John Hawkswood

John Hawkswood
John Hawkswood, Fresko im Dom von Florenz.

John Hawkwood oder Giovanni Acuto (* um 1320-1323 in Sible Hedingham bei Colchester, Essex; † 1394 in Florenz) war ein italienischer Condottiere englischer Herkunft.

Leben

Erstes urkundlich belegtes Auftreten November 1361 im Dienst von Montferrat, bereits als einer der Anführer der „White Company“ genannten englischen Söldnereinheit. Über die Zeit vorher gibt es nur Vermutungen aufgrund von späteren Äußerungen Hawkwoods oder der Chronisten wie Jean Froissart und Filippo Villani. Im Testament seines Vaters von 1340 erbt er etwas Geld und ein Jahr Wohnrecht auf dem Gut seines Vaters, das sein älterer Bruder gleichen Namens erhält.

Daraufhin wird er wahrscheinlich Schneider in London, nimmt aber die Gelegenheit war, die die Werbungen des englischen Königs Eduards III. ihm für eine militärische Karriere bieten.

Eventuell als Bogenschütze im Dienste von Bekannten aus dem Umkreis seines Vaters nimmt er am Hundertjährigen Krieg teil.Seine Kämpfe bestritt er wohl unter dem Kommando von John de Vere oder Wilhelm Bohun.

Unsicher ist, ob er bereits im Dienst gegen Frankreich den Ritterschlag erhielt (eventuell sogar von Eduard III. selbst oder seinem Sohn Edward, der „Schwarze Prinz“).

Hawkwood trat um 1360, abgehärtet im Hundertjährigen Krieg, an der Spitze der Weißen Kompanie (siehe auch: Grandes Compagnies) in Italien im Dienst der Stadt Pisa gegen Florenz auf, dann bei den Visconti in Mailand, dann bei Papst Gregor XI., und beendete seine Karriere im Dienst der Stadt Florenz. Er wurde zum Capitano del popolo ernannt, erhielt einen jährlichen Sold von 130.000 Golddukaten, und ging 1378 in den Ruhestand. Die Stadt bezahlte ihm ein prächtiges Begräbnis und ein Fresko im Florentiner Dom Santa Maria del Fiore.

Er war mit einer unehelichen Tochter von Bernabò Visconti verheiratet, der insgesamt fünf seiner unehelichen Töchter an führende Condottieri vermählte.[1]

Literatur

  • William Caferro: John Hawkwood. An English Mercenary in Fourteenth-Century Italy. John-Hopkins-University, Baltimore. Md. 2006, ISBN 0-8018-8323-7.
  • Kenneth Fowler: Sir John Hawkwood and the English condottieri in Trecento Italy. In: Renaissance Studies. Bd. 12 (1998), Teil 1
  • Frances S. Saunders: Hawkwood. The diabolical englishman. Faber & Faber, London 2004, ISBN 0-571-21908-X.
  • Klaus Schelle: Die Sforza. Bauern, Condottieri, Herzöge; die Geschichte der Renaissancefamilie. Magnus-Verlag, Essen 1980, ISBN 3-88400-099-3.
  • John Temple Leader, Giuseppe Marcotti: Sir John Hawkwood. Story of a Condottiere. London 1889.
  • Ernst Piper: Der Aufstand de Ciompi. Über den „Tumult“, den die Wollarbeiter im Florenz der Frührenaissance anzettelten. Berlin: Wagenbach 1990. Neuausgabe (Wagenbachs Taschenbücherei 175)
  • Geoffrey Trease: Die Condottieri. Söldnerführer, Glücksritter und Fürsten der Renaissance. Callwey, München 1982, ISBN 3-7667-0308-0.

Einzelnachweise

  1. Casimir Bumiller: Geschichte der Schwäbischen Alb. Von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2008, ISBN 978-3-938047-41-5. , S. 120 im Kapitel über "Schwäbische Ritter in Italien"

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