Johannes Swoboda

Hannes Swoboda, Brüssel 2007.

Hannes Swoboda, eigentlich Johannes Swoboda (* 10. November 1946 in Bad Deutsch-Altenburg), ist Mitglied des Europäischen Parlaments (MEP), stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas (PSE) sowie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ).

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre übte er verschiedene politische Ämter und Funktionen aus. Er war in Wien Gemeinderat und bis 1996 Planungsstadtrat und ist Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ. Zudem ist er Mitglied des "Steering Committee", des parlamentarischen Lenkungsausschusses, der Initiative Europa eine Seele geben. Swoboda ist einer der Balkanexperten des Europäischen Parlaments und war im April 2008 Berichterstatter zum Fortschrittsbericht über Kroatien 2007 des EP-Ausschusses für auswärtige Beziehungen, der vom EP mit sehr großer Mehrheit angenommen wurde.

Innenpolitisch wurde Swoboda im Jahr 2000 von Jörg Haider kritisiert, weil er nach Meinung von Kommentatoren in einem Brief Verständnis für die Sanktionen der damals 14 anderen EU-Staaten (Verweigerung bilateraler Gespräche und höchstrangiger Kontakte, nach kurzer Zeit aufgegeben) gegen die neue schwarz-blaue Bundesregierung Österreichs gezeigt habe. (Die SPÖ wurde damals von rechten Kreisen beschuldigt, diese Sanktionen bei den anderen EU-Staaten "bestellt" zu haben.)

Parteiintern war Swoboda 1999/2000 in Streitigkeiten verwickelt. Der damalige SPÖ-Bundeskanzler Viktor Klima hatte den parteifreien Publizisten Hans-Peter Martin zum Spitzenkandidaten der Partei bei den Europawahlen erkoren. Nach der Wahl weigerten sich allerdings die anderen SPÖ-EP-Abgeordneten unter Swobodas Führung, Martin zu ihrem Delegationsleiter zu wählen. Martin ist seitdem "wildes" (fraktionsloses) MEP.

Hannes Swoboda ist mit der ehemaligen österreichischen Staatssekretärin und Wiener Stadträtin Brigitte Ederer, Generaldirektorin und Vorstandsvorsitzende von Siemens Österreich, verheiratet.

Aussagen zur Finanzkrise 2008

In einem Chat über die EU und die aktuelle Finanzkrise in der Tageszeitung Der Standard hat Swoboda auf die Frage nach der Wirksamkeit der Zwei-Billionen-Finanzgarantie der Regierungen geantwortet:

Leider war es notwendig, diese Garantien zu geben, aber erstens ist dieses Geld ja nicht vorhanden und zweitens würde es, wenn es eingefordert werden würde zu einer echten Wirtschaftskatastrophe kommen. Aber die mit dieser Summe verbundenen Signale der Sicherheit waren notwendig. Aber grundlegende Reformen des Finanzsektors müssen folgen und (sic!) Ähnliches zu vermeiden.^[1]

Auszeichnungen

• Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (1998)

Einzelnachweise

1. ↑ Hannes Swoboda zur Finanzkrise im Standard-Chat vom 15. 10. 2008

Weblinks

• Literatur von und über Hannes Swoboda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Hannes Swoboda • PICA-Datensatz • Einträge im Musikarchiv)
• Homepage von MdEP Hannes Swoboda
• Homepage der SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament
• Homepage des Europäischen Parlaments

Personendaten
NAME	Swoboda, Hannes
ALTERNATIVNAMEN	Johannes Swoboda
KURZBESCHREIBUNG	österreichischer Politiker
GEBURTSDATUM	10. November 1946
GEBURTSORT	Bad Deutsch-Altenburg