- Jom haScho'a
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Jom haScho'a (auch Yom Hashoa oder Yom Hashoah) oder Jom haZikaron laScho'a weLaGwura (יום הזיכרון לשואה ולגבורה), auf deutsch Holocaust-Gedenktag, ist ein israelischer Nationalfeiertag und Gedenktag für die Opfer des Holocaust.
Inhaltsverzeichnis
Charakteristik
Nach jüdischer Tradition beginnt der Tag mit Sonnenuntergang am 27. Nisan des jüdischen Kalenders und endet am folgenden Abend. Ursprünglich wurde als Datum der 14. Nisan vorgeschlagen, das Datum des Aufstandes im Warschauer Ghetto (19. April 1943), dies wurde aber schließlich verworfen, da dies nur einen Tag vor dem Pessach-Fest ist. Das jetzige Datum liegt genau acht Tage vor Jom haAtzma'ut, dem israelischen Unabhängigkeitstag.
Jom haScho'a wurde unter David Ben Gurion und Jitzchak Ben Tzwi 1951 eingeführt. 1959 wurde der Gedenktag per Gesetz verabschiedet.[1]
Zur Eröffnungszeremonie am Abend werden üblicherweise sechs Fackeln entzündet, die symbolisch für die sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust stehen. Der nächste Morgen beginnt mit Gedenkveranstaltungen in Yad Vashem. Im gesamten Land heulen um 10 Uhr für zwei Minuten die Sirenen. Der öffentliche Nahverkehr und normalerweise auch alle anderen Fahrzeuge halten an, die meisten Passanten bleiben schweigend stehen. Zu Füßen der sechs Fackeln in Yad Vashem werden Kränze von Vertretern verschiedener Institutionen und Gruppen Überlebender niedergelegt.
Während Jom haScho'a sind sehr viele öffentliche Einrichtungen in Israel geschlossen, im Fernsehen und Radio laufen keine Unterhaltungssendungen, sondern Trauermusik oder Dokumentationen zum Holocaust. Alle Fahnen wehen auf Halbmast. Bei Gedenkveranstaltungen wird das Gebet El male rachamim vorgetragen.
Ultraorthodoxe Juden (Charedim) nehmen nicht an den Feierlichkeiten teil, da die Halacha Trauertage im Monat Nisan untersagt. Sie gedenken der Holocaust-Opfer an traditionellen Trauertagen, die es schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab, wie Tischa beAv.
Am Jom haScho'a führen Tausende meist jugendlicher Juden, insbesondere Studenten, eine Gedenkveranstaltung als Marsch vom KZ Auschwitz zum KZ Auschwitz-Birkenau durch. Dies wird mittlerweile als Marsch der Lebenden, in Bezug auf die Todesmärsche von KZ-Häftlingen, bezeichnet.
In jüngerer Zeit haben auch andere Staaten oder deren jüdische Gemeinden den Holocaust-Gedenktag übernommen. So fand zum Beispiel am 3. Mai 2005 in Berlin eine Gedenkstunde der jüdischen Gemeinde statt. Im Anschluss wurden die Namen der 55.696 Berliner Juden verlesen, die den Holocaust nicht überlebt hatten. Die Lesung dauerte bis zum 4. Mai bis spät in den Abend.
Jom haScho'a nach dem gregorianischen Kalender
Das Datum dieses Tages nach dem gregorianischen Kalender variiert, da der jüdische Kalender immer nach dem Mond neu berechnet wird. Folgend beispielhaft einige Daten:
- 2012: 19. April
Siehe auch
- Jüdische Feste
- Shoah ist ein vierteiliger Dokumentarfilm des Regisseurs Claude Lanzmann, erschienen im Jahre 1985, in dem Zeitzeugen der Schoah (besonders eindrücklich viele Polen) befragt werden.
- Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar (anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz)
- Days of Remembrance
Weblinks
Commons: Jom haScho'a – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Kategorien:- Israelischer Feiertag
- Holocaustgedenken
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