John Cornelius Hodges

John Cornelius Hodges

John Cornelius „Johnny“ Hodges (* 25. Juli 1906 in Cambridge, Massachusetts; † 11. Mai 1970 in New York City) war einer der wichtigsten Alt-Saxophonisten des klassischen Jazz, vor allem des Swing. Hodges trat 1928 dem Orchester Duke Ellingtons bei und blieb dort, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung in den 1950er Jahren, bis zu seinem Tode.

Während eines Konzertes, 6. Februar 1965, Jahrhunderthalle Hoechst

Stark beeinflusst wurde Hodges durch den Sopransaxophonisten Sidney Bechet, mit dem er als junger Mann in den 1920er Jahren eine Zeit lang zusammengespielt hatte. Besonders an Hodges Sopransaxophonaufnahmen wie etwa dem „Rent Party Blues“ lässt sich die musikalische Verwandtschaft zwischen beiden Musikern erkennen.

Hodges spielte auf seinem Instrument mit einem sehr warmen, vollen und geschmeidigen Ton. Er war als Improvisator ein überaus einfallsreicher und eleganter Melodiker. Oft wird seine Spielweise mit der Stimme eines Sängers oder einer Sängerin verglichen. Er erreichte in seiner Musik damit sehr sinnliche, fast erotische Qualitäten. Mit seinem Stil verbinden sich einerseits ausdrucksvolle Balladen wie „Day Dream“ oder „Warm Valley“; andererseits wurzelte Hodges stark in der Bluestradition. Charlie Parker, der bedeutendste Alt-Saxophonist in der Nachfolge Hodges’, nannte diesen einmal anerkennend „The Lily Pons of the Saxophone“. (Lily Pons war eine in den 30er und 40er Jahren in den USA auf der Opernbühne sehr erfolgreiche Sopranistin.) Johnny Hodges war einer der wichtigsten und musikalisch am stärksten prägenden Solisten im Orchester Duke Ellingtons. Ellington schrieb zahlreiche Stücke speziell für Johnny Hodges’ „Stimme“. Johnny Hodges hatte die Spitznamen „Rabbit“ und „Jeep“, was Ellington u. a. in den ihm gewidmeten Stücken „Rabbit’s Jump“ und „Jeep’s Blues“ verewigte. Auch die Komposition „Hodge Podge“ bezieht sich auf ihn.

Eine besondere Eigenart Johnny Hodges’ war, dass der Saxophonist auch während der gefühlvollsten Soli keinerlei Miene verzog und dadurch oft völlig unbeteiligt wirkte. Während eines Auftritts in der Londoner Royal Albert Hall wettete Hodges einer Anekdote zufolge mit einem Mitmusiker, dass er während seines Solos in der Lage wäre die Fenster in der Halle zu zählen. Hodges spielte sein Solo und flüsterte, vom darauf folgenden Applaus äußerlich ungerührt, seinem Bandkollegen die richtige Anzahl zu.

Hodges hat eine Vielzahl von Aufnahmen mit dem Duke-Ellington-Orchester und unter eigenem Namen veröffentlicht. Hervorzuheben sind unter anderen Einspielungen mit dem Organisten Wild Bill Davis und dem Pianisten Earl Hines.

Diskographische Hinweise

Literatur

Weblink


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hodges,John Cornelius — Hodg·es (hŏjʹĭz), John Cornelius. Known as “Johnny” or “Jeep.” 1907 1970. American jazz saxophonist who was a key player in the Duke Ellington Orchestra (1928 1951). * * * …   Universalium

  • Cornelius — Cornelius, Peter von * * * (as used in expressions) Publius Cornelius Scipio Africanus Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Numantinus John Cornelius Hodges Jansen, Cornelius Otto Cornelius (Alexander) McGillicuddy Vanderbilt, Cornelius …   Enciclopedia Universal

  • Hodges —   [ hɔdʒɪz], Johnny, eigentlich John Cornelius Hodges, amerikanischer Jazzmusiker (Altsaxophonist), * Cambridge (Massachusetts) 25. 7. 1906, ✝ New York 12. 5. 1970; begann seine Laufbahn bei der Gruppe von Bobby Sawyer und spielte seit 1928 mit… …   Universal-Lexikon

  • Hodges, Johnny — orig. John Cornelius Hodges born July 25, 1906, Cambridge, Mass., U.S. died May 11, 1970, New York, N.Y. U.S. saxophonist, one of the greatest alto saxophone stylists in jazz. Rabbit Hodges was encouraged and influenced by Sidney Bechet in the… …   Universalium

  • Cornelius — /kawr neel yeuhs, nee lee euhs/; for 2, 3, also Ger. /kawrdd nay lee oos /, n. 1. Saint, died A.D. 253, Italian ecclesiastic: pope 251 253. 2. Peter von /pay teuhrdd feuhn/, 1783 1867, German painter. 3. a male given name: from a Roman family… …   Universalium

  • Hodges, Johnny — orig. John Cornelius Hodges (25 jul. 1906, Cambridge, Mass., EE.UU.–11 may. 1970, Nueva York, N.Y.). Saxofonista estadounidense, uno de los mejores estilistas de saxo alto del jazz. Rabbit Hodges recibió el aliento y la influencia de Sidney… …   Enciclopedia Universal

  • john — /jon/, n. Slang. 1. a toilet or bathroom. 2. (sometimes cap.) a fellow; guy. 3. (sometimes cap.) a prostitute s customer. [generic use of the proper name] * * * I known as John Lackland born Dec. 24, 1167, Oxford, Eng. died Oct. 18/19, 1216,… …   Universalium

  • John — /jon/, n. 1. the apostle John, believed to be the author of the fourth Gospel, three Epistles, and the book of Revelation. 2. See John the Baptist. 3. (John Lackland) 1167? 1216, king of England 1199 1216; signer of the Magna Carta 1215 (son of… …   Universalium

  • John — (as used in expressions) Abbot, Sir John (Joseph Caldwell) Acton (de Aldenham), John Emerich Edward Dahlberg Acton, 1 barón Adams, John Adams, John (Coolidge) Adams, John Quincy Alden, John Altgeld, John Peter André, John Arden, John Ashbery,… …   Enciclopedia Universal

  • Johnny Hodges — Infobox musical artist Name = Johnny Hodges Img capt = Johnny Hodges in concert, Feb. 6, 1965 Img size = 200 Landscape = Background = non vocal instrumentalist Birth name = John Cornelius Hodges Alias = Born = birth date|1906|7|25 Died = death… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”