburg) war ein römisch katholischer Weihbischof in Osnabrück und Bischofsvikar in Hamburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Der „Norddeutsche Weihbischof“ …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Ehning — Medaillenspiegel Johannes Ehning mit Appearance Springreiten Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Peter von Quentel — (* 30. September 1650 in Köln; † 13. April 1710 in Münster) war Weihbischof und Generalvikar im Bistum Münster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weihehandlungen 3 Webli …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Äbte von Marienfeld — Diese 48 Äbte haben von 1185 bis 1803 das Kloster Marienfeld geführt: Bild Nummer Von Bis Abt 1 1185 1191 Eggehardus 2 1191 1194 Godfridus 3 1194 …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Peter von Quentell — (* 30. September 1650 in Köln; † 13. April 1710 in Münster) war Weihbischof und Generalvikar im Bistum Münster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weihehandlungen 3 We …   Deutsch Wikipedia

  • Cuelmann — Bernardus Cuelmann (* 1643 in Beckum oder Münster; † 14. Januar 1705) war Priester und Abt des Klosters Marienfeld. Leben Bernardus Cuelmann wurde in Beckum oder Münster geboren; die Quellen sind sich hier nicht einig. Im Jahr 1663 trat er,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ru — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Marienfeld (Münsterland) — Zisterzienserabtei Marienfeld Die Marienfelder Klosterkirche Lage Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Bistum Osnabrück — Bistum Osnabrück …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”