- Joseph Cariattil
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Mar Joseph Cariattil (* 5. Mai 1742 in Alangat; † 17. September 1786 in Goa) war ein Inder, Thomaschrist und römisch-katholischer Erzbischof.
Cariattil (auch Cariati, Karyatil, Karyata) entstammte einer Familie von Thomaschristen, studierte in Rom, wo er zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Mit der Titel „Apostolischer Missionar“ wirkte er anschließend als Professor am Priesterseminar für Thomaschristen des Apostolischen Vikariats von Malabar in Alangat. Spätestens ab 1773 trat er als Sprecher einheimischer Katholiken auf.
1778 reiste Cariattil als Leiter einer Gesandtschaft der Thomaschristen über Portugal nach Rom, um günstige Bedingungen zu erwirken für die beabsichtigte Union von Mar Thomas VI. (= Mar Dionysius I.), des Oberhauptes der nicht-katholischen Thomaschristen, mit der römisch-katholischen Kirche. In der Hoffnung auf eigenen Vorteil ebenfalls daran interessiert, ernannten die Portugiesen Cariattil am 16. Dezember 1782 zum Erzbischof des ihrem Padroado unterstehenden (Angamaly-) Cranganore (heute Kodungallur). Die Bischofsweihe empfing er 1783 in Lissabon nach römischem Ritus. Noch vor Besitzergreifung seiner Kathedra starb er auf der Rückreise 1786, für manche verdächtig plötzlich, in Goa.
Die Bestellung eines Einheimischen zum Bischof führte zu einer, allerdings nicht dauerhaften Versöhnung der katholischen Thomaschristen mit der portugiesischen Kirchenorganisation in Indien.
Literatur
- Pl. Podipara: The Varthamanappusthakam (Orientalia Christiana Analecta 190), Pont. Ist. Orientale, Roma 1971.
Kategorien:- Christlicher Orient
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